Seelenlos

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Schon wieder.

Schon wieder warfen sie ihm Beleidigungen gegen den Kopf.

Schon wieder konnte er sich nicht wehren.

Schon wieder zerrissen sie ihm seine Bücher.

Schon wieder würde er von den Lehrern bestraft werden, weil er keine Bücher hatte.

Schon wieder schlugen sie ihn.

Schon wieder Blaue Flecken.

Schon wieder traten und bespuckten sie ihn.

Schon wieder wollte er einfach liegen bleiben.

Schon wieder sagten sie ihm, er solle sich umbringen.

Schon wieder wollte er diesem Rat folgen.

Und schon wieder stand er an der alten Brücke, die kurz vor seinem Zuhause über den kleinen Fluss führte.

Und schon wieder wollte er springen.

Und schon wieder fragte er sich was ihm denn noch blieb.

Und plötzlich verstand er.

Nichts.

Ihm war nichts mehr geblieben.

Sein Körper war zerstört. Durch die Schläge und Tritte der anderen. Durch die Schnitte, die er sich selbst gesetzt hatte, wen die Seelischen schmerzen zu gross wurden. Durch die Schnitte, die er sich setzte, um endlich wieder etwas Spüren zu können, was von ihm aus geht. Auch wenn es nur Schmerz ist.

Seine Seele? So gut wie nicht mehr existent. Zu retten war nichts mehr übrig. Sie wurde immer und immer wieder von Beleidigungen, Hass und Selbsthass zerstört. Jedes Mal ein Stückchen mehr. Bis nicht mahl mehr Einzelteile, sondern nur noch Pulver von ihr zurückblieb. Und dieses Pulver drohte jeden Moment ein bisschen mehr verweht zu werden und einen Körper Seelenlos zurück zu lassen.

Und dann lachte er. Ihm wurde klar was es bedeutete nichts zu haben. Nichts zu haben bedeutete nichts Verlieren können. Und diejenigen die alles von ihm genommen haben, würden viel zu verlieren haben.

Mike hatte nie besonders viel, aber jetzt hatte man es geschafft ihm sogar seine Seele zu nehmen. Und Seelenlose sind Bekanntlich grausam...

Die ganze Nacht war er wach geblieben. Die ganze Nacht hatte er geplant sich zurück zu holen was ihm genommen wurde und dies Waren: Dreiundvierzig.

Dreiundvierzig Seelen würde er sich holen. Und zwar genau so wie seine Seele von diesen genommen wurde. Langsam, schmerzhaft und mit einem Ende.

Drei Tage hatte Mike gebraucht, um sie alle zu beseitigen. Ihm war es Persönlich viel zu schnell gegangen, aber ansonsten hätte die Spur zu ihm geführt. Er hatte seinen Mobbern Rizin ins essen getan, ein Pflanzliches Gift, welches er über eine Deep Web Seite bekommen hatte. Rizin zersetzt und zerstört eine Zelle vollständig. Es gibt kein Heilmittel, sollte eine Person Zuviel zu sich genommen haben. Auch wird Rizin über Orale Wege aufgenommen, weswegen er es einfach in den Wasserkrug auf dem Tisch der «Coolen» getan hatte. Zwar könnten so auch noch andere sterben, aber ihm hatte nie jemand geholfen. Wieso sollte er jetzt Rücksicht auf Zuschauer nehmen?

Eine Person, die einem Mobber zuschaut und nicht dagegen unternimmt ist selber ein Teil des Mobbing-Kollektivs. Das ist die Regel.

Mike war zwar offensichtlich auf die Aktiven aus, hatte aber keine Angst auch passive zu verletzen.

Den was würde er Verlieren?

Ansehen?

Das hatte er so wie so noch nie gehabt.

Körperliche Unversehrtheit?

Dieser wurde er schon längst beraubt.

Das einzige was er noch hatte war seine Existenz.

Leben konnte man das nicht mehr nennen.

Und seine Existenz wollte er auch nicht mehr.

Ein Schluck Rizin und es wäre vorbei.

Ein Schluck der genommen wurde.

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Das war es Auch schon. 520 Wörter Geschichte. Und ich hoffe 520 Wörter die zum Nachdenken angeregt haben.

Eure: Arya D. Red

PS. Ich weis das oben im bild ist Levi, aber es hat so gut gepasst. Q-Q

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