Finde deinen Weg zurück

34 3 2
                                    

Ich öffnete meine Augen. Grelles Licht blendete mich und meine Augen zuckten leicht. Wo war ich? Vor mir erstreckten sich große Flure mit Treppen in alle Richtungen. Menschen liefen nach oben oder nach unten. Ich bemerkte erst später, dass sie verschiedene Kleider trugen. Die meisten sahen sehr modisch aus und ähnelten die meiner, dennoch gingen auch Leute mit Mittelalterlichenanziehsachen herum. Ich stieg auf die erste Stufe der Treppe, die so wohl nach oben als auch nach unten ging. Auf der Treppe kam mir eine junge Frau entgegen, sie lächelte mir zu. Ihr weißes Kleid wehte leicht bei jedem Schritt. Mit einer engelhaften Stimme sprach sie zu mir: »Du musst deinen Weg finden. Jeder hat seinen eignen. « Ich war verwirrt. Welchen Weg? Ich war mir nicht sicher ob ich die Frage nun ausgesprochen hatte oder nicht. Aber das war auch nicht weiter wichtig, die Frau antwortet auch schon. »Der Weg zu dir zurück. Dieser von dem du vor einiger Zeit abgekommen bist. « Mich überfielen Kopfschmerzen, als ich meinem Kopf befahl, dass zu verstehen, wo von die Frau sprach. Von Welchen Weg war ich abgekommen. Okay, ich war mir sicher dass ich hier nicht hingehörte, aber ich konnte mich an nichts erinnern. Was war den vor kurzer Zeit passiert? Und warum war ich alleine? Familie hatte ich doch gehabt, oder? » Du wirst dich schon noch erinnern. « Sprach die Frau weiter. Sie ließ einen älteren Mann an ihr vorbei. »Nur wenn du dich erinnerst, kommst du hier weg. « Ich sah dem Mann hinterher. Von weitem konnte ich erkennen das sich sein Mund bewegt, als würde er Selbstgespräche führen. Ich war immer noch leicht verwirrt. Mein Blick führt zu der Frau zurück, jedenfalls wo sie gestanden hatte, denn erst jetzt bemerkte ich dass sie verschwunden war. Da ich keine Ahnung hatte was ich tun sollte, beschloss ich mich mal gründlich um zu sehen. Vielleicht konnte ich ja den Weg, von dem ich angeblich abgekommen sei finden.

Ich wanderte jetzt schon fast Stunden hier durch die Saale und ging endlos Treppen nach oben oder nach unter. Okay, so genau weiß ich das gar nicht, denn ich habe zu meinem Bedauern auch keine Uhr gefunden und habe sogar erschrocken festgestellt, dass die Treppen auch an der Decke weiter gingen. Dies war auch der Grund weshalb meine Orientierung schon relativ früh am Boden war. Die Leute, die wie ich durch die Gänge Strebten, waren jedenfalls nicht sehr gesprächig. Von allen war ich ignoriert worden, wobei es mir fast schon so vorkam als könnten sie mich nicht sehen, weil sie mich einfach ausblendeten.

Na ja, nun stand ich wieder vor einer Treppe, die mir sehr bekannt vorkam und könnte wetten das ich bereit schon hier gewesen war und dass obwohl ich nie zurückgegangen war. Ich seufzte und schaute nach rechts zur weißen Wand. Erst wollte ich meinen Blick wieder abwenden, als mir in dem Moment etwas ins Auge fiel. Jetzt sah ich, dass da links neben einer großen Holztüre, ein kleiner breiter Fleck war. Schnell rannte ich näher zu diesem Punkt und erkannte nur mit großer Mühe, dass dieser Fleck mein Name war, der winzig klein auf der Wand stand. Langsam streckte ich meine dünnen Finger nach dem Namen aus. Moment mal, woher wusste ich, dass dies mein Name war? Ich hatte doch alles vergessen. Trotzdem kam er mir so bekannt, so wichtig vor. Er muss es einfach sein, da war ich mir sicher. Als meine Finger die Wand berührten, erstrahlte der Schriftzug hell auf. Kopfschmerzen fielen über mich her, als würden sie meinen Schädel zerdrücken. Ich presste meine Augenlieder zusammen. Mir wurde schwindelig, wie eine Flut brach Schwindel, Müdigkeit und Übelkeit über mich ein. Mit einem Schrei kippte ich nach vorne. Ich wartete verkrampft auf den Aufprall gegen die Wand. Verwundert, weil der Zusammenstoß so lange dauert öffnete ich die Augen. Ich blickte ins blendendes weiße Licht, Mein Kopf schmerzte meine Augen brannten. Schnell gewöhnten sich meine Augen an das Licht, dennoch war mein Blick immer noch verschwommen. Erst einige Augenblicke sah ich Personen, die in weißen Umhängen umherliefen. Ein lautes Piepsen machte sich neben mir kläglich bemerkbar um meine Aufmerksamkeit zu ergattern. Ein älterer Mann schien mich nun auch wahr zu nehmen und kam mit einem Mundschutz im Gesicht zu mir. Ich wollte ihn ansprechen, aber kein einziges Wort wollte meine Lippen verlassen. Nicht mal bewegen konnte ich mich, nur höllische Schmerzen durchfuhren meinen Körper und zu meinem Ersetzen sah ich. Dass mein Körper größtenteils von Verbänden bedeckt war. Ich lag auf einem weißen Bett. Wo war ich denn jetzt schon wieder? Der Mann sah meine Verwirrung und legte seine Hand beruhigend auf meine mit der anderen schob er seinen Mundschutz nach unten. »Keine Sorgen. Sie hatten einen schlimmen Unfall gehabt. Zehn Minuten waren sie weg gewesen, aber wir haben es geschafft sie zurück zuholen. «

Finde deinen Weg zurückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt