Kapitel 4

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Am Abend sitze ich vor dem Fernseher in der Wohnstube. Völlig fertig von der Arbeit in der Zoohandlung. Die neusten Cartoons laufen. Doch plötzlich ertönt die Klingel. Verwundert wer es sein könnte gehe ich zur Tür. Kenny und Stan stehen grinsend vor meiner Tür.

„Was wollt ihr?" frage ich. Kenny zeigt auf den Rollkasten mit Kartons, den ich auf dem Schulhof vergaß.

„Dafür herzukommen, war aber nicht nötig." sage ich amüsiert. Stan winkt lächelnd ab. Wenn ich mich nicht täusche, flirtet er ziemlich viel mit mir.

„Wir wollten dich sowieso gerade abholen." sagt er.

„Wofür?"

„Clyde schmeißt eine Party!" sagt Kenny erfreut und hebt feierlich seine Hände hoch. Mit runzelnder Stirn überlege ich. Einerseits bin ich total fertig von der Arbeit, andererseits wird der Strom gleich aus gehen und ich werde im Dunkeln sitze, müde bin ich keine Male.

„Na gut, ich komme mit." sage ich, was die Jungs aufjubeln lässt. Doch ich füge streng hinzu: „Aber ich kann nicht zu lange bleiben, weil ich morgen arbeiten muss."

Die beiden vor mir salutieren, wobei ich kurz kichern muss. Schnell nehme ich mir meine Lederjacke und ziehe sie mir über. Während wir zur Party gehen entdeckt Kenny die Tattoos auf meiner Hand und fragt was das ist. Nicht wirklich mit Stolz, weil fast alle Motive verschmiert sind erzähle ich, dass ich sie selbstgemacht habe. Kenny bittet mich sie näher anzusehen und ich halte meine Hand zu ihm.

„Wow, kannst du mir auch eins machen? Die sehen cool aus."

„Du findest das cool?" frage ich erstaunt. Kenny lacht: „Ja, ich liebe solch einen Müll, was andere für hässlich finden."

„Und in der heutigen Grunge-Generation perfekt." fügt Stan hinzu. Kurz bin ich überfordert. Kenny ist bisher der erste, der meine Tattoos cool findet und auch selber eins, von mir möchte.

„Ich kann dir gerne auch eins machen." sage ich dennoch und treffen auch schon auf das Haus von Clyde, wo schon laute Musik läuft, weil die Eingangstür offen steht. Wir gehen rein und ein unangenehmer Geruch steigt mir in die Nase. Das Haus ist so warm wie eine Sauna, vermischt mit dem Schweißgeruch der Leute und jegliche Art von Deodorant. Sehr unangenehm. Stan nimmt mich an der Hand und führt mich zur Wohnstube, Kenny folgt uns. Wir setzen uns auf die Fensterbank, wo niemand saß.

„Möchtest du was bestimmtes trinken?" fragt Stan mich. Ich aber habe keine speziellen Wunsche: „Hol mir einfach das Gleiche, was du auch nimmst."

Er nickt und verschwindet zur Küche. Ich beobachte die Leute und erkenne so viele Gesichter wieder. Auch meine alte Clique ist anwesend. Token und Wendy schmiegen sich eng aneinander. Jenny sehe ich knutschend mit Kevin Stoley. Sie scheint schon ziemlich angetrunken zu sein. Bebe sehe ich mit Cartman quatschen, dieser zeigt plötzlich zu mir und meine ehemalige beste Freundin schaut mich an. Ich muss schwer schlucken aber lächel ihr mild zu. Sie dreht sich aber wieder weg. Meine Neugier wuchs, aber auch die Angst. Erzählt Cartman ihr irgendeine lüge?

Stan kommt zurück und gibt mir und Kenny ein offenes Bier in die Hand. Wir stoßen zusammen an und trinken einen Schluck. Ich kann nicht anders und beobachte Bebe, wie sie zu Lola und Annie geht. Sie redet mit ihnen und schauen immer wieder zu mir. Trotz Angst, was sie erzählt, kommt mir doch die Wut. Ich schweife meinen Blick herum, springe auf und laufe zu Cartman, der mit dem Rücken zu mir steht. Fest packe ich ihm an die Schulter, damit er sich dreht und presse ihn gegen die Wand.

„Was hast du Bebe erzählt?" fauche ich wütend. Cartman zuckt immer wieder zusammen, weil er denkt ich schlage ihn jeden Moment aber antwortet mir: „Wir haben nur geredet und dann fragte ich nur, warum sie nicht bei dir sind."

Die Seele ist billig │ South Park FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt