So, heute mal zu etwas späterer Stunde als gewohnt, kommt doch noch das neue Kapitel. Allerdings ist dieses in den letzten... vier (?) Stunden entstanden und somit hat es nur eine basic Rechtschreibprüfung hinter sich - denn Tippfehler waren in der Roh-Rohfassung mehr als genug drin... Na ja, ich hoffe mal, es ist dennoch erträglich^^
Und yay, langsam weihnachtet es! Also hoffe ich mal, dass ihr alle einen schönen ersten Advent hattet, den ihr idealerweise bei Plätzchen, Lebkuchen und je nach Präferenz Tee/Kaffee/Glühwein verbracht habt (;
Nun hoffentlich viel Spaß mit dem neuen Kapitel (:
Im Nachhinein habe ich keine Ahnung, wie es Aurora geschafft hat mich an die Wand zu lehnen, sodass ich zumindest aufrecht sitzen kann. Mein Verstand kommt kaum noch mit alledem, was um mich herum passiert, hinterher. Vermutlich ist es ein Wunder, dass ich überhaupt noch ansprechbar bin. Glücklicherweise übertüncht die Erschöpfung die Angst, sodass ich wenigstens halbwegs ruhig bleiben kann, nachdem ich nun fertig damit bin, mein Innerstes buchstäblich nach außen zu kehren. Ermattet fahre ich mir mit der Hand durch die schweißverklebten Haare, wobei mich der penetrante, ekelerregende Geschmack in meinem Mund würgen lässt. Das einzig Positive daran ist, dass er mich wieder halbwegs zu Verstand bringt.
Um mich abzulenken, richte ich meine gesamte Aufmerksamkeit auf Aurora. Sie kniet neben mir auf dem Boden und wühlt erneut in ihrem Rucksack herum. Nach einer gefühlten Ewigkeit hält sie mir plötzlich eine Spritze vor die Nase und wirft mir einen entschuldigenden Blick zu. „Lis, ich muss deinen Rock hochziehen", klärt sie mich auf, wobei sie vor Scham so rot wie eine Tomate anläuft.
Belustigt schießt meine rechte Augenbraue in die Höhe. Obwohl die Situation absolut nicht komisch ist, kann ich nicht anders als meine Mitbewohnerin ein wenig zu belächeln. In der einen Sekunde hat sie keinerlei Skrupel, jemandem ein tödliches Gift ins Gesicht zu spritzen, in der nächsten wird sie rot, weil sie meinen Rock anheben muss – unter dem ich eine blickdichte, schwarze Strumpfhose trage. „Sicher, dass wir schon so weit mit unserer Freundschaft sind?", krächze ich, um sie ein wenig aufzuziehen.
Eigentlich war der Spruch als Witz gemeint. Aber kaum hat er meine Lippen verlassen, bereue ich diesen grottenschlechten Scherz schon. Falls es überhaupt möglich ist, füllen sich ihre Wangen mit noch mehr Farbe, sodass sich ihr Gesicht binnen Sekunden in eine Leuchtboje verwandelt.
„Ich muss das in deinen Oberschenkel injizieren", nuschelt sie zur Erklärung und beißt sich auf die Unterlippe.
„Schon gut", seufze ich, knöpfe meinen Mantel auf und ziehe den groben Wollstoff meines Rocks hoch. Sofort kriecht die Kälte mit eisigen Fingern unter meine Haut und lässt mich jämmerlich frieren. Ich beiße die Zähne zusammen, damit sie nicht anfangen zu klappern. Allmählich könnte ich mir für meine Schwäche selbst an den Hals gehen.
Fachmännisch inspiziert Aurora die Spritze zunächst, ehe sie sich über mein Bein beugt und mit den Fingern vorsichtig an meinem Oberschenkel entlangtastet. Auf ihrer Stirn bilden sich tiefe Falten, die Schamesröte verschwindet wieder und weicht stattdessen einem höchst konzentrierten Ausdruck. Auch sie ist mittlerweile recht blass geworden, ihre sonst strahlenden Augen wirken matt und fast wie benebelt.
„Suchst du die Vene?", hake ich nach.
Verwundert, als hätte ich sie aus einer anderen Welt gerissen, fährt sie zusammen und blinzelt mich einige Male an. Zur Antwort nickt sie zunächst nur, ehe sie seufzt und den Blick erneut auf mein Bein richtet. „Ist bloß schwerer als gedacht, wenn man nichts sieht", murmelt sie und will gerade fortfahren, ehe ich sie recht barsch unterbreche.
DU LIEST GERADE
Strelok - Die Schützin
Historical FictionEine alternative Geschichtsschreibung: 1947 unterzeichnen das Dritte Reich und die Sowjetunion den Waffenstillstand von Moskau, womit der Zweite Weltkrieg in Europa ein Ende findet. Im Februar 1964 wird die 21-jährige Elisabeth in Sibirien als Agent...