Zuerst wie immer ein großes Dankeschön für eure Abstimmungen und dann heute zu diesem Kapitel, ganz kurz und knapp: Freut euch bitte nicht zu früh ;) Die Geschichte hat noch laaannngggeee sein Ende nicht erreicht ^^
Vielleicht war das Argent Sirène doch nicht der richtige Ort um ein Geschäft zu besprechen. Zumindest wäre ihr ein großer Konferenzraum wesentlich angenehmer gewesen, als der kleine Tisch in einer Ecke des noblen Restaurants. Als der Kellner sie zum Tisch führte, stellte sie fest, dass vor allem wohl Pärchen hier waren und sie ignorierte es trotzdem. James war schon da und sie ließ es zu, dass er sie auf die Wange küsste, bevor sie sich setzte. Es war das übliche Spiel, wie bei anderen Treffen mit anderen Leuten auch. Man fragte nach dem Befinden. Ob alles in Ordnung war. Redete Belangloses und bestellte Essen und Wein. „Du siehst unglaublich aus." ließ James sie wissen, als der Ober ihnen Wein einschenkte, denn natürlich James ausgesucht hatte. Sie bedankte sich bei dem Fremden und fixierte James wieder, als der Angestellte des Restaurants davon ging. „Danke. Aber ich bin nicht hier, um mir Komplimente von dir anzuhören, James." Sie brauchte keine Komplimente. Sie wusste wer sie war und wie sie aussah. Das musste ihr kein James Townsend sagen.
Er lächelte verschmitzt, während sein Haar ihm etwas in die Stirn fiel und seine dunklen Augen kurz aufflackerten. Ein Flackern, dass Astoria nicht mochte. „Hart wie eh und je. Ich hab von deinen Kollegen in New York schon gehört, dass du ehrgeizig und entschlossen an deine Arbeit rangehst." Sie rollte mit den Augen „Was auch nichts neues ist. Was ich mich eher Frage, was machst du mit Anteilen einer Zeitschrift? Seit wann interessiert dich so etwas?" Er zuckte die Schultern „Es war ein gutes Angebot. Wobei ich sagen muss, dass es mich vor allem wegen dir interessiert hat. Du hast dir einen Namen gemacht, Astoria." Sie nippte gelassen an ihrem Glas und spielte dann damit. Ihre Finger fuhren langsam über den Rand. „Na und? Ich wusste schon immer wohin ich will." „Sicher. Das weiß ich." Natürlich wusste er das. Sie lehnte sich auf ihrem Platz wieder zurück. „Was willst du von mir James? Ich denke nicht, dass du mich angerufen hast, um mir Honig um den Mund zu schmieren."
„Nein. Nein deshalb habe ich nicht angerufen." erwiderte er ruhig und sie sah ihn weiterhin stumm fragend an. Sollte sie es erraten? „Cassandra läuft recht gut." „Es ist international erfolgreich." klärte sie ihn auf und konnte nicht verhindern dabei arrogant zu klingen. „Es gehört zu den fünf meist verkauften Modezeitschriften Weltweit. Spiel den Erfolg nicht runter." Er lächelte weiterhin. „Da geht doch sicher noch mehr, oder? Ich meine, Top Fünf? Wie wäre es mit Top Drei." Sie schnaubte. Es gab Konkurrenz und der Markt war hart umstritten. Cassandra war wirtschaftlich gut gestellt. Der Name bekannt und legendär. Mit Artikel darin fielen oder stiegen Designer und ganze Firmen auf oder eben ab. „Wir wollen einige Leitungen umbesetzen. Es gibt einige Anwärter für die hohen Posten, weißt du." sprach er es ruhig aus und sie verstand. „Ihr wollt meine Chefin kündigen?" „Unter anderem, ja." meinte er schlicht und sie glaubte es war ein dummer Witz. „Es wird Zeit, dass neuer Wind in das Magazin kommt. Nicht nur in Frankreich."
Sie lachte auf „Verzeih, aber was weißt du bitteschön von Zeitschriften. Geschweige von Mode. Außer vielleicht die Boutiquen wo du für deine Frauen einkaufst? Diese Chefs in den Zweigstellen sitzen nicht ohne Grund dort. Sie haben dieses Magazin groß gemacht. Sie haben die Kontakte von Designer, Models, Fotografen und noch mehr." „Die haben auch andere." wehrte James ab und seine Augen fixierten sie. „Jeder Mensch ist ersetzbar." Sie presste ihre Lippen zusammen und legte ihren Kopf schief. „So wie deine Frauen und Affären?" Er wirkte überrascht und sie nippte erneut an dem Glas. „Wie ich höre steht deine nächste Scheidung an. Warum sparst du dir die Kosten von diesen teuren Hochzeiten nicht einfach. Wäre das nicht Billiger?" Geschweige von den Unterhaltskosten. „Du hast deine Hausaufgaben gemacht." meinte er und sie lächelte kühl „Ich mache immer meine Hausaufgaben. Das weißt du doch, oder nicht?"
Er sagte nichts und sie lehnte sich leicht vor. „Warum dieses Treffen? Wie kann ich dir helfen?" Er schien zu zögern. Zu zögern, ob er etwas sagen sollte oder nicht. „Die bessere Frage sollte sein, Astoria, was ich für dich tun kann." Oder ob er es wagen konnte zu spielen. Offenbar konnte er das. Traute er sich das zu. „Wieso? Muss ich um meinen Job fürchten?" fragte sie höhnisch. Sie war gut in dem was sie tat. Niemand wäre so dumm und würde sie kündigen. Sie zuckte innerlich zusammen, als er seine Hand auf ihre Hände legte die auf dem Tisch ruhten. „Ich kann dich weit nach oben bringen, Astoria. Ich hab diese Macht dafür. Den Einfluss. Das weißt du." Sie zog ihre Hände unter seiner Hand hervor und legte sie gelassen neben ihr Glas „Früher hätte mich das beeindruckt, James. Aber mittlerweile verstehe ich das Spiel." Viel zu gut.
„Schön." meinte James und er klang nicht wirklich darüber erfreut, bevor er selbst aus seinem Glas trank. „Was willst du eigentlich von mir?" fragte sie störrisch. „Wenn ohnehin schon feststeht, dass die Firma umstrukturiert wird. Gibt es wohl erst einmal Zeit abzuwarten." „Ich wollte dich sehen." gestand er und er senkte die Stimme. „Ich will dich. Überleg mal was du alles erreichen könntest und..." Sie unterbrach ihn barsch. „Was ich erreichen könnte? Ich werde es erreichen, James. Sei dir dabei sicher. Dazu brauche ich nicht dich." Er grinste schief „Bist du dir da sicher?" „Ja." sagte sie knapp. „Du willst mich erpressen? Mich sonst kündigen? Schön tu das ruhig." warf sie ein und zuckte erneut zusammen, als er nach ihrer linken Hand griff mit seiner rechten Hand. Sie regelrecht umklammerte. „Ich habe nicht vor dich zu erpressen. Du weißt das ich so was nicht mache." Nein, er manipulierte die Menschen in seiner Umgebung lieber. Er beugte sich weiter vor. „Ich könnte dir helfen, wenn du mich nur machen lässt." Und dafür wieder mit ihm was anfangen? Nein, nie wieder.
Sein Gesichtsausdruck nahm einen verwirrten Ausdruck an und er schien an ihr vorbeizuschauen. Als jemand neben ihnen stehen blieb, zuckte Astoria irritiert zusammen, als eine bekannte Stimme knurrte „Finger weg." Sie sah irritiert auf und traute ihren Augen kam. „Draco?" fragte sie verwirrt und glaubte gerade, dass sie träumte. Draco hatte keinen Blick für sie übrig, sondern fixierte James böse. „Ich wusste nicht, dass dein EX-Freund weiß wo du steckst." meinte der Ältere gutgelaunt „Oder habe ich da etwas verpasst?" „Ich sagte Finger weg." wiederholte sich Draco und James hob langsam seine Hand von Astorias Hand und lehnte sich amüsiert zurück. „Was machst du hier?" fragte Astoria leicht aufgebracht, nachdem sie langsam ihre Fassung wieder fand. Woher zum Teufel wusste er wo sie steckte? „Was dahinter steckt oder nicht, geht Sie ein Scheiß an. Sie Kinderschänder." „Draco." zischte sie hitzig und James lächelte kühl „Ich weiß nicht was Sie von mir denken, Mr. Malfoy. Aber ich glaube kaum, dass Sie so viel über mich wissen, um solche Beleidigungen gegenüber mir zu äußern."
Draco lachte falsch auf „Oh ich weiß genügend über Sie. Glauben Sie mir und ich weiß genau warum Sie Astoria sehen wollen und was Sie vorhaben. Aber das wird nicht klappen. Verstanden? Sie ist nicht mehr das kleine hilflose Mädchen. Sie ist eine selbstständige junge Frau, die genau weiß was sie will und was sie dafür tun muss. Und Ihre Hure muss sie dafür sicherlich nicht spielen. Halten Sie sich von ihr fern." Ihre Wangen begannen vor Scham zu brennen. „Denken Sie nicht, dass Astoria am besten weiß, was für sie gut ist?" wollte James wissen und Dracos Stimme war ein Knurren. „Doch das weiß sie. Manchmal muss sie jemand nur daran erinnern." Er war verrückt. Am verrücktesten von allen. Sie blickte auf, als Draco nach ihrer rechten Hand griff und sie fest umklammerte. „Wir gehen, Astoria." Sie keuchte leicht auf, als er sie praktisch hochzog und hinter sich herzog Richtung Ausgang. Bevor sie etwas sagen konnte, saß sie schon auf dem Rücksitz des Wagens und Draco schlug ärgerlich die Tür hinter ihr zu, bevor er auf der anderen Seite einstieg und wütend knurrte, dass Mathis losfahren sollte.
Sie versuchte ihre Gedanken zu ordnen, bevor sie ihre Stimme wieder fand. „Was zur Hölle war das gerade eben!? Hast du völlig den Verstand verloren?!" Er hatte James als Kinderschänder beschimpft. Ihn beleidigt. Er wollte etwas sagen, doch sie ließ ihn nicht. „Er hat beinahe die Mehranteile der Firma und du beleidigst ihn und..." „Willst du seine Hure spielen, für eine verdammte Arbeit?!" unterbrach er sie barsch und sie zitterte bei den Worten. Draco fluchte auf und raufte sich leicht die Haare „Er hätte versucht dich wieder um den Finger zu wickeln. Dich auszunutzen, damit er dich wieder haben kann. Ich konnte das nicht zulassen." Sie schnaubte und verschränkte die Hände vor der Brust, während sie sich dem Fenster zuwandte und nach draußen sah. „Es tut mir leid, dass ich mich eingemischt habe. Aber ich musste dich beschützen. Ich konnte nicht... ich konnte nicht einfach nur zusehen." Sie schwieg eine ganze Weile, bevor sie leise sagte „Ich wäre sicherlich nicht so dumm gewesen und hätte mich erneut auf diesen Idioten eingelassen. Ich mag meinen Job, aber dafür mich verkaufen würde ich nie."
Seine Stimme war seltsam ruhig, als er sagte „Das weiß ich." Sie wandte den Kopf und sah, dass er es ihr gleich tat und aus dem Fenster starrte. „Aber ich wollte sichergehen. Ich musste sicher gehen, dass dieser Kerl dir nicht wieder wehtut und verletzt." Sie sollte Danke sagen. Irgendetwas. Aber sie konnte nicht. Sie war zu aufgewühlt. Ihre Gefühle spielten gerade verrückt. Sie war sauer auf ihn. Auf das was er vor drei Jahren getan hatte und doch fühlte sie gerade so etwas wie Dankbarkeit, dass er sich Sorgen machte und sie aus einem Restaurant rauszerrte. Vielleicht verlor sie wirklich den Verstand. Er blickte sie an, als sie nichts sagte und sie öffnete kurz ihren Mund, nur um ihn wieder zu schließen und sich wieder nach draußen zu wenden. Sie konnte nicht. Nein, sie wollte nichts zu ihm sagen.
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Sie will nicht lieben
FanfictionEs war vorbei. Sie hatte Draco Malfoy hinter sich gelassen. Sie war bereit ein neues Leben zu leben ohne ihn. Zumindest glaubte sie ganz fest daran. (Drastoria) Der zweite Teil von Er kann nicht lieben. Es ist nötig Teil Eins zu lesen.