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Sowjet war sofort aufgebrochen, als er erfahren hatte, dass sein Sohn sich bei Reich aufhielt. Leider hatte er dies sehr unüberlegt und unvorbereitet getan. Doch was dies für Folgen hatte, ahnte weder er, noch Reich oder Russland.

Reich hatte Sowjets Sohn mit nach Hause genommen und versuchte ihm den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Er wollte nicht, dass Russland erfährt, was für ein kaltblütiges Monster er war.

„ Reich?", murmelte Russland und spielte nervös an seinen Fingern. „ Ja, kleiner", fragte der deutsche und sah zu Sowjets Sohn hinab. „ I...ich bin müde..." „ Hm~sollen wir dir ein Schloss bauen?" „ Ein Schloss?", fragte Russland mit großen Augen. Reich lächelte: „ Ja, komm."

Knapp eine halbe Stunde später, hatten sie auf dem Sofa, aus Decken Kissen und dem Tisch eine Art Höhle gebaut. „ Und, wie gefällt sie dir?", fragte Reich, doch Russland war schon auf einem Kissen unterm Schutz der Höhle eingeschlafen. Behutsam wickelte er Russland in eine Decke und betrachtete den kleinen eine Weile. Das ein Kind es schaffte, ihn so eklig lieb und nett sein zu lassen~

Reich versank in seinen Gedanken, bis es an seiner Tür klopfte. „ Ich komme", rief Reich halblaut, um Russland nicht zu wecken. Vor seiner Tür, stand seine Sekretärin. „ Am Telefon... kommen Sie schnell", japste sie und lief auch gleich wieder los. Reich folgte ihr ins Büro und griff nach dem Telefon.

„ Ja?" „ Sir, wir wissen nicht genau, wie wir handeln sollen. Das Sowjetische Staatsoberhaupt ist hier und hat versucht hier durchzukommen, obwohl unsere Truppen verfeindet sind. Er ist mitten in eine Auseinandersetzung gekommen. Er ist gefallen und hat eine Gehirnerschütterung. Sonst gehts ihm aber gut. Was sollen wir tun?" „ Lasst ihn zu mir bringen", murmelte Reich und legte grinsend auf. Jetzt würden sie den Spieß drehen. Zu seiner Sekretärin gewandt sagte er: „ Du kannst Feierabend machen..."

Ungeduldig wartete Reich, auf die Ankunft seines neuen Gefangenen. Jetzt könnte er Rache für alles nehmen, was Sowjet ihm und seinem Land angetan hatte.

Knapp zwei Stunden später tauchte endlich ein Auto auf seinem Hof auf. Ein paar Soldaten trugen den, sich heftig wehrenden Sowjet über den Platz. Reich empfing sie bereits an der Tür. „ Fesselt ihn und bringt ihn in die Abstellkammer. Ich will mit ihm reden...." Dem Unteroffizier drückte er mit den Worten ein paar Geldscheine zu, welche dankbar entgegengenommen wurden.

Noch einmal sah Reich beim schlafenden Russland vorbei. Er müsste sich dann um ihn kümmern, wenn Sowjet erstmal tot war. Es war klar, dass einer von ihnen sterben musste... es hatte halt Sowjet getroffen.

Als Reich die leere Abstellkammer betrat, sah er Sowjet bereits am Stuhl festgebunden. Er konnte sich kaum noch bewegen. „ Wo ist mein Sohn", zischte er und versuchte sich, ohne Erfolg, loszureißen. „ Er schläft und es geht ihm gut... im Gegensatz zu dir", Reich trat langsam näher und versuchte sich nicht von dem flackernden Licht zu stören. Langsam griff er in seine Tasche und zog eine Schusswaffe hervor. Sowjets Augen weiteten sich, doch er sagte kein Ton. Mit einem Ruck drückte Reich die Spitze seiner Schusswaffe, zwischen Sowjets Lippen. „ Es war klar, dass einer von uns stirbt... jetzt hat es dich getroffen... Pech für dich!" Reich entsicherte die Waffe und legte seinen Finger auf den Abzug. Völlig ruhig saß Sowjet da und sah Reich nur mit festen Blick an. „ Na? Hast du Angst", hauchte Reich und setzte sich auf Sowjets Schoß, sodass ihre Gesichter direkt voreinander waren. Reich betrachtete Sowjet und zögerte. Warum schoss er nicht einfach? Warum zögerte er? „ Warum schießt du nicht?", nuschelte jetzt auch Sowjet gegen die Waffe in seinem Mund. Doch Reich bewegte sich nicht. Er hatte plötzlich nicht mehr Sowjet vor Augen sondern dessen Sohn. Wie er leiden würde, wenn sein Papa tot wäre. Reich könnte ihn nie wieder in die Augen sehen.

Sowjet blickte Reich mit festen Blick an und versuchte rauszufinden, wieso er zögerte.

„ Ich... ich kann das nicht... denk nicht das ich barmherzig bin oder so, ich kann es deinem Sohn nicht antun", schnell stand Reich auf und zog seine Waffe zurück. „ Du wirst mein Gefangener... mal sehen wie dir das gefällt..."

Sowjet musste sich sich ein schmunzeln verkneifen. Das Monster hatte Empathie gezeigt. Leider konnte er seine Reaktionen nicht gut zurückhalten.

„ Was grinst du jetzt so blöd?", knurrte Reich und machte einen Satz auf Sowjet zu. Ihre Gesichter waren ein zweites Mal direkt voreinander.

„ Ich glaube nicht, dass du mich nur wegen Russland nicht tötest." „ Ach nein?", Reichs Waffe ruhte in seiner Hand. Sowjet schüttelte den Kopf.

„ Ich sag dir, ich behalte dich hier und werde dich töten, sobald Russland älter ist." „ Wieso bekämpfen wir uns?", fragte Sowjet völlig ruhig. „ Was?", Reich wurde schon wieder aus dem Konzept gebracht. „ Du hast angefangen, Sowjet! Nicht ich und du hast mich bei dir daheim festgehalten und wolltest meinem Land schaden!" „ Tust du das gerade nicht auch, während ich hier sitze?" „ Ich... nein... du kamst spontan..." „ Lass uns aufhören damit", murmelte Sowjet. „ Ist das ein Trick oder hast du Angst, dass ich dich töte?" „ Nein, Reich... es bringt doch nichts. Ich regiere über ein starkes Land und du auch... es wird nur unnötig Tote geben... auf beiden Seiten." „ Du willst also Frieden?", fragte Reich und legte seine Waffe zur Seite. Sowjet nickte: „ Lass es uns beenden, Reich..."

Der deutsche zögerte noch, band dann aber Sowjet los. „ Brauchst du einen Arzt oder so?", fragte er und konnte nicht verhindern, besorgt zu klingen. „ Nein nein...", antwortete Sowjet und hielt Reich seine Hand hin, um ihren Frieden festzuhalten. Reich nahm sie zögernd. Sie hielten ihre Hände länger als nötig, doch weder den einen, noch den anderen schien es zu stören.  

When the beat drops out [ ussr x third reich ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt