MAUERN
Wir ziehen Grenzen und schützen sie
Wir hören von Staaten und Kriegen
Von allen Kriegshelden die siegen
Bloß von Menschen reden wir nieWir haben Zäune um den Garten
Doch fehlt ihnen der Sinn
Wächst einmal ne fremde Pflanze darin
Dann holen wir den Sparten.Wir wollen jetzt ganz tolerant sein!
Die Vielfalt ertrinkt in den Meeren
Denn sie soll sich ja nicht vermehren
Tun ganz betroffen drüber zum Schein.Wir bauen Mauern im Kopf
Und bald schon welche im Herzen
Unsere Lungen von Hass verstopft
Wir ringen gierig um Luft.DIE SEELE DES FLUSSES
Sie haben ihn begradigt, seine Wasser steh'n
Und grauer Schlamm erstickt die bunten Fische.
Ringsherum nur Einöde, alles zugepflastert-tot.
Frohe Vögel und Krokusse vergeh'n im Qualm.Manchmal träumt er,er fließe frei,geschwungen
Und schillernde Barsche schwämmen im tiefen Blau.
An den Ufern ein wildes Paradies,alles lebendig-grün.
Ein süßes Gezwitscher und Löwenzähne die erblüh'n.FRÜHLINGSERWACHEN
Einst an einem späten Februartag
Als der Schnee zu schmelzen begann
Fand ich eine kleine grüne Knospe
In Mitten all der leblos-toten GräueIch betrachtete sie freudig jeden Morgen
Wie sie wuchs, sich zart reckte.
Sanfte Farben wurden tiefer und heller
Und der Horizont erstrahlte blauBald war in meinem Garten
Ein wildes buntes Blütenmeer
Und rote Tulpen ,gelbe Narzissen
Sprossen dort wo Leere war.GRÜNE WOGEN
Wir sitzen erhaben am silberen Strand
Unsere Gesichter der gold'nen Sonne zugewandt.
Die Füße fest vergaben im weichen Sand
Und schauen staunend den fernen Horizont.Das Grün der Wogen ist uns nicht genug
Wir beten für die Heiligen des Hasses,
Das Meer eine kalte blaue Barriere,
deren Gewässer die bunten Fische erstickt.DIE FENSTER UND TÜREN SIND OFFEN
Orange Vorhänge wiegen sanft im Wind
Vanillefarben schmücken weich die Wand
Himmelblau flicht zart ein Band
Und Bäume erstrahl'n hell in Lind.Herzen pochen,rote Lippen lächeln
Augen schimmern und Tage fließen
Und wilde Krokussträume sprießen
Die Fenster und Türen sind offen.