**Reys Sicht**Ich konnte es gar nicht fassen, Ben und ich waren verlobt! Nicht mal eine Woche ist es her, als er sich vor mich gekniet hatte und die besonderen Worte fragte. Meine Wut, die ich kurz davor auf ihn hatte, weil er am Morgen einfach aus dem Zelt geschlichen war und sogar mit einem Schiff den Planeten für kurze Zeit verließ, löste sich ab dieser Sekunde in Luft auf. Uns wurde natürlich zur Verlobung gratuliert und viel Glück für die Zukunft gewünscht. Leia freute sich fast genauso sehr wie Ben und ich. Sie wollte ja schon die ganze Zeit, dass ich ein Teil dieser Familie werde und jetzt ist dieser Zeitpunkt endlich gekommen.
In wenigen Tagen werde ich den Namen Solo tragen. Wir haben uns dazu entschlossen nicht lange mit der Hochzeit zu warten.
Rose und Celina wollten mir bei der Kleidersuche helfen. Doch bevor das stattfinden konnte, traf ich auf eine Person, die ich zuletzt vor Jahren gesehen hatte. Eine junge Frau mit hellbraunen fast blonden Haaren und braunen Augen lief mir entgegen. Als diese mich sah, blieb sie vor Schreck stehen. Verwundert musterte ich sie und merkte das mir etwas an ihr bekannt vorkam.
»Sind wir uns schon mal begegnet? Denn hier beim Widerstand habe ich Sie zuvor noch nie gesehen«, fragte ich und legte dabei den Kopf leicht schief.
»Ja, wir kennen uns schon sehr lange«, erwiderte sie und kam einen Schritt auf mich zu, bevor sie weiter sprach.
»Genauer gesagt, kenne ich dich schon seit Anfang an. Als ich dich das erste Mal sah warst du nicht mal einen halben Meter groß«, lächelte sie mich zaghaft an.
»Sabrina?«, schrie ich auf und mir entglitten sämtliche Gesichtszüge.
»Ja ich bin es, deine große Schwester«, bestätigte sie meine Vermutung. Mir blieb die Stimme weg und das einzige was ich hervorbrachte, war ein undefinierbares krächzen. Erneut ging sie einen Schritt auf mich zu, nur um mich dann in ihre Arme zu schließen. Erleichtert atmete ich tief aus und genoss ihre Wärme.
»Ich dachte, ich würde dich nie wieder sehen«, fing ich an zu weinen. Doch meine Schwester strich mir meine Tränen, die sich gerade einen Weg über meine Wangen bahnen wollten, aus dem Gesicht.
Plötzlich fiel mir etwas ein, was mich sofort aus meiner Trance befreite.
»Mutter und Vater sie haben sich selber ver-«, wollte ich Sabrina berichten, doch diese schüttelte nur mit dem Kopf und unterbrach mich somit in meinem Redefluss.
»Ich weiß«, senkte meine große Schwester ihren Blick und als sie wieder aufsah, legte sich ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen.
»Sie sind hier«, sagte Sabrina nach einigen Sekunden.
»Was wie hast du das geschafft?«, musterte ich sie fassungslos.
»Ein sehr altes Buch, in dem die unterschiedlichsten Flüche geschrieben standen, war sehr hilfreich, um unsere Eltern von dort zu befreien«, erklärte sie mir.
»Das ist doch großartig, wo sind sie?«, fragte ich aufgeregt.
»Bei Leia im Zelt«, antwortete sie mir emotionslos.
»Was ist los?«, kam ich besorgt auf meine Schwester zu. Eine Träne lief ihr die Wange runter, als sie mich anblickte.
»Ich kann es dir nicht erklären, dafür musst du mit mir kommen«, schüttelte sie den Kopf. Verwirrt folgte ich ihr zu dem großen Zelt, in dem sich angeblich unsere Eltern befanden sollten.Als wir angekommen waren klopfte sie an die schwere Eisentür und schon kurze Zeit später wurde sie von Leia geöffnet, die uns freundlich empfing.
»Rey, Sabrina es ist schön euch beide nach all den Jahren wieder Seite an Seite zusehen«, sagte sie und zog uns in eine kurze Umarmung.
Nachdem Leia uns reingelassen hatte, fiel mir sofort ein Leuchten, welches sich im ganzen Raum verteilte, auf.
»Was zum?«, fixierte ich meine Augen auf das grelle Licht. Aus dem Nebenzimmer traten zwei geisterhafte Gestalten, die sich vor uns positionierten. Ich erkannte sie sofort und schrie entsetzt: »Ihr seid immer noch verflucht, Sabrina meinte doch sie konnte euch davon befreien?«
»Um aus dem Schloss zu gelangen, ja aber Geister werden wir trotzdem für immer bleiben«, erklärte mir mein Vater.
»Aber...«, verzweifelt drehte ich mich zu meiner Schwester um. Diese sah mich nur niedergeschlagen an und versuchte dabei irgendwie hoffnungsvoll zu lächeln, was ihr aber sichtlich missglückte. Es schmerzte in meiner Brust Sabrina so zusehen, weshalb ich zu ihr hineilte und sie in meine Arme schloss.
»Gibt es denn keinen Weg euch zurückzuholen?«, wandte ich mich wieder an unsere Eltern. Als Antwort zuckten sie nur mit den Schultern.
»Ich habe da eine Vermutung und wenn sich die bestätigten sollte, gäbe es vielleicht noch eine kleine Chance Nava und Edward zu retten«, beteiligte sich Leia an unserem Gespräch. Hoffnungsvoll blickte ich in die lieben braunen Augen, die mich an Bens erinnerten. Mit einer Handbewegung gab sie meiner Familie und mir zu verstehen uns auf die in der Ecke stehenden Stühle zu setzen.
Für einen kurzen Moment herrschte Stille in dem Raum, doch irgendwann brach Leia diese und fing an von ihrer Idee zu erzählen.
»Wie ihr ja wisst, hat Ben seine Erinnerung an dich und viele Einzelheiten an seine Vergangenheit verloren, als ihn damals die Dunkelheit gepackt hat. Aber auch Han und mir wurden sie genommen. Wie immer hatte Snoke dabei seine Hände im Spiel und das machte es uns unmöglich, etwas dagegen zu unternehmen.
Als ich dich zum ersten Mal sah kamst du mir aus irgendeinen Grund bekannt vor, ich wusste nur nicht welchen. Eine Verbindung zwischen dir und meinem Sohn konnte ich zur jener Zeit schon spüren, ihr wart euch bereits bekannt, das merke ich sofort. Du warst die Einzige, die es schaffen konnte, ihn von seinen Schmerzen zu befreien.
Als die Erste Ordnung uns dann schlussendlich Angriff und du in einen Kampf verwickelt warst, fiel mir eine unbekannte Kraft auf, die von dir auskam. In einem kurzen Augenblick hattest du sie unbewusst freigesetzt und mir dadurch all meine in Vergessenheit geratenen Erinnerungen zurückgebracht. Es hatte nichts schmerzliches an sich, eher eine Befreiung von allem Bösen, so als würde sich der ganze Schmerz in nichts auflösen«, berichtete Leia uns von ihrer Entdeckung.
Entsetzen spiegelte sich in den Gesichtern von meiner Schwester und mir wieder. Ich konnte nicht glauben, was sie uns gerade erzählt hatte. In der Tat spürte ich während meines Kampfes eine Veränderung in mir aber das es nichts mit der Macht zu tun hatte und sich somit raus stellte, dass es sich um was anderes handeln musste, machte mir nur noch mehr Angst.
Ich versuchte mich zusammenzureißen und sah fragend zu meinen Eltern rüber, die beschämend den Kopf senkten.
»Ihr wisst etwas darüber, nicht wahr?«, hake ich bei ihnen nach. Betroffen nickte meine Mutter und sah weiterhin Boden.
Langsam wurden mir die ganzen Geheimnisse zu viel, weshalb ich aufstand und mich auffordernd vor meine Eltern stellte. Es schien Wirkung zu zeigen, da meine Mutter einen tiefen Atemzug nahm und sich dann von dem alten Holzstuhl erhob.
»Es liegt schon seit Jahren bei uns in der Familie, eine Kraft die aber nur den Frauen vererbt wird. Meine Großmutter hatte sie zuerst, diese gab sie an meine Mutter weiter und sie wiederum an mich.
Zuerst dachten wir Sabrina würde sie in sich tragen, da sich bei dir nicht einmal die Macht bemerkbar gemacht hatte.
Doch irgendwann entdeckten wir dich eines Tages beim Spielen mit Celina und wie du zu ihr geeilt bist, da sie sich an ihrem Bein verletzt hatte. Wie als wäre es was alltägliches, hieltst du deine Hände vor die Wunde und konzentriertest dich darauf. Währenddessen hattest du die ganze Zeit deine Augen geschlossen und als du sie wieder öffnetest, war die Wunden an Celinas Knie verschwunden.
Seit diesem Zeitpunkt wussten wir, dass unsere jüngere Tochter die Kontrolle der Heilung in sich trug«, klärte mich meine Mutter auf.
»Ihr habt mich schon wieder angelogen?«, ließ ich meiner Wut freien Lauf. Entrüstet stampfte ich zur Tür, doch meine Schwester stellte sich mir in den Weg.
»Geh zur Seite!«, schrie ich sie an.
»Rey, verstehst du denn nicht? Mutter und Vater haben das nur getan, um dich zu beschützen. Außerdem wäre es doch ein Versuch wert ihnen und vielleicht anderen damit zu helfen«, suchte sie mit bettelnden Augen die meine.
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THE LAST 𝐃𝐄𝐂𝐈𝐒𝐈𝐎𝐍
FanficDen Kräften der Ersten Ordnung in einem letzten verzweifelten Versuch endlich entronnen, flüchtet der Widerstand auf einen abgelegenen Planeten, weit weg von der Tyrannei des neuen Herrschers. Doch ganz egal, wie schwer die Verluste wiegen, noch imm...