Draco hatte gezögert. Gezögert Blaise zu fragen nach Astorias Handynummer, aber er hatte es getan. Er hatte gezögert sie anzurufen und hatte es doch getan Und wie seltsam ruhig, normal und kurz das Gespräch war. Und er hatte gezögert, als sie vorgeschlagen hatte, dass er vorbeikommen sollte und zwar in der neuen Geschäftsstelle des neuen Magazins. Aber er hatte zugesagt. Innerhalb weniger Tage hatte es sich rumgesprochen, dass Cassandra in neuen Händen lag und in kürzester Zeit wusste offenbar auch jeder, dass es eine kleine Gruppe von ehemaligen Mitarbeitern Cassandras gab, die ein neues Magazin rausbrachten. Und er wollte es sehen. Wollte sehen was sie tat. Was sie hervorbrachte. Den er traute ihr ohne mit der Wimper zu zucken zu, dass sie das schaffte. Mit Sicherheit. Wenn nicht sie, wer sonst? Das Büro lag offenbar in der Nähe des Hafens und wenn Draco sich nicht irrte, war es ein altes Fabrikgebäude gewesen, dass aber offenbar modernisiert wurde. die großen Fenster bestanden aus schwarzen, neuen Fenstern. Die Außenmauer war frisch runtergeputzt worden in Weiß. Und die moderne Glastür zeigte ganz klar, dass es schon lange keine Fabrik mehr war.
„Soll ich warten?" fragte sein Fahrer, als er ausstieg und er wusste es nicht wirklich. „Ich denke ich ruf an, wenn ich fertig bin." Zur Not vertrat er sich die Beine etwas. Er betrat das Gebäude und erkannte sofort die große dunkle Rezeption wo zwei Damen saßen und offenbar fleißig telefonierten. Er trat näher und als eine der jungen Damen auflegte, sah sie freundlich zu ihm auf. „Kann ich Ihnen helfen?" „Ich werde von Astoria Greengrass erwartet. Draco Malfoy." Sie nickte wissend und griff nach dem Telefon, nur um zu sagen „Mr. Malfoy ist hier." Sie legte auf und blickte ihn wieder freundlich an „Es kommt sofort jemand, Mr. Malfoy." „Danke." sagte er knapp und das Telefon klingelte erneut. Offenbar ging es zu wie am Bahnhof. Er wandte den Kopf, als sich eine Glastür öffnete und er grinste breit. „Wieder als Blondine im Land?" fragte er und Sarah rollte mit den Augen „Es ist auch schön dich zu sehen." Sie gab ihm vertraut die Hand. „Also hat dich Astoria in ihr Projekt einbezogen?" Sarah grinste breit. „Ich liebe diese Idee. Es ist genial. Unser Magazin kommt in zwei Wochen raus und jeder spricht davon bereits." Was nur den Druck erhöhte. „In zwei Wochen?" hakte er nach. „Ist das nicht knapp?" „Zwei Wochen bevor das neue Magazin bei Cassandra rauskommt. Taktik mein Lieber. Komm ich bring dich zu Tori."
Sie traten weiter in das Gebäude und das meiste der Räume war entweder sehr offen und groß gehalten oder hinter gläsernen Wänden gehalten. Er sah eine Horde an Leuten arbeiten an Arbeitsplätzen, gemeinsamen Besprechungen oder rumflitzen. „Wir haben jetzt alles im Haus." sagte Sarah und Draco hielt mit ihr Schritt. „Im Haus?" „Na das Lager, das Studio für Fotos und nebenan ist gleich die Druckerei, was uns eine Menge hin und her erspart." „Verstehe kurze Wege." sagte er und räusperte sich „Und stimmt es? Ihr habt Zayana für euer erstes Magazin auf dem Cover?" Zayana war eine australische Sängerin die weltweite Erfolge verzeichnete in der magischen Welt. Die Blondine grinste „Das sprichst sich aber schnell rum." „Will ich wissen wie ihr das geschafft habt?" fragte er und sie zuckte gelassen die Schultern „Astoria kennt sie sehr gut. Astoria hat ihr vor einem Jahr den Designer vermittelt für ihr Hochzeitskleid. Es war mehr ein Gefallen und Zayana kennt James und hasst ihn." Verbündete also.
Sie gingen eine schwebende Treppe nach oben und betraten den ersten Stock, wo es genauso zuging wie unten. Aber die Leute schienen gut gelaunt zu sein und echt Spaß an der Sache zu haben. Es sah beinahe nicht aus wie Arbeit. Sie traten an ein Büro das sich nicht von den anderen unterscheidet. Es bestand genauso aus Gläsernen Wänden nur das ein Teil abgedunkelt war mit Schiebbaren Rollos, was offenbar möglich war. Er sah Astoria, die sich mit einem Mann unterhielt, der Draco nicht unbekannt war. „Ich denke auch, wir sollten die Taschen reinnehmen." sagte der Mann „Versteh mich nicht falsch, die Kleider sind toll. Aber niemand wird diese verrückten Taschen drinnen haben. Sie könnten echt ein Mega-Trend werden." „Sehe ich genauso." meinte Astoria in ihrem schwarzen Rock und dem weißen Blusentop. Sarah klopfte und die beiden blickten auf. Der junge Mann grinste. „Draco, schon lange nicht mehr gesehen." „Hallo Fabian." begrüßte Draco den Mann und Astoria hob leicht die Hand zum Gruß, als wäre es das normalste der Welt.
„Also die Taschen?" fragte Fabian erneut und Astoria nickte, was Fabian dazu veranlasste die Mappe zu nehmen, die er ihr gerade noch gezeigt hatte. Sarah sah Astoria vielsagend an. „Mike will das okay für seinen Artikel und vergiss die Besprechung morgen um elf Uhr nicht." „Habe ich auf den Schirm, Sarah. Danke." Sarah nickte und schob die Tür zu und Draco war nicht wirklich verwundert, dass man keinen Mucks mehr von draußen hörte. „Du bist ganz schön fleißig." fing Draco an und Astoria grinste stumm. „In zwei Wochen eine ganzes Unternehmen aus den Boden stampfen und dann noch mit Mitarbeiter. Hat James überhaupt noch Leute?" „Sicher. Ich hab mir nur die Besten aus den verschiedenen Sitzen von Cassandra geholt." Er unterdrückte ein Lachen und sie sah ihn fragend an. „Hast du meine Aktien verkaufen können?"
„Sicher." erwiderte er. Darum war er doch hier. Mehr oder weniger. „Darf ich?" fragte er und legte seinen Aktenkoffer erst ab, als sie nickte. Sie setzte sich an ihren Schreibtisch und er setzte sich ihr gegenüber. Er reichte ihr ein Blatt. „Oh wow." hauchte sie, als sie die Summe auf dem Papier erkannte. „Du hast ja doch einiges rausschlagen können." Er nickte zögernd. „Ja. Fast... fast hundert Prozent." Irgendwann würde er es ihr sagen. Sagen das er die Aktien bei sich hatte und nicht verkauft hatte. Irgendwann, aber nicht heute. „Ich hab es auf einem Konto angelegt und es als Geschäftskonto angemeldet." Sie blinzelte überrascht. „Das hast du gemacht?" Er nickte stumm. „Ich dachte schon ich müsste das alles noch heute erledigen und... Danke Draco. Wirklich. Vielen lieben Dank." „Nun du musst doch deine Leute bezahlen können" Und vermutlich in Vorkasse gehen mit dem Druck. Sie grinste „Es ist großartig."
„Wie hat dein Vater reagiert? Er weiß doch davon, oder?" hakte er nach. „Sicher. Er weiß das ich ein Unternehmen gegründet habe." sprach sie ruhig und er zog seine Brauen nach oben. „Auch das mit den Aktien?" Sie senkte kurz den Blick und das war Antwort genug. „Er denkt ich habe mich mit Freunden zusammengetan. Ich denke ihm ist nicht bewusst wie groß die Sache ist." „Es wird schon gut gehen." versuchte er sie zu beruhigen. Sie lächelte „Das denke ich auch. James ist am Durchdrehen." „Was ein gutes Zeichen ist." Mit Sicherheit. Er hatte Astoria unterschätzt. „Magic?" hakte er unsicher nach. Sie legte den Kopf schief. „Einfach und einprägsam. Für drei Länder." Er runzelte die Stirn „Du bringst es in drei Länder raus?" Sie nickte langsam „Frankreich, England und eine sehr geringe Anzahl in New York. Ein Magazin für alle. Keine Unterschiede wie bei Cassandra. Länderübergreifend. Vorerst zuerst." Nun das war auch neu. Sicher es gab auch Magazine eines Verlags in verschiedene Länder. Aber alle gleich? Nein, meistens angepasst. „Die Ausgabe in Frankreich wird aber natürlich auf Französisch sein." „Natürlich." „Die erste Auflage ist nicht gigantisch. Eine Probe und..." „Astoria." unterbrach er sie gelassen. „Es wird schon gutgehen."
„Du musst kommen." warf sie ein und er sah sie verwirrt an. „Kommen? Wann? Wozu?" „Wenn wir die erste Ausgabe rausbringen. Du hast mir geholfen das Geld zu besorgen. Also musst du kommen. Wir werden ein wenig feiern. Nichts Großes." Er grinste. Er würde gerne kommen. „Wenn du willst?" fügte sie hinzu und er nickte stumm. Sie stand auf und er tat es ihr gleich. „Soll ich... soll ich dich rumführen?" fragte sie zögerlich. „Dir alles zeigen?" „Warum nicht? Gerne." antwortete er vielleicht ein wenig zu schnell. Aber es schien ihr nicht aufzufallen. Sie zeigte ihm wirklich alles und Draco merkte, dass sie euphorisch an der Sache dran war und für jeden ihrer Mitarbeiter ein Ohr offen hatte. Auch das sie auf winzige Details achtete. Aber vor allem das sie stolz wie ein Drache war und sie konnte stolz sein. Wer konnte schon von sich behaupten ein Magazin zu gründen in wenigen Tagen und vier Wochen später bereits die erste Ausgabe rauszubringen? Niemand. Und er konnte nicht verhindern, auch so etwas wie Stolz in seiner Brust zu empfinden. Er war wirklich sehr stolz auf sie.
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Sie will nicht lieben
FanfictionEs war vorbei. Sie hatte Draco Malfoy hinter sich gelassen. Sie war bereit ein neues Leben zu leben ohne ihn. Zumindest glaubte sie ganz fest daran. (Drastoria) Der zweite Teil von Er kann nicht lieben. Es ist nötig Teil Eins zu lesen.