"Ich hasse dich!"
"Tust du nicht" antwortete Yoongi lachend und ehrlich gesagt fand ich daran gerade nichts witzig.
"Und wie ich das tue."
"Nein Baby."
"Ach nein und was soll dann DAS ?!" fragte ich und hob meine beiden Arme an denen jeweils zwei Eisenfesseln hingen, verbunden mit einer nicht gerade dünnen Kette. Gerade noch dachte ich für einen Moment es wäre alles gut und dann wache ich am Morgen mit diesen uralten Handschellen auf. Es gibt nichts Schöneres.
"Wenn das einer deiner kranken Fantasien ist kannst du sie jetzt wieder abmachen. Darauf stehe ich nicht und du kannst vergessen das ich sie anbehalte."
"Ich dachte es wäre lustig" antwortete Yoongi darauf ganz gelassen.
Lustig ? Daran war nichts ansatzweise amüsant.
"Aus welchen Jahrhundert kommst du bitte ? Ohhh ich vergaß du solltest schon tot sein." Vorwurfsvoll klimperte ich mit dem Metall.
"Jimin ich dachte echt nicht das dich das so aufregt."
"Ich werde dich umbringen und anschließend ausstopfen!"
Wie verrückt versuchte ich jetzt meine rechte Hand durch den Eisenring zu bekommen und verzog dabei das Gesicht. Frustriert gab ich auf mich selbst befreien zu wollen. Es machte keinen Sinn und gedanklich ermordete ich gerade Yoongi sowieso in gefühlt 80 verschiedenen Arten. Ich kniete nur in Boxershorts im zerwüllten Bett mit den Handschellen. Was musste das bitte für ein Bild abgeben.
"Mach sie ab" fauchte ich Yoongi entgegen, denn dieser schien mich vergessen zu haben. Seelenruhig sammelte er nämlich die verstreuten Klamotten vom Boden auf. "Mach sie jetzt einfach ab Yoongi! Yoongi ?! Ehy hörst du mir überhaupt zu." Meine Geduld war begrenzt also stand ich umständlich auf und tapste zielstrebig zur Tür. Den lieben Yoongi hinter mir lassend. Mich fröstelte es leicht, ich konnte mich nicht anziehen und der Steinboden war eisig. Im Flur blieb ich mitten vor der offenen Tür stehen und holte tief Luft für meine nächste Tat.
"Jin !" rief ich sehr laut, es hallte sogar leise in den leeren Gängen wieder. Es war mir egal ob Yoongi an die Wand geklatscht werden würde wie eine Fliege. Ich wollte nur diese Dinger loswerden und meine Laune erreichte einen noch tieferen Tiefpunkt je länger ich hier stand. Ich brauchte gar nichts zu sagen oder wissen das Jin plötzlich da war. Ich spürte kalte Hände die über meine Arme zu der Ketten glitten und sie zu sich zogen. Jin blieb dabei beängstigend ruhig.
"Ähm Jin" fing ich an aber wurde sofort unterbrochen durch eine unsichtbare Hand die sich auf meinen Mund presste. Ich schwieg als diese wieder weg war.
Starr blickte ich zur Wand mir gegenüber und ließ den stummen Jin seine Arbeit machen. Es klirrte laut als Metall auf Stein prallte. Die Gewichte auf meinem Handgelenken verschwanden und ich seufzte erleichtert. Bevor ich mich aber wieder Richtung Zimmer umgedreht hatte hörte ich es schon knallen. Nämlich Haut auf Haut. Da hatte jemand eine verpasst bekommen.Ich drehte mich um und da stand Yoongi alleine im Zimmer und hielt sich die Wange. Als ob das weh getan hatte und wen hatte er es verdient. Jin schien weg zu sein also wechselte ich ungeniert meine Unterwäsche und zog mich endlich an. Das war fürs erste die letzte Nacht die Yoongi hier verbrachte.
"Wie konntest du nur" ertönte doch zu meinem Schreck Jin's Stimme und ich lief ungewollt rot an. Ich hatte mich gerade mitten im Zimmer einfach entkleidet, während er noch da war. Hätte Yoongi nicht was sagen können. Das gerade gesprochene ging wohl an Yoongi, denn dieser schaute ganz untypisch zerknirscht an mir vorbei."Glaubst du jemand findet es toll so aufzuwachen ohne gefragt zu werden. Ziehst du echt die gleiche Scheiße wieder ab ?"
Was meinte er.
"Welche Scheiße ? Das habe ich mit Taehyung nicht gemacht und hör auf vor Jimin darüber zu reden."
"Wieso, willst du es ihm immer noch verschweigen. Es vielleicht sogar provozieren das er auch stirbt. Du bist echt einer der größten Bastarde die mir je unter gekommen sind und ich durfte schon einige kennenlernen. Ich sage das selbst als dein Bruder."
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Immortal | Yoonmin
Hayran KurguUnsterblich zu sein war auf Dauer nichts Schönes, denn es gab Monate, Tage und Jahre in denen man sich danach sehnte endlich sterben zu können, weil man wieder etwas sah was man nur schwer aushielt. Es stimmte, man hatte eine Ewigkeit Zeit alles übe...