Kapitel 9. Auf dem Weg der Besserung.

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Das erste, was er wahrnahm, war ein nervtötendes Piepen. So langsam kämpfte er sich durch diffusen Nebel, er fühlte sich immer noch müde und sein Kopf tat ihm immer noch weh. "Oliver, hey, Oli," Er kannte diese Stimme, aber er konnte noch nicht die Augen aufschlagen. Er driftete wieder ab. Das nächste Mal konnte er aber die Augen vorsichtig öffnen. "Hey Oliver, na wie geht es dir." Fragte ihn Phil. Neben Phil saß seine Frau, die war gerade eingeschlafen. "Es geht so, bin müde und habe Kopfschmerzen." Meinte er, noch benommen. "Das ist auch kein Wunder, du hast eine Hirnblutung gehabt durch den Sturz. Dein linkes Bein hat es auch erwischt, das wird gerade vom Fixateur zusammen gehalten,es wird ein paar Monate dauern bist du die los wirst. Bevor du fragst: Franco geht es auch den Umständen entsprechend. Er hatte sich durch den Sturz ein Pneumothorax zugezogen und musste noch einmal notoperiert werden, weil sich noch ein bisschen Blut in der Lunge gesammelt hatte. Sein rechtes Fußgelenk ist gebrochen und sein Wadenbein hat auch was abbekommen, deswegen ist sein ganzes rechtes Bein eingegipst." Meinte er, und ging zu Francos Bett und guckte auf seine Vitalwerte. Der lag in sein Bett und schlief. Oliver fühlte sich immer noch müde, aber er wollte wenigstens ein mal kurz seine Frau begrüßen. Also griff er nach ihrer Hand, denn ihre Hand lag ganz nahe an seiner, und drückte sie kurz. Sie erwachte auch, und sah das ihr Mann wach war. "Hey Liebling, wie geht es dir?" Fragte seine Frau ihn. "Ich bin noch ziemlich müde und habe noch etwas Kopfschmerzen." Meinte Oli zur ihr. "Oh man, Schatz, was machst du nur für Sachen." Meinte sie zu ihm und lächelte ihn die ganze Zeit an.

Es öffnete sich die Zimmertür und herein trat ein Mann mitte dreißig, mit kurzen schwarzen Haaren, und einer Brille. "Guten Abend, mein Name ist Jürgen Aust, und ich bin hier auf der Intensivstation der Chefarzt und gleichzeitig ihr Neurologe. Also Herr Dreier ich stelle ihnen paar Fragen und Sie müssen nur antworten, okay?" Meinte der Doc zu ihm, Oliver nickte ihm zu. "Okay erste Frage, wie heißen sie?" - "Oliver Dreier." - "Zweitens, wo sind wir? " - "Im Krankenhaus, auf der Intensiven." - "Okay, letzte Frage, wissen Sie wer diese Frau und der Mann sind." Fragte Doktor Aust und zeigte auf Phil und seine Frau. "Ja, einmal mein Kollege vom Rettungsdienst, Phil Funke, und daneben steht meine Frau, mit der ich 15 Jahre verheiratet bin. Im Bett neben mir liegt mein bester Kumpel Franco Fabiano." Meinte Olli und so langsam wurde er immer müder. "Okay, das war alles erstmal. Ruhen Sie sich noch etwas aus." Meinte sein Arzt zu ihm und ging mit Phil kurz vor die Tür. Auch Phil war es gewesen, der ihn geholt hatte, nachdem Oliver wach geworden ist. "Hey Schatz, was ist mit Franco? War er auch schon einmal wach? "Fragt der Notarzt seine Frau. "Nein leider nicht, aber die Ärzte meinen daß es normal wäre, denn er hat sich noch nicht ganz von der Narkose erholt..." Der Doc konnte seiner Frau nicht mehr zu hören, er driftete wieder in seinen Schlaf zurück.

Das erste, was Franco war nahm, dass ihm schlecht war, aber so richtig. Das letzte Mal, wo er sich so gefühlt hatte war nach der letzten Weihnachtsfeier. "Franco?" Hörte er die Stimme von Debbie. Mmh, war er immer noch im RTW und Olli noch nicht gerettet? "Franco? Komm schon, schlag die Augen auf! Es wird Zeit, du hast genug geschlafen." Sagt Debbie zu ihm. Nur noch fünf Minuten, er merkte eine Hand auf sein Arm und so langsam, macht er die Augen auf, um sie dann doch wieder zu schließen, weil ihm die Augen weh taten. Nach mehreren Anläufen war es ihm denn doch noch gelungen, und vor ihm standen Debbie, Yannik und Ben. Die letzteren beiden in ihrer Pflegertracht. "Hey Franco, es wird wieder alles gut, du bist in Krankenhaus auf der Intensivstation." Meinte Debbie zu ihm, aber bekam es nicht mehr so ganz mit, denn ihm wurde es aufeinmal richtig schlecht. Ben musste das gemerkt haben, denn er reagierte als erster und gab ihm eine Nierenschale. Keine Sekunde zu spät, es kam zwar nur Magensäure hoch, aber davon viel. "Okay Yannik, gib mir fünf Milligramm…" Sagte Debbie zu dem anderen Pfleger. Nach dem verabreichen ging es Franco auch gleich besser. "So, ist es jetzt besser mit der Übelkeit?" Meinte seine Kollegin zu ihm, er konnte gerade nur nicken, er hatte so einen ekelhaften Geschmack im Mund. Yannik reichte ihm daraufhin ihn einen kleinen Schluck Wasser. "Wo ist Oli?" War seine erste Frage. "Hier drüben." Kam es noch etwas müde von seinem Bettnachbarn. Debbie trat einen kleinen Schritt zurück und Franco konnte Oliver sehen. "Hey, alles klar." Fragte der Notarzt ihn und Franco nickte, ja jetzt war alles gut. Debbie, Ben und Yannik erzählten ihnen alles, nur das mit dem Jugendlichen wollten sie den beiden noch nicht antun.

Zwei Wochen später wurden sie auf die Normalstation und zur Klinik am Südring gebracht. Gerade hatte Frederick Seehauser seine übliche Runde beendet und wollte noch einmal schnell nach Franco und Oliver sehen. Die beiden hielten das Klinikpersonal in Atem. Nach dem Franco sich von seinem allergischen Schock erholt hatte, was eindeutig von einem der Narkosemittel ausging, fing er an mit seinen Krücken umher zu laufen. Nach der Androhung ans Bett gefesselt zu werden, sind seine Fluchtversuche weniger geworden. Eben vor dieser Tür stand er gerade und hörte eine etwas lautere Diskussion und er trat herein und vor ihm in ihren Betten lagen Oliver Dreier, der gerade mit Phil, Alexander und Tom eine hitzige Diskussion führte. Im anderen Bett lag Franco seelenruhig und war am pennen. "Erstaunlich, wie tief er pennen kann." Meinte der gerade eingetretene Arzt und Oliver fing an zu lachen. "Wir unterhielten uns gerade über die neusten medizinischen Themen, und als wir ihn nach seiner Meinung fragen wollten, fanden wir das vor." Nun musste auch der Doc grinsen. Es klopfte gerade an der Tür, und einen Augenblick später traten Klaus Wiebel und Paul Richter herein. „Guten Tag meine Herren, wir wollten noch einmal schauen wie es euch geht und wollten euch über die neusten Entwicklungen unser Ermittlungen auf dem Laufenden halten." Meinte Klaus, so langsam wurde auch Franco wieder wach. "Also: Unser Täter ist fünfzehn Jahre alt und das Motiv ist einfach nur dumm. Es sollte eine Mutprobe sein, das die so ausartet war ihm auch nicht bewusst." Meint Paul, und Oliver und Franco sahen ihn an. "Du machst jetzt Scherze oder?" Fragt der Notarzt, etwas leicht gereizt. "Nein, leider nicht. Es ist wirklich so." Meint Klaus, nicht nur Franco und Oliver schütteln mit den Kopf.

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