Freitag. Endlich Freitag, ist mein erster Gedanke nach dem Aufwachen. Halbwegs motiviert ziehe ich mich an und mache mich fertig. Ich habe zwei Vorlesungen und ich mag beide relativ gerne. Ich hole mir auf dem Weg einen Kaffee und entdecke Liss, die vor mir in der Reihe steht.
„Hey Süße, wow du siehst gut aus. Treffen wir uns zum Mittagessen wieder hier?" Sie ist gut gelaunt und nimmt mich kurz in den Arm. „Ja gerne," antworte ich ihr. „Super, ich sage den anderen Bescheid. Ich habe jetzt schon total Lust auf Spaghetti Carbonara, meinst du die Küche hat schon geöffnet?" Sie schaut hoffnungsvoll in den hinteren Teil des Cafés. Ich lache und schaue auf meine Armbanduhr. „Da es gerade mal viertel vor acht ist, bezweifle ich es stark."
Sie seufzt melodramatisch und bestellt sich zusätzlich zu ihrem Kaffee ein Käsebrötchen und ein Pizzastück. Ich bin erstmal mit meinem XL Kaffee zufrieden und wir schlendern gemeinsam zu dem alten Gebäude mit roten Backsteinmauern.
„Ernsthaft," fängt sie dann wieder an. „Ich wünschte, ich würde es mich auch trauen, so ein Outfit anzuziehen. Du siehst aus wie ein Supermodel." Ich schüttle nur amüsiert den Kopf. „Liss, du siehst selbst total toll aus!" Sie trägt ein hübsches Strickkleid und Stiefeletten, ein Outfit was mir so gar nicht stehen würde. Aber an ihr sieht es richtig gut aus. Sie schüttelt stur den Kopf.
„Oh, da fallen ja jemandem fast die Augen aus dem Kopf!" Sie lacht herzlich und greift meinen Arm, um mich an Cole und seinen Freunden vorbeizuziehen. Obwohl ich ihn nicht anschaue, spüre ich seinen Blick auf mir und ich wette, ich kann mir nachher noch was anhören.
Die Vorlesung geht schnell rum, und das, obwohl ich bei Coles stechendem Blick kurz davor bin, unruhig auf dem Stuhl hin und her zu rutschen. Ich zwinge mich ruhig zu sitzen und zuzuhören, und merkwürdigerweise funktioniert das sogar. Ich bin nur ein paar Minuten abgelenkt, weil ich eine Bücherbestellung aufgebe, aber das ging nicht anders. Liss hat mir erzählt, dass sie gerade mit Vicious Love von L.J Shen angefangen hat und das klang so gut, dass ich das Buch auch ganz dringend brauche. Und dann führte eins zum anderen und ich habe insgesamt 8 Bücher bestellt.
Direkt nach der Vorlesung zerrt Liss mich förmlich ins Café und wir bestellen, obwohl die anderen noch nicht da sind. Sie steckt mich mit ihrer guten Laune und ihrer Aufregung an und wir sind völlig in unser Gespräch über potenzielle Book Boyfriends vertieft, als uns ein tiefes Räuspern stört.
„Darf ich?" Cole quetscht sich neben mich auf das kürzere Ende der Bank. Sein Oberschenkel berührt meinen und er grinst mich auf eine ziemlich attraktive Weise an.
„Oh Mann," Liss schaut zwischen uns hin und her. „Wann ist das denn passiert?" Ich nehme gerade einen Schluck von meiner Sprite, als ich mich bei ihren Worten fast verschlucke. „Was soll passiert sein?", bringe ich krächzend hervor und sie zieht die Augenbrauen hoch, nach dem Motto, ‚tu nicht so als würdest du nicht wissen, was ich meine.'
Zum Glück tauchen Spenc und Toni auf und beschweren sich erstmal lautstark über ihren Dozenten, der ihnen bis zum Ende nächster Woche aufgetragen hat, einen kompletten Roman zu analysieren. „Die Aufgabe ist doch gar nicht so schlimm", äußere ich mich achselzuckend und Spenc guckt mich an, als würde ich auf dem Mond leben oder hätte gesagt, dass ich keinen Sex mag. Das ist für ihn gleichbedeutender Schwachsinn.
Dann ändert sich sein Mienenspiel und er hat den Blick drauf, von dem er wahrscheinlich denkt, dass er damit süß und unschuldig aussieht. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er dazu überhaupt nicht in der Lage ist.
„Liebste Tate," er schiebt sich zwischen mich und Cole, woraufhin dieser aufstehen muss, um nicht von der Bank zu fallen. Ich unterdrücke ein Grinsen, während Spenc mein Gesicht in seine Hände nimmt. „Was muss ich tun?" Sein Gesicht schwebt nur Zentimeter von meinem entfernt. Obwohl ich körperliche Nähe nicht mag, ist es mir bei Spenc nicht unangenehm.
„Hm," ich tippe mir nachdenklich an die Stirn. Was wäre es wert, seine Hausaufgabe zu machen? „Ich weiß es," ich versuche mein hinterhältiges Grinsen zu verbergen. „Ich habe einen Wunsch ohne Regeln frei." „Ohoh," murmelt er besorgt. „Gar keine Regeln?", fragt er skeptisch. „Na gut, eine. Es hat nichts mit Sex zu tun." „Pah, das wäre doch nicht das Problem. Es wäre mir sogar lieber, als wenn du festlegst, dass es nichts damit zu tun hat!" Empört blinzelt er mich an, als hätte ich sein geliebtes Kaninchen (Fluffy!) beleidigt.
„Aber ich bin großzügig, ich willige ein", erklärt er sich und ich lächle zufrieden. „So, nun zu einem wichtigeren Thema, wie heiß siehst du bitte aus?" Er schaut sich Beifall heischend um und kassiert zustimmendes Genicke. „Ich weiß nicht, wieso ihr das andauernd betont." Ich trage ein weißes Oversize Hemd, das an einer Seite die Schulter frei lässt und den schlichten schwarzen BH teilweise entblößt. Das Hemd ist vorne aufgeknöpft und bietet einen relativ guten Blick auf meinen Ausschnitt. Aber das ist auch alles.
„Willst du dir nicht vielleicht was anderes anziehen?" Ist es nicht schön sowas zu hören? Vor allem, wenn unsere Freunde mich und Cole jetzt gleich noch merkwürdiger ansehen. Liss grinst auch noch selbstzufrieden. Er ist so ein Mistkerl. „Ich ziehe an, was immer ich möchte", antworte ich gepresst und versuche aus Coles Blickfeld zu rutschen und mich hinter Spenc zu verstecken.
„Würde dein Vater dich nicht zuhause einsperren, wenn er wissen würde, wie du rumläufst?" Er kann es echt nicht lassen. Und obwohl ich es nicht an mich ranlassen will, sprudeln die nächsten Worte schon aus mir raus. „Würde er wahrscheinlich, wenn er nicht kurz vor meiner Geburt abgehauen wäre." Ich will aufstehen und die anderen einfach dasitzen lassen aber ich bleibe, zucke mit den Schultern und tue, als wäre es unbedeutend.
Unser Essen kommt und da wir für die anderen auch bestellt haben, bekommt jeder ein dampfender Teller mit Pizza oder Pasta vorgesetzt. Es herrscht eisige Stille am Tisch, dann schiebt Cole sich zwischen mich und Spenc, wie Spence es vorhin gemacht hat und sieht mich an. „Tut mir leid Tate, ich wusste es nicht." Er wirkt ehrlich zerknirscht und ich nicke nur und versuche mir das Ganze nicht zu nahe gehen zu lassen.
„Wie geht's deiner Schwester?", frage ich Liss und sie geht zum Glück gleich auf das neue Gesprächsthema ein. Liss erzählt die nächsten zwanzig Minuten von Maja, ihren Freundinnen, ihrem Pony und ihren Puppen. Und ich bin froh, ihr einfach nur zuhören zu können.
Was habt ihr am Wochenende gemacht?💘
Und ich habe vorhin noch eine neue Geschichte hochgeladen, würde mich freuen, wenn ihr mal reinschaut!🥰
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Never Falling Deeper | Abgeschlossen
Любовные романыTate Mitchels weiß genau, was sie will und was nicht. Zum ersten Mal in ihrem Leben geht es ihr gut, wirklich gut. Sie hat Freundinnen, arbeitet, kann sich ihren Lebensunterhalt verdienen und studiert Journalismus. Das ist, was sie will. Ein normale...