Teil 1

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Das letzte woran ich mich erinnern kann ist das ich in ein tiefes Loch gefallen bin und plötzlich alles schwarz wurde. Ich höre immer diese Stimme, es fühlt sich so an als ob sie ganz nah bei mir ist, aber jedes mal wenn ich versuche sie zu erreichen höre ich nur noch ein schrilles piepsen und dann ist wieder alles still. Was genau diese Person von mir will weiß ich nicht, ich weiß nur eins, dass ich diese Person kenne und sie unbedingt finden muss. Ich habe das Gefühl diese Stimme versucht mich zu sich zu reißen, sie krallt sich an mir fest als ob ich ihre letzte Hoffnung wäre. Ich will ihr helfen aber ich weiß nicht wie, jedes mal wenn sie sich an mir festhält habe ich das Gefühl das ich mit ihr zusammen in den Abgrund falle. Bis jetzt habe ich sie noch nie losgelassen, denn ich habe Angst davor was passiert wenn ich es tue. Sobald ich in diese schwarzen Tiefe gefallen bin wache ich auf. Immer an einem anderen Ort nie dort wo ich zuletzt war und immer alleine. Diesen Traum habe ich seid ich denken kann Tag für Tag. Aber wie ich zu dieser Person komme weiß ich heute noch nicht.

Leise hörte ich das Gezwitscher von vögeln. Mein Kopf pocht und mir ist kalt. Langsam öffne ich meine Augen und sehe mich um, ich bin mitten in einem Wald, diesen Ort erkenne ich sofort wieder, um mich herum sind nur Bäume, aber im Gegensatz zu meinem letzten Aufenthalt hier sind die Blätter der Bäume nicht mehr in einem saftigen grün, sondern in vielen verschiedenen Farben. Hier bin ich schon oft gelandet, es ist sogar einer meiner Lieblingsorte, denn hier ist es immer so friedlich. Leider ist es nur so, dass ich den Ort wo ich aufwache nicht aussuchen kann sonst würde ich wohl immer hier landen. Ein eisiger Wind zieht an mir vorbei, ich bekomme Gänsehaut und erzittere wegen der Kälte. Langsam stehe ich von dem harten Waldboden auf, sobald ich auf den Füßen bin dreht sich erstmals meine Umgebung. Ich stürze mich an einem Baum ab und schließe die Augen. Sobald das Gefühl von Schwindel wieder verschwunden ist öffne ich meine Augen langsam wieder. Da ein weiterer Windhauch an mir vorbeizieht, sehe ich wie sich einzelne Blätter von den Baumkronen losreißen und hinuntergleiten. Ich bewundere ein paar Sekunden dieses Ereignis bis die Blätter sanft auf dem Boden ankommen. Durch die Baumkronen kommen leichte Sonnenstrahlen hindurch und erwärmen meine kühle Haut. Ich atme die Frische Morgenluft ein und ziehe meine warme Wolljacke näher an meinen gekühlten Körper. Da ich ca 20 Minuten nachhause brauche, muss ich mich nun auf den Weg machen. Ich stoße mich von dem Baum ab und fange an in Richtung Stadt zu laufen. Nach etwa 5 Minuten höre ich schon leise die Geräusche von Autos und Menschen. Morgens ist in New Orleans immer ein großer Trubel, viele Menschen laufen quer durcheinander, stehen an den Straßenrändern und warten ungeduldig auf ein Taxi. Ich quetsche mich durch diese wild gewordenen Maße hindurch und gelange schließlich an dem Haus an in welchem sich meine Wohnung befindet. Da ich keinen Schlüssel habe Klingel ich bei meiner Nachbarin Frau Ekker. Ich höre das piepen und kann die Türe nun endlich öffnen. Ich bewege mich auf die Treppen zu und fange an in den 5 Stock zu laufen. Hinter mir höre ich leise die Eingangstüre zuschlagen. Sobald ich bei der Türe von Frau Ekker angekommen werde ich auch schon herzlich von ihr begrüßt. Guten Morgen Ell, na hast du mal wieder deinen Schlüssel vergessen? Fragte sie mich mit einem Grinsen in ihrem leicht faltigen Gesicht. Guten Morgen Frau Ekker. Ja habe ich leider, sie wissen ja wie tollpatschig ich bin. Sage ich leicht beschämt.
Ach kleines das weiß ich, aber wie oft soll ich dir noch sagen das du mich bitte Sabine nennen sollst, ich fühle mich immer so alt wenn du mich mit meinem Nachnahmen ansprichst. Sagte sie nun mit einer ernsten Miene, welche sich aber sofort wieder aufhellt. Sie ist so ein wundervoller und freundlicher Mensch. Ich versuche es mir zu merken Sabine. Aber ich muss jetzt leider los sonst komme ich zu spät zu Schule. Haben sie noch einen schönen Morgen. Mit einem freundlichen Lächeln verabschiede ich mich von ihr was sie erwidert. Ich besteige die letzten Treppen welche zu meiner Wohnung führen. Als ich dann in dem obersten Stock ankomme, hole ich den Ersatzschlüssel aus dem Blumentopf hervor und öffne ungeduldig die Türe. Als sie nun aufgeschlossen war, fällt mein erster Blick auf die Wanduhr gegenüber von mir. Oh nein ich habe nur noch eine halbe Stunde bis die erste Unterrichtsstunde anfängt. Leicht gehetzt renne ich in mein Schlafzimmer, in welchem ich mir die erstbesten Klamotten greife und begebe mich dann sofort in mein kleines Badezimmer. Schnell gehe ich duschen, da ich überall Erde hängen habe. Nach einer sehr schnellen Dusche trockne ich mich ab. Um meine Haare zu föhnen habe ich keine Zeit mehr, deswegen muss ich sie wohl oder übel von Luft trocknen lassen. Schnell steige ich in meine Klamotten und renne ohne einen letzten Blick in den Spiegel zur Wohnungstür. Dort ziehe ich meine Schuhe und meine Jacke an und gehe aus der Wohnung. Hinter mir schließe ich die Türe und springe dann die Treppen runter, wobei ich einmal fast runterfalle. Also ich draußen auf der Straße ankomme, sehe ich das mein Bus bereits schon an der Haltestelle angekommen ist. Ich renne an die Stelle und bekomme ihn zum Glück noch. Da keine Sitzplätze mehr frei sind stelle ich mich in die Mitte des Busses damit Neueinsteiger ebenfalls Platz haben. Ich hole meine Kopfhörer aus meiner Jackentasche und verabschiede mich erstmals von der Außenwelt und dem ganzen Lärm. Nach weiteren 5 min Busfahrt steige ich an meiner Haltestelle aus, welche direkt an meiner Schule ist. Gelassen laufe ich in Richtung Schule wo Berits schon viel Menschen versammelt sind. Ich mache mich auf den Weg zu meinem Spind, in welchem mein ganzen Materialien reingestopft sind. Ich hole raus was ich für die nächsten Stunden benötige und mache mich dann auf den Weg in den Raum in welchem ich den heutigen Tag verbringen werde. Dort angekommen setze ich mich auf meinem Stammplatz, welcher in der Mitte am Fenster ist. Ich verstaue mein Handy samt Kopfhörer in meiner Jackentasche. So langsam kommen auch meine Mitschüler unter welchen auch meine Freundin Veronika ist. Sie setzt sich neben mich und wir wünscht uns einen guten Morgen. Lange haben wir nicht Zeit zu reden denn die Stunde beginnt und unserer Lehrer kommt herein und hinter ihm mehrerer Schüler und Schülerinnen. Was ist denn hier los ?? Frage ich Ver verwundert, ich merke genau das sie versucht sich ein Lachen zu verkneifen. Oh man Ell, du bist so vergesslich. Das sind die Austauschschüler. Erklärte sie mir lachend. Oh das habe ich ja vollkommen vergessen. Das ist mir echt unangenehm, aber meine Freundin ist meine vergessliche Art schon gewohnt. Durch unser Gespräch habe ich leider die ersten Verstellungen verpasst, was mich aber nicht wirklich interessiert denn meine Augen haben nur Aufmerksamkeit für eine Person und zwar eine mit Violetten Augen. Sie bewegt sich mach vorn. Anscheinend hat sie bemerkt das ich sie beobachte aber egal wie sehr ich versuche meinen Blick anzuwenden, ich schaffe es nicht. Als er sich vorstellt bekomme ich durch seine raue Stimme Gänsehaut. Und als er seinen Namen sagt habe ich das Gefühl das die Welt stehen bleibt.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 27, 2019 ⏰

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