Kapitel 1

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Ich wachte von einer abrupten Bewegung und einem ohrenbetäubenden Quietschen auf. Wo war ich? Erkennen konnte ich gar nichts. Es war hier komplett dunkel, so dass ich nur die stetige Aufwärtsbewegung spürte. Es fühlte sich fast so an, als würde ich mit einem Fahrstuhl fahren.

Ja ein Fahrstuhl! Aber was für einer...?

Ich tastete die Umgebung ab und musste feststellen, dass ich in einem Drahtkäfig hockte, zusammen mit ein paar Fässern und Kisten, die ich mittlerweile erkennen konnte, da meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Jedoch hatte ich immer noch keinen blassen Schimmer, wo ich war. Der Käfig in dem ich saß wirkte nicht sehr stabil und ich fragte mich ob der überhaupt die ganzen Fässer und das andere Zeug aushalten kann. Der Fahrstuhl fuhr schon eine ganze Weile, als ich mich nicht mehr fragte wo ich bin, sondern wo ich überhaupt hingebracht wurde.

Wetten, das Ding bricht gleich zusammen, reißt mich in die Tiefe und begräbt mich unter den ganzen Kisten!?

Plötzlich blieb die Fahrstuhl-Ähnliche Gerätschaft stehen und die Decke riss auf. Ich wurde geblendet, konnte nichts mehr sehen.

Bin ich jetzt blind?!?

Nein, mein Blick klärte sich langsam und ich sah ein paar Schatten am Rand der aufgerissenen Decke. Sie waberten hin und her bis sich einzelne Körper daraus bildeten. Allesamt starrten sie in das Loch in dem ich saß. Wie ein Tier war ich ihnen ausgeliefert. So langsam vernahm ich auch verschiedene Stimmen, es waren sehr wenige, und ausschließlich männliche. Ich verstand nicht alles, was sie sagten. Manche hießen mich auf irgendeiner Lichtung Willkommen, andere fragten ob meine Anreise denn schön bequem war. Ich hörte den Sarkasmus raus und genau das machte mich wütend. "Ich bin gerade eine gefühlte Ewigkeit in einem dunklen Fahrstuhlding hier hoch gefahren, wurde geblendet von dieser scheiß Sonne und ihr fragt mich ob ich es bequem hatte? Eure Nettigkeit überrascht mich!" platzte es aus mir heraus. Schon im nächsten Moment bereute ich es bereits...Ein Junge, der allem Anschein nach, der Boss war, sprang in meine "Box", so hatten es die anderen Jungs genannt. Er hielt sein dreckverschmiertes Gesicht so nah an meins, dass ich seinen Atem spüren konnte und flüsterte: "Dann eben auf die harte Tour, Japse!" Nun brüllte er: Raus aus den Federn und rauf auf die Lichtung!"

Runner in the Maze.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt