Feet don't fail me now
Take me to your finish line
Oh my heart it breaks every step that I take
But I'm hoping that the gates, they'll tell me that you're mine- Born to Die by Lana Del Rey
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Raevyn Sermanni
In der Nähe des Mafiahauses
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Charity parkte ihren Wagen so weit vom Haus entfernt, dass wir unmöglich vorher entdeckt werden konnten. Sie hatte den Weg sicher hierher gefunden, denn sie zögerte an keiner einzigen Abbiegung und Kreuzung. Es war ein wenig gruselig, dass sie den Weg nach hier draußen so komplett auswendig kannte, obwohl sie anscheinend nur ein mal hier her gefahren war, aber es war schließlich Charity. Sie verbarg wohl das ein oder andere Talent.
„Haben wir alles?", fragte ich flüsternd, obwohl außer uns keiner in Hörweite war.
„Ich denke schon", flüsterte James zurück und Charity sagte in normaler Lautstärke: „Wieso Flüstert ihr?" Ich verdrehte die Augen, aber erwiderte nichts darauf. Wir waren schon ein komisches Einbrecher Trio.
Das große Eingangstor der Mafiahauses lag im Dunkeln. Es wirkte friedlich, wie sich die Schatten an den Mauern sammelten, aber ich wusste, dass es hinter diesen Mauern nicht so friedlich zuging. Als wir uns näherten, suchte ich die obere Kante der Mauer nach Kameras ab und versuchte aus der Ferne zu erkennen, ob es sich um IP Kameras handelte.
„Sind es IP Kameras?", fragte James neben mir.
„Ich weiß es nicht. Lasst uns lieber etwas hinter das Gebäude laufen und dann versuche ich mal meinen Laptop zu starten und herauszufinden, ob wir heute Nacht in dieses Haus kommen." Ich lief in sicherer Entfernung von der Mauer auf leisen Sohlen los. James und Charity folgten mir ebenso leise und wir entfernten uns weiter von der Straße.
Zum Glück war es Dunkel, denn es gab keine Bäume, die uns Deckung geboten hätten. Einzig ein paar kahle Sträucher auf sandigem Boden befanden sich um das Haus verteilt.
Ein paar Kilometer außerhalb von Albuquerque gab es so gut wie keine grüne Vegetation. Außer in dem Cibola National Forest konnte man selten grüne Bäume auf dem Land finden. Die Trockenheit prägte die Landschaft seit Jahrhunderten.
Als wir um die nächste Mauerecke bogen, konnten wir zwei größere Sträucher erkennen, die uns wenigstens ein wenig Schutz bieten konnten. Wir ließen uns dahinter nieder und blickten zum Gebäude.
„Also gut. Dann lasst uns mal beginnen." Ich stellte meinen Rucksack auf den Boden und zog meinen Laptop hervor und platzierte ihn auf einen kleinen Felsen, wie hier Tausende die Landschaft zierten.
James ließ sich neben mir auf dem staubigen Boden nieder und wies Charity an, sich auch zu uns zu setzten.
„Seid ihr bescheuert? Ich bleibe stehen! Diesen Staub bekomme ich doch nie wieder aus meiner schwarzen Leggings!", flüsterte sie mit Nachdruck und mir wurde wieder klar, dass Charity und ich so gut wie gar nichts gemeinsam hatten, aber davon durfte ich mich jetzt nicht ablenken lassen.
Während ich in meinen Laptop vertieft war und nach wenigen Minuten festgestellt hatte, dass es sich wohl tatsächlich um IP-Kameras handelte, unterhielten sich James und Charity über Staubflecken und neuste Waschtechniken.
„Du kannst auch einfach zum Waschsalon gehen, wenn du den Staub nicht mehr herausbekommen solltest", sagte James gerade, der selber schon etwas genervt wirkte, als ich aufstand und mich zu den beiden drehte.
„Wir haben 30 Minuten!", sagte ich nur und unterbrach die beiden, die mich auf der Stelle schweigend anstarrten. „Es hat geklappt. Wir machen es so, wie gesagt. Ihr wartet hier und ich gehe rein."
„Nein", sagte James entschlossen. „Ich komme mit. Charity wartet hier."
„Aber", wollte ich gerade widersprechen.
„Wir haben keine Zeit für Diskussionen!" Charity sah mich mit durchdringenden Blick an. „James geht mit dir! Ich werde hier schon alleine Wache stehen können."
„Na gut." Ob Charity wirklich in der Lage war, alleine Wache zu halten, stellte ich lieber mal nicht in Frage. "Pass auf, dass der Laptop nicht ausgeht, sonst wird das Warnsignal, dass ihre Kameras aus sind, schon viel zu früh versendet. Das ist wirklich wichtig, Charity!", raunte ich ihr nochmal zu, aber sie hatte offensichtlich schon verstanden, denn sie ließ sich, ohne noch einmal über ihre schwarze Leggings nachzudenken, auf den Boden vor den Laptop nieder.
„Wenn ihr erwischt werdet und ich hier ohne euch sitzen bleibe, dann bezahlt ihr mir eine neue Hose!" James lachte und auch ich schmunzelte in die Dunkelheit hinein.
Jetzt mussten wir nur noch über die Mauer klettern und in das Haus einbrechen. Es konnte also quasi nichts mehr schief gehen. Haha, guter Witz, Rae, sagte ich zu mir selber und zog James hinter mir zur Mauer.
Über diese Mauer zu kommen stellte sich als äußerst leicht heraus. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mir so sportlich vorkam, als ich mich leichtfüßig über die Mauer schwang und auch James stellte sich an, als hätte er das schon 1000 mal gemacht. Das Adrenalin, welches durch unsere Körper pumpte, ließ uns wohl zu Höchstformen auflaufen.
Als wir auf der anderen Seite der Mauer standen, blickte ich mich um. In weiter Entfernung konnte ich die Garage erkennen, die ich das letzte mal für das normale Haus gehalten hatte. Als ich mich so umsah und das Haupthaus in einiger Entfernung erblickte, wurde mir ein wenig schwindelig. Schließlich war ich das letzte mal nicht freiwillig hierher gekommen und war gegen meinen Willen festgehalten worden.
Ich schluckte und James legte eine Hand auf meine Schulter. „Alles gut?", fragte er leise und ich nickte.
„Ja alles okay. Ich musste nur kurz daran denken, wie dieser ganze Albtraum genau hier angefangen hat... Als mich Federico Enzo Cantarini als seine Marionette ausgewählt hatte."
„Das bist du aber nicht!", erwiderte James und ich musste zugeben, dass er Recht hatte. Ich ließ mich schließlich nicht einfach hin und her schupsen und genau deshalb war ich auch hier: Um zurück zu schlagen.
„Da hast du Recht, James. Also los. Lass uns diese Familie erledigen!"
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Hello,
immer noch kein Lucius!!! :( *wein wein*
Denkt ihr, die Drei werden wieder unentdeckt verschwinden oder eher doch auffliegen?
Liebst Troian
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Nur Über Meine Leiche, Mafiosi
Teen Fiction„Principessa! Jetzt mach schon die Tür auf. Ich will dir doch nichts tun." Letzteres ließ mich fast auflachen. Von wegen. Dieser arrogante, gemeingefährliche Mistkerl träumte doch sicher davon, mir eine Kugel durch den Schädel zu jagen. „Ah komm. Au...