Kapitel 8. Langes Bangen.

358 9 0
                                    

Es war nicht mehr aus zu halten, diese Ungewissheit. Schon seit vier Stunden saßen die Besatzungen der beiden RTW vor dem OP, aber bis jetzt hatte sich nichts getan. Nach dem Manfred und Karin die beiden RTW weg gebracht hatten und Omar und Michael Winkler die beiden NEF, hatten sie sich wieder hier getroffen. Nach diesem Einsatz konnte eh keiner mehr, also wollten sie hier warten auf Neuigkeiten. "Hey gibt es was neues?" Fragte plötzlich eine Stimme hinter Phil, der vorne im ersten Stuhl saß und plötzlich zusammen zuckte. "Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken." Flüstere Paul, jetzt etwas leiser, er hatte nämlich gemerkt das die meisten auf den Stühlen eingeschlafen sind. "Nein, leider nicht. Debbie holt gerade die Frau von Oliver ab und mit Tom Riedel und Alexander Hetkapm stehen wir über Funk in Verbindung." Sagt Phil müde zu ihm und streckte sich einmal. "Und ihr irgendwelche Fortschritte mit dem Melder?" Fragte der Notarzt ihn. "Ja haben wir, aber das Motiv ist unfassbar…“

Vier Stunden zuvor bei Paul und Stephan. Nachdem Funkspruch von Arnold machten die beiden sich auf den Weg über das Gelände. Es war zwar weitläufig, aber sie hofften einfach hier noch einen zu finden. "Sag mal, Paul, findest du das nicht auch alles komisch. Dass sich hier keiner befindet, der hier auf die Rettungskräfte wartet. Ich befürchte fast dass das hier eine Finte sein könnte." Meinte Stephan Sindera zu sein Partner, und sie gingen über das Gelände, als plötzlich ein Schatten vor ihnen huschte. "Stehen bleiben, Polizei!" Riefen die beiden Polizisten gleichzeitig, und sie begannen der verdächtigen Person hinterher zu rennen. Nach einer rasanten Verfolgungsjagd zu Fuß konnten sie den Verdächtigen fangen. Es war ein Jugendlicher, gerade mal fünfzehn, höchsten sechzehn Jahre alt. "So, und was ist so schwer an dem Wort Stehen bleiben! So schwer mmh." Meinte Stephan  zu ihm. "Ich habe nichts gemacht." Meinte der Verdächtige zu den beiden. " Ah ja, und deswegen läufst du weg, als ob der Teufel hinter dir her ist." Meinte Paul zu ihm.

"Und nach dem Stephan ihn mit seinem Verdacht konfrontierte, hatte er alles zugegeben. Das es eine Mutprobe war, und das er nicht wollte das einer verletzt wird." Meinte Paul zu Phil, und der schüttelte nur mit dem Kopf. „Es ist unfassbar, da riskierst du dein Leben und dann hast du solche Personen.“ Nach drei weiteren Stunden kam den endlich zwei Ärzte heraus und kamen auf sie zu. "Sie sind die Kollegen von Oliver Dreier und Franco Fabiano." Fragte der eine Arzt nach und sie alle nickten gleichzeitig, die meisten sind vor einer Stunde wach geworden. Olivers Frau stand neben Debbie und sah sehr nervös aus. "Also ihr Kollege Oliver Dreier hatte eine Hirnblutung, einen komplizierten Bruch in seinem linken Bein der mit Schrauben und Platten fixiert worden sind und ein Fixateur hält erst einmal alles zusammen. Seine Hirnblutung konnten wir auch in Griff bekommen, ob es Folgeschäden gibt wissen wir noch nicht, da müssen wir abwarten bis der Kollege aufgewacht ist.

Ihr Kollege Franco Fabiano hatte ein Pneumothorax und durch seinen Rippenbruch wurde die Lunge angestochen. Sein linkes Fußgelenk ist gebrochen, aber leider hat auch sein Wadenbein was abbekommen. Seine Kopfverletzung ist so weit nicht so tragisch, es ist nur eine mittelschwere Gehirnerschütterung. Bei ihm machen wir uns eher Sorgen um seine Lunge. Und während der Operation ist er uns einmal weg geblieben, da würden wir auf einer Allergie gegen irgendeines der Medikamente tippen. Das werden wir noch einmal in Ruhe testen müssen. Was beide jetzt dringend brauchen, ist Ruhe." Beendete der Arzt seine Aufzählung und brachte Olivers Frau zu ihrem Mann. Die Ärzte waren übereingekommen, Franco und Oliver auf der Intensivstation zusammen zu legen.

Rabenschwarzer Tag. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt