Kapitel 21

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Danke an alle Leser <3




Es war ein Fehler. Ein Fehler in diese Stadt zu kommen. Ein Fehler sich ihr zu nähern. Ein Fehler überhaupt wieder mit ihr zu reden. Sie zu küssen. Mit ihr zu schlafen. Es war ein Fehler. Ein scheiß verdammter Fehler. Denn sie ignorierte ihn. Wollte ihn nicht. Wollte nichts mehr mit ihm teilen. Zur Hölle. Denn er wollte. Wollte sie berühren. Sie küssen und lieben. Neben ihr einschlafen und aufwachen. Merlin verdammt wie zur Hölle konnte er das drei Jahre lang ignorieren. Drei Jahre lang darauf verzichten. Zur Hölle. Zur Hölle. Zur Hölle. Er wünschte sich er wäre ihr nicht gefolgt. Er wünschte sich, er hätte auf sie gehört und wäre verschwunden, statt mit ihr zu schlafen. Denn jetzt, wusste er alles wieder. Wie sie sich anfühlte und roch. Wie grandios es war sich in ihr zu vergraben. Eins mit ihr zu werden. Sich gemeinsam zum Höhepunkt zu treiben. Die Sanftheit nach dem Sex. Ihre wärme. Diese liebe wärme die ihn beruhigte und ihn so etwas wie ein Gefühl von Heimat gab. Etwas was er schon einmal gehabt hatte und dann verloren hatte. Eigenverschulden. Er war ein Idiot und begriff es erst jetzt. Jetzt, drei Jahre später. Drei Jahre zu spät.

Er hatte sie bereits gehabt. Sie war bei ihm geblieben und das obwohl alle dagegen gesprochen hatten. Ihr immer wieder gesagt hatten, dass sie es lassen sollte. Sie hatte ihm vertraut. Ihm einen riesen Vorschuss gegeben. Er hatte Astoria gehabt. Und er... er ertrug es nicht. Er war schuld. Er alleine. Er. Er hatte es schon immer gewusst, aber sich nichts eingestanden. Er wollte nicht und jetzt, wo er es erst recht nicht wollte, traf es ihn mit voller Wucht. Es spielte keine Rolle mehr es zuzugeben. Es brachte nichts mehr zuzustimmen und allen zu sagen, dass er schuld war. Schuld war das sie gegangen war. Wegen etwas was nie passiert war. Er hatte sie nicht betrogen, sie nur im Glauben gelassen, dass er es getan hatte. Er war ein Idiot. Ein riesen Idiot. Und statt seinen verdammten Stolz hinunterschlucken. Sich seiner Lüge zu stellen. Astoria zu stellen und ihr zu sagen, dass es einfach nur ein scheiß Fehler war, hatte er sie gehen lassen. Was hatte er nur getan? Was zur Hölle hatte er nur getan!

Er verlor sie. Nein, er hatte sie schon verloren. Sie wollte ihn nicht mehr. Wollte sich nicht noch einmal diesen Klotz ans Bein binden. Und alle gaben ihr vermutlich Recht. So wie auch alle dachten, dass sie die einzige Chance für ihn gewesen war. Sicher er könnte sich eine hübsche Frau anlächeln. Sie heiraten. Eine Familie gründen. Aber würde ihn das Glücklich machen? Nein. Das war das was immer noch von ihm erwartet wurde. Aber die Chance auf wahrer Liebe. Auf eine Beziehung die nicht den Ruf, den Status oder das Gold im Vordergrund hatten, war verloren. Sie war die Richtige gewesen. Das sahen nicht nur alle anderen so, dass begriff er nun auch. Schmerzlich. Im inneren wusste er das schon lange, aber wollte es sich einfach nicht eingestehen. Wollte es nicht sehen. Nicht wahrhaben. Was hatte er getan? Was hatte er nur getan?

Er rieb sich über seine schmerzende Stirn und die Erinnerung von der letzten gemeinsamen Nacht in England flackerte auf. Ihre Verzweiflung und ihre Wut in der Stimme. Ihr Schmerz war greifbar gewesen. Er hatte es gesehen und gespürt. Er wollte sie trösten, doch als sie ihn weggestoßen hatte. Nicht von ihm angefasst werden wollte, war er wie eine beleidigte Eule auf und davon. Idiot, schimpfte er sich selbst. War es nicht klar gewesen? Er hatte doch damals schon gesehen, dass sie am Boden zerstört war durch seine Lüge. Und statt sie aufzuklären und ihr zu sagen, dass er sie nur ärgern wollte, hatte er sie alleine gelassen. Alleine gelassen mit diesem verdammten Schmerz. Und war es nicht einfach eine logische Konsequenz ihrerseits gewesen aus dieser Situation zu flüchten und das so schnell wie möglich? Sex, das war etwas gewesen was er konnte und immer noch gut darin war. Denn sie harmonierten immer noch perfekt miteinander. Das war aber schon alles was sie geteilt hatten.

Er wollte sie wieder haben. Nicht körperlich. Nein, er wollte sie an seiner Seite mit allen was dazu gehörte. Er wollte wieder alles Mögliche mit ihr teilen. Die guten Tage, die schlechten. Sich streiten und wieder vertragen. Sich um den anderen Sorgen. Sich lieben. Er hatte das schon. Es war nicht leicht gewesen. Es war schwer gewesen sich darauf einzulassen. Noch schwerer zu begreifen, dass es kein Spiel mehr war, sondern sie wirklich liebte. Er liebte sie. Liebte sie schon immer. Blaise hatte es ihm gesagt. Ihm gesagt, dass er genau das Astoria sagen musste und er hatte es kein einziges Mal über die Lippen gebracht. Wieso? Weil er ein Arschloch war? Ein eiskalter Bastard der darauf nichts gab? Sicher, gegenüber anderen Frauen hatte er es auch nie geäußert. Aber andere Frauen waren nicht Astoria. Es war Angst. Das verstand er auch viel zu spät. Angst zurückgewiesen zu werden. Angst in Verantwortung gezogen zu werden. Verdammte Angst, dass dies alles ein Fehler war.

Der Aufzug stoppte im richtigen Stockwerk. Sie hasste ihn. Ignorierte ihn. Selbst heute Morgen, als sie wieder aus New York offenbar gekommen war. Sie hatte telefoniert und ihn ignoriert. Es schien in ihrer Arbeitsstelle zuzugehen wie in einer Irrenanstalt. Eine Übernahme war geplant, die Gerüchte waren auch schon an die Medien rausgegangen. Tausende Jobs standen auf dem Spiel. Aber selbst wenn es diese Übernahme nicht geben würde, würde sie ihn vermutlich auch ignorieren und es war die Hölle. Was hatte er geglaubt? Das ein wenig Sex alles wieder in Ordnung bringen würde? Nein. Doch er bekam sie nicht aus dem Kopf. Arbeiten half nichts. Sport bis zum Umfallen half nichts. Trinken half eindeutig nichts, dachte er bitter und seine Schläfen pochten dabei fester auf. Er drückte die moderne Glastür mit Leichtigkeit auf und spazierte an der unbesetzten Information vorbei. Keiner schien noch hier zu sein, nur sie. Sie war noch nicht Zuhause, dass wusste er genau. Seit Tagen schien sie vierundzwanzig Stunden in der Arbeit zu sein oder irgendwo im Ausland rumzuturnen.

Das Gespräch ihrer kleinen Assistentin mit einer anderen Hexe hatte ihm heute Morgen den Rest gegeben. Sie hatte angeblich einen Neuen. Irgendeiner der Redakteure. Ein gutaussehender Kerl in der gleichen Branche wie Astoria und dabei nicht schwul. War was dran? Er wusste es nicht, aber es hatte ihm einen tiefen Stich verpasst und hinterließ immer noch einen bitteren Beigeschmack in seinem Inneren. Konnte sie das? Mit ihm ins Bett steigen und so schnell einen Neuen anlachen? War sie nicht mit den Nerven am Ende, alleine bei dem Gedanken dass sie mit Draco geschlafen hatte, so kurz nachdem sie Phillip abgeschossen hatte? Sein Kopf drehte sich. Er hatte gestritten mit seinem Vater. Ihn angeprangert, dass er nichts gesagt hatte, obwohl er die ganze Zeit gewusst hatte, wo sie steckte. Lügner und Verräter. Was erwartete Draco eigentlich, er war selbst ein Malfoy. Er hätte es besser wissen müssen.

Er hielt inne, als er an einem geöffneten Büro vorbei kam und sie sah. Sie schien vor ihrem Schreibtisch zu sitzen. Ihre heute Morgen noch offenen Haare zurückgebunden. Immer noch das dunkelblaue Kleid an, mit den Ärmeln bis zum Ellbogen und dem kleinen gepuschten Rock. Sie war Barfuß. Die Schuhe standen unter dem Tisch, während sie ein Bein auf den Stuhl gezogen hatte und darauf saß. Er klopfte und offenbar viel zu laut, den sein Kopf mochte das Geräusch überhaupt nicht. Sie blickte irritiert auf und in ihren Augen regte sich etwas, als sie ihn erkannte. „Draco?" Wenigstens wieder der Vorname. Kein Malfoy mehr. Merlin wie er es liebte, wenn sie seinen Namen stöhnte. „Was machst du hier?" fragte sie und schob ihren Stuhl von ihrem Schreibtisch weg. Sie ging Barfuß auf ihn zu. „Hast du mal auf die Uhr gesehen?" fragte sie und er grinste schief. Er? Was war mit ihr? Er hatte schon vor Stunden Feierabend gemacht, um sich die Kante zu geben was nichts geholfen hatte.

„Reden." presste er schwer hervor. „Wir müssen reden." sprach er einen ganzen Satz und sie zog ihre Brauen nach oben. „Bist du... bist du betrunken?" Er ging einen Schritt auf sie zu. „Ja. Aber das ist nicht wichtig." Sie wich vor ihm zurück und fragte erneut „Was machst du hier?" „Reden. Wir müssen reden." lallte er leicht und sie schüttelte schwer ausatmend den Kopf. „Himmel Draco." Sie wandte sich ab. „Ich ruf Mathis an, er soll dich Nachhause fahren und..." Er packte sie an der Schulter und sie wirbelte erschrocken herum. „Nein. Kein Mathis." verlangte er und legte entschieden seine Hände auf ihre Schultern. „Bitte wir müssen reden." „Über was?" fragte sie leicht gereizt und versuchte sich zu befreien. „Über uns." sagte er schwer und sie schüttelte den Kopf und drückte ihn weg. „Ich hab dir gesagt, dass es kein Uns mehr gibt, Draco." Er zog sie zurück und legte seine Hände an ihr Gesicht. Seine Stimme zitterte. „Bitte Astoria. Bitte. Verlass mich nicht wieder."

„Draco." murmelte sie schwer und er ließ sie nicht los. Er war betrunken. Betrunken genug, um alles zu sagen, was ihm auf seinem Herz brannte. „Ich ertrage es nicht. Nicht noch einmal. Du weißt nicht wie schwer das für mich war. Es war die Hölle als du gegangen bist. Die Hölle." Das war es wirklich gewesen. Er war fertig gewesen. Am Boden zerstört. „Draco..." seufzte sie und er verschloss ihren süßen Mund mit seinen. Wie sehr es liebte sie zu küssen. Wie sehr er diese süßen warmen Lippen liebte. Viel zu sehr. „Du bist betrunken." sagte sie leise, als er sich von ihr löste und sie fest an sich zog. Sein Kopf fühlte sich schwer an. „Ich weiß." Das wusste er schon seit gut zwei Stunden und trotzdem hatte er weitergetrunken als müsste er einen Rekord brechen. „Ich will das alles nur noch vergessen. Ich will dich vergessen. Aber es geht nicht." Und das war die Wahrheit. Er versuchte sie seit drei beschissenen Jahren aus seinem Kopf zu verbannen und es hat in der Zeit nie geklappt. Als hätte sie sich in seine Seele gebrannt.



Sie will nicht liebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt