It was so much easier
Before we got our feelings hurt
And I can't pretend
That it's easy
Why can't we be friends?- Why can't we be friends? By Jordy Searcy
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Raevyn Sermanni
Auf dem Gelände der Mafiosi
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Mit sicheren Schrittes lief ich auf das Haus zu. Ich hoffte einfach, dass keiner der Mafiosi noch wach war und aus dem Fenster schaute. Denn es gab keine einzige Möglichkeit sich hinter irgendetwas zu verstecken. Es lag nur eine große freie Fläche voller Gras und Steinwegen vor uns. Dieses mal mussten wir einfach nur Glück haben! Sehr viel Glück.
James und ich verschmolzen mit der Dunkelheit. James trug neben seinem komplett schwarzen Outfit auch noch schwarze Handschuhe und eine schwarze Mütze. Wenn er nicht der Schatten höchstpersönlich war, wusste ich auch nicht mehr weiter. Ich selber hatte mich aber auch komplett in schwarz gehüllt und hoffte einfach, dass das reichen würde, um ungesehen in das Haus zu gelangen. Und natürlich auch wieder raus.
„Hier entlang", zischte ich James zu und winkte ihn hinter mir her. Wir hatten die Hauswand erreicht, aber anstelle auf die große Eingangstür zu zusteuern, lief ich einmal um das Haus herum. Dicht an die Wand gepresst umrundeten wir das Gebäude und kamen auf der Rückseite zu stehen. Vor uns lag ein großer Glaskasten. In der Glasdecke spiegelte sich die Poolbeleuchtung und alles lag friedlich da. Keine Menschenseele wollte heute ein Mitternachtsbad nehmen.
Ich erinnerte mich noch gut an das unfreiwillige ‚Mitternachtsbad' von Lucius und mir und musste daran denken, wie er mich einfach in dem eiskalten Wasser zurück gelassen hatte. Ohne Handtuch und ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen war er damals einfach verschwunden.
Immerhin kannte ich jetzt den Weg, der vom Poolhaus in die obere Etage mit den Zimmern führte und von dort aus konnte man leicht zu dem Arbeitszimmer von Federico Enzo Cantarini gelangen.
„Wir müssen hier rein, dann kommen wir ganz leicht weiter", instruierte ich. James nickte und schob sich näher an den Glaskasten.
Von Weitem hätte man denken können, es gäbe keine Möglichkeit, in das Poolhaus zu kommen, aber als wir uns näher heran wagten, konnten wir eine gut eingelassene Glastür entdecken, die nicht sonderlich stabil aussah. Natürlich konnten wir nicht einfach das Glas einschlagen - das wäre viel zu laut, aber James kniete sich auch schon davor nieder und zog ein kleines Etui aus Metall hervor. Er legte es auf den Boden und klappte es auf. Eine Reihe unterschiedlicher kleiner Werkzeuge lag darin.
„Ich wusste doch, dass ich irgendwann mal dieses Weihnachtsgeschenk meines Vaters gebrauchen kann. Weißt du, er hat mir dieses Meisterdetektiv Dietrich Set geschenkt, als ich als Kind gerade in meiner Sherlock Holmes Phase war und ich hinter jeder Kleinigkeit ein großes Verbrechen vermutete. Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich einmal den Zeitungsboten beschuldigte ein Verbrecher zu sein, nur weil er etwas länger vor unserem Haus verweilte. Ich dachte, er würde uns Beschatten. In Echt wollte er eigentlich nur gepflegt eine Zigarette rauchen."
„Wieso hast du mir das noch nie erzählt?", fragte ich James leise und lachte lautlos.
„Irgendwie habe ich die Zeit wohl verdrängt." James inspizierte die Tür und nickte. Dann griff er gezielt nach zwei der Werkzeuge. „Natürlich habe ich in der Zeit geübt Türen zu öffnen, die verschlossen waren. Ich war mir nicht mehr sicher, ob ich es überhaupt noch kann, aber wo ich mir das Schloss so angucke, muss ich sagen, dass man so etwas wohl nicht so einfach verlernen kann."
Ich war erstaunt. Ich hätte niemals gedacht, dass mein bester Freund Türen knacken konnte. Aber anscheinend war er ziemlich gut darin, denn nach wenigen Handgriffen klickte etwas und James drückte die Klinke herunter. Die Tür ließ sich mühelos öffnen.
„Das Schloss war schon ziemlich alt. Zum Glück für uns!", sagte er nur und packte seine Werkzeuge wieder sorgfältig in das Etui. „Gut, dass ich mich doch nicht davon getrennt habe."
„Auf jeden Fall." Jetzt durften wir keine Zeit mehr verlieren. Leise schlichen wir in das Poolhaus. Das Wasser plätscherte leise und die Luft roch nach Chlor. Es war immer noch aufgeheizt von der Sonne, die Tagsüber auf das Glasdach schien, oder vielleicht auch von einer Heizung, die irgendwo hier versteckt installiert war. Unsere Schritte hallten leise wieder und ich begab mich so schnell wie möglich zu der Tür, die in ein Treppenhaus führte und uns nach oben zu den Zimmern bringen würde.
„Hier entlang", flüsterte ich lautlos und gemeinsam folgten wir der Treppe nach oben. Es war dunkel und still im Haus und man hätte denken können, dass James und ich hier die einzigen weit und breit waren.
Als wir am Ende der Treppe angekommen waren, standen wir in den mir wohl bekannten Korridor. Mein Blick wanderte hinüber zu einer Tür, die ohne Zweifel Lucius' war. Fast würde ich gerne zu ihr gehen, die Klinke herunter drücken und gucken, ob sich dieser Idiot darin befand. James folgte meinem Blick und fragte leise, ob dahinter das Arbeitszimmer lag.
Ich schüttelte meinen Kopf und meine Gedanken ab und zeigte den Korridor hinunter.
„Ne, dort wohnt nur das Arschloch höchstpersönlich. Das Arbeitszimmer ist weiter hier entlang."
Wir setzten uns leise in Bewegung und lauschten genau auf Schritte von in der Nacht umher schleichender Mafiosi, aber es blieb zum Glück Alles still.
„Du könntest ihn jetzt einfach im Schlaf mit einem Kissen ersticken. Das würde sicher noch in unseren Zeitplan passen", witzelte James und ich verdrehte die Augen, musste aber auch grinsen. Eine durchaus verlockende Idee, aber so schlimm war Lucius dann doch nicht. Zumindest nicht so schlimm, um gleich den Tod verdient zu haben.
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Hey alle zusammen,
einen ganz wundervollen ersten Advent! :D
Viel Spaß beim Lesen,
Liebst Troian
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Nur Über Meine Leiche, Mafiosi
Roman pour Adolescents„Principessa! Jetzt mach schon die Tür auf. Ich will dir doch nichts tun." Letzteres ließ mich fast auflachen. Von wegen. Dieser arrogante, gemeingefährliche Mistkerl träumte doch sicher davon, mir eine Kugel durch den Schädel zu jagen. „Ah komm. Au...