„Gib mir doch bitte mal die Milch, Jolly", bat Mrs. Hepcourse ihre Tochter Jolanda. Es war ein normaler Sonntagmorgen und die Familie Hepcourse saß wie jeden Sonntagmorgen am Frühstückstisch und jeder ging seinen Gewohnheiten nach. Der Vater las aus seiner Zeitung vor („Das ist ja nicht zu glauben! Die gesamte Rohölindustrie Englands hat Verluste gemacht! Das hätt ich mir ja meinen Lebtag nicht erträumt das die mal so absteigen! Aber man muss im Leben mit allem rechnen..."), die Mutter trank ihren Tee und aß ein Frühstücksei, der 15-jährige Sohn Allan hatte sich seine rot-grüne Kappe tief über die Augen gezogen und summte vor sich hin und die Jüngste, die elfjährige Jolanda , die von allen Jolly genannt wurde und wunderschöne blaue Augen hatte, saß da, in ihrem zartrosafarbenen Sonntagskleid und spielte mit ihrer Porzellanpuppe Emma die ebenfalls ein feines Kleidchen trug und redete mit ihr. „Hast du schon das von unseren Nachbarn, den Hoskins gehört? Die haben ein Baby bekommen! Es heißt Olivia und ist total süß, ach und die Hannah von nebenan..." Alles in Allem war die Familie Hepcourse eine normale, Londoner Familie. Der Vater Albert ging tagsüber zur Arbeit, die Mutter Jane erledigte mit der Hilfe eines Dienstmädchens den Haushalt während die Kinder zur Schule gingen.
Alles war wie sonst auch immer in bester Ordnung, doch dann las Mr. Hepcourse einen Artikel vor, der das Leben der Familie gehörig verändern sollte, auch wenn sie dies zu jenem Zeitpunkt nicht einmal im Traum vermutet hätten. „Hört mal:", begann Albert Hepcourse in einem Tonfall, von dem Jolly nicht wusste, was sie von ihm halten sollte. „ Am vergangenen Donnerstag, den 25. Juni 1925, verlor die Pegasus Line jeglichen Kontakt zu ihrem neuen Kreuzfahrtschiff, das erst letzte Woche aus der Werft gefahren und auf den Namen ‚Calypso' getauft worden war. Dem letzten Funkgespräch zufolge, befand sich der Dampfer gegen 3.28 Uhr inmitten des berüchtigten Bermudadreiecks, welches bis heute kaum erforscht ist, da erst eins der insgesamt sieben ausgeschickten Forschungsschiffe von seiner Reise dorthin zurück gekehrt ist. Selbiges brachte allerdings keine Ergebnisse zurück, da nur zwei Matrosen, die das Schiff bewacht hatten, verstört heimfanden. Noch heute leiden sie unter Vorfällen, über die sie nichts berichten können. Von weiteren Besatzungsmitgliedern oder Passagieren ist bis heute keine Spur zu finden. In diesem mysteriösen Gebiet sind aber durchaus befahrbare Bereiche bekannt. ' " Die ganze Familie schwieg. Für sie war mehr als nur ein Schiff untergegangen. Eine ganze Weile hörte man nur noch die Musik aus dem Radio, welche die Mutter normalerweise bestimmt in einen Zustand des Verzückens versetzt hätte, bis Jolly die Stille durchbrach und mit erstickter Stimme murmelte: „Onkel Marc war an Bord der Calypso." „Ja", antwortete ihr Bruder tonlos. Nach einer weiteren unerträglichen Zeit der Sprachlosigkeit, brach Mrs. Hepcourse in Tränen aus. Sie musste sich von ihrem jüngeren Bruder auf Ewig verabschieden. Ihr Mann sprach leise auf sie ein und Jolanda meinte zu sehen, wie auch ihm eine Träne über die Wange lief.Einige Wochen später stellte man im kleinen südenglischen Dorf Little Roses, einen schwarzen Grabstein aus Granit, zur Erinnerung an Marc Christon, auf einem kleinen Friedhof auf. Es waren nur wenige Leute gekommen, doch Jolly war sich sicher, dass sie in ihrem ganzen Leben noch nicht so viele weinende Menschen an einem Ort gesehen hatte und sie fühlte sich unglaublich elend. Auch ihre Mutter schien nie wieder mit dem Weinen aufhören zu wollen.
Das sonst so bunte und heitere Treiben im Hause Hepcourse war seit der Beerdigung komplett versiegt. Jedes Mal, wenn Jolly aus irgendeinem Grund zu lachen oder zu kichern anfing, verstummte sie sofort. Sie fühlte sich dann immer so schuldig. Sie redete sich selber ein, dass man doch nicht fröhlich sein durfte wenn so etwas Schreckliches passiert war und fühlte sich schon gleich wieder, als würde das richtige Glück nie wieder zu ihr zurückkehren. Bis sie dieses Gefühl loswerden würde, sollten einige Wochen vergehen.„DA IST EIN BRIEF GEKOMMEN!" „ Brüll doch bitte nicht so laut!", tadelte Mrs. Hepcourse ihren Sohn. „Es ist doch nur ein Brief!", fügte sie leicht verärgert hinzu. „ Aber er ist aus Amerika!", schrie Allan nicht minder laut als vorher. „Gib ihn mir, Al!", kreischte Jolly aufgeregt. Die beiden Kinder rannten durch die Wohnung und Jolanda sprang an ihrem wesentlich größeren Bruder hoch, in vergeblichen Versuchen ihm den Brief zu entreißen. Schließlich stoppte der Vater diese wilde Jagd und besah sich den mit grünen Ornamenten verzierten Umschlag. Er war ungewöhnlich schwer, obwohl er nicht dicker war, als ein normales Schreiben. Er ging in sein Arbeitszimmer um einen Brieföffner zu hohlen und setzte sich anschließend auf den vom Großvater geerbten braunen Sessel im Wohnzimmer. Seine Frau setzte sich auf das gegenüber stehende Sofa und Jolly stellte sich zusammen mit Allan hinter ihren Vater. Als er den Brief dann endlich öffnete, herrschte plötzlich eine seltsame Atmosphäre im Raum. Es wurde warm. Jolly begann zu schwitzen und auf einmal wurde ihr schwindelig, bis ihr schwarz vor Augen wurde und sie sich nicht mehr halten konnte. Sie fiel und spürte nur noch wie sie hart auf dem Boden aufschlug.
So meine Wattpadder,
Das ist das erste Kapitel meines Buches :)
Ich hoffe sehr, das es euch gefallen hat. Verbesserungsvorschläge? Ab in die Kommis damit! ^^
Eure
jollyhepcourse :)
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Bermuda *on hold*
خيال (فانتازيا)• Jolly trieb durch ein Meer. Sie spürte wie das angenehm warme Wasser ihren Körper umspülte. Sie schwamm unter der Oberfläche und doch konnte sie atmen. Sie war gänzlich entspannt und lauschte mit geschlossenen Augen den Fischen. • Jolly, das Mädch...