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„ Papa?! Was machst du hier?"

Russland war überrascht aufgesprungen, als sein Vater und Reich, den Raum betreten hatten. „ Russland... Lauf nie mehr weg, ja? Ich hab dich doch lieb", Sowjet nahm seinen Sohn in den Arm und drückte ihn an sich.

Ein dumpfes Gefühl zog durch Reich. Er konnte nicht leugnen, dass er sich auch nach jemandem sehnte, der ihn so liebevoll behandelte.

Sowjet bemerkte die angespannte Miene des deutschen und wandte sich grinsend zu ihm. „ Was ist? Willst du auch eine Umarmung?"

Reich starrte ihn einfach nur an und spürte, wie seine Augen zu brennen begann. Ein paar Tränen liefen über seine Wange. Überrascht starrte Sowjet auf diese. „ Reich? Wieso~" „ Papa du musst ihn trösten", wisperte Russland und versuchte Sowjet in Reichs Richtung zu schieben. „ Hey, was ist los?", fragte Sowjet sanft, trat näher und legte seine Arme um Reichs Schultern. Dieser krallte sich an Sowjet fest und schluchzte leise: „ I... ich weiß nicht genau." „ Ich kenn das... alles staut sich auf, man versinkt in Arbeit und vereinsamt... und dann, ganz unerwartet bricht der Damm."

„ Hmmm~", wimmerte Reich an Sowjets Schulter. Er hasste sich selbst dafür... ausgerechnet vor Sowjet, obwohl sie ja eigentlich keine Rivalen mehr waren, musste er sich so schwach zeigen. Doch Sowjet schien das nicht zu stören.

Er drückte ihn an sich und strich ihm sanft über den Rücken, bis Reich sich losriss und wütend über die Augen wischte: „ Das ist nie passiert!" Sowjet schmunzelte: „ Schon klar." Russland, der die ganze Zeit geschwiegen hatte, fragte leise: „ Sind wir jetzt eigentlich eine Familie?"

„ Was?!", Sowjet sah seinen Sohn verwirrt an. „ Naja... ihr passt voll gut zusammen." „ Russland, wir sind beide männlich", mischte sich Reich ein. „ Und das geht nicht? Dürft ihr keine Familie sein, nur weil keiner von euch beiden eine Frau ist?"

Die Frage brachte beide zum Nachdenken. Eigentlich hatte Russland Recht. „ Aber vielleicht wollen wir keine Familie sein?", fragte Sowjet. Durch Reich fuhr ein unangenehmes Gefühl. Enttäuschung? Wieso fühlte er Enttäuschung?!

„ Aber ihr seid doch Freunde?", fragte Russland. „ Das reicht uns auch stimmt's, Reich?", Sowjet boxte den deutschen freundschaftlich. Dieser lächelte verkrampft.

(...)

Am Abend machten sich Sowjet und Russland auf den Rückweg. Reich blieb in Berlin zurück. Die Nachricht, dass die beiden Frieden geschlossen hatten, verbreitete sich wie ein Lauffeuer und wurde größtenteils mit Erleichterung und Freunde angenommen. Doch Reich konnte sich nicht drüber freuen. Er fühlte sich alleine, seit Sowjet weg war. Aber wieso?

Familie hatte er noch nie richtig gehabt. All seine Zeit und Kraft hatte er in seine Arbeit gesteckt, welche ihm zu dem gemacht hat, der er heute war... doch etwas hatte immer gefehlt. Was, hatte Reich nie gewusst.

Er stand auf dem Balkon und sah in die Nacht hinab. Überall strahlten die Laternen und erhellten Berlin. Über ihm funkelten die Sterne. Er nahm einen Schluck aus seiner Weinflasche und sah in den Himmel hinauf.

Inzwischen war Russland und sein Vater wieder daheim. „ Guck mal", Russland zog an dem Mantel seines Vater und zeigte in den Himmel hinauf. Sowjet sah hoch und blickte in den tiefblauen Himmel, welcher übersät mit Sternen war. In der selben Sekunde dachte er an Reich. Er war froh, dass sie nicht mehr verfeindet waren. Immerhin mochte er Reich und wollte ihn niemals töten. „ Sieht schön aus,hm?", fragte Sowjet und nahm seinen Sohn auf den Arm, um reinzugehen. 

When the beat drops out [ ussr x third reich ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt