[ 아홉 ]

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Es dauerte nicht lange, da lockerte sich die Stimmung zwischen mir und Jooheon. Wir redeten stundenlang über unsere Leidenschaft, die Musik. Ich bekam gar nicht mit, wie schnell die Zeit verging, bis es draußen dunkel war und uns gesagt wurde, dass das Café schließen würde.
Obwohl ich alles nötige getan hatte, um Jooheon aufzuhalten für mich zu zahlen, scheiterte ich kläglich. Während er zahlte, packte ich meinen Laptop ein und lief zur Eingangstür, bei welcher er schon auf mich wartete. Es war gerade erst Mitte Oktober, doch es hatte so schnell abgekühlt, dass leichter Schneeregen vom Himmel viel. Ich konnte meinen Augen nicht trauen, als ich beobachtete, wie große Schneeregentropfen auf dem Boden aufkamen und zu Wasser wurden.

„Können wir?", ertönte Jooheon's sanfte Stimme. Ich nickte und zog mir meinen Pulli über die Hände, ehe mich die eiserne Kälte verschlang.

„Ich werde dich noch nach Hause bringen.", beschloss Jooheon entspannt.

„Du musst nicht- es ist schon so spät und außerdem kalt. Ich wohne auf der anderen Seite des Unigeländes. Ich will nicht, dass du dich erkältest und viele Busse fahren um diese Uhrzeit auch nicht mehr.", protestierte ich und blickte ihn mit bebenden Lippen an.

„Keine Widerrede. Ich akzeptiere kein Nein.", widersprach er mir und nahm mich bei der Hand. Überrascht wegen seiner abrupten Reaktion, wollte ich meine Hand von ihm wegziehen, doch da hatte er sie fester gepackt und in seine Jackentasche gesteckt, um sie warm zu halten. Eigentlich wollte ich den Kontakt mit ihm meiden, wobei mir wieder klar wurde, dass meine Visionen keinen Einfluss auf Jooheon hatten.

Ich sagte nichts und leitete Jooheon stumm in Richtung meines Apartments. Auch er sagte nichts, weshalb wir den äußerst kalten Abend genossen. Zwar fror ich mir hier gerade meinen Arsch ab, aber eigentlich war die Stille hier mit Jooheon wirklich schön. Es hatte auch bald aufgehört zu schneeregnen, als wir das Café verlassen hatten. Der Moment schien perfekt. Zu perfekt.

Jooheon blickte zu mir rüber und sah, wie ich fröstelte. Zu meinem Bedauern nahm er meine Hand aus seiner Jackentasche und ließ mich deswegen verwirrt zu ihm blicken.

„Ich kann nicht riskieren, dass du krank wirst.", sagte er ernst und sah mich eindringlich an. Ehe ich mich versah zog er seinen Mantel aus und warf ihn mir über die Schultern. Seinen Schal zog er dabei fester zu und versuchte sich damit irgendwie vor der Kälte zu schützen. Ich wollte nicht, dass er wegen mir frieren würde, weshalb ich auch ihm ein wenig den Mantel überwarf und wir ihn uns somit zu zweit teilen würden.

„Geteiltes Leid ist halbes Leid.", lächelte ich, wobei es das erste Mal war, dass ich mit ihm Blickkontakt hielt und ihn völlig überrumpelte. Zum Glück war es nicht mehr weit zu meinem Appartement, weshalb wir nicht allzu lange erfrieren mussten.

„Wir sind da.", sagte ich nach einigen Minuten Stille. Jooheon blicke sich um, als wolle er sich den Ort gut einprägen und folgte mir dann ins Wohnhaus. Es war nichts Besonderes. Nur ein Studentenwohnheim mit einigen kleinen Wohnungen. Dementsprechend war die Miete auch nicht so hoch, was sich wiederrum darin widerspiegelte, dass man so gut wie kein warmes Wasser hatte und die Heizung auch nur dann funktionierte, wenn man sie am wenigsten brauchte.

„Willst du noch rein kommen?", fragte ich nach, als ich meinen Schlüssel auf den gewöhnlichen Platz hängte und meine Laptoptasche ablegte.

„Ich würde liebend gerne, aber ich denke ich sollte bald einmal Zuhause aufkreuzen.", meinte er und sah mich mit einem traurigen Lächeln an.

„Alles gut. Wir haben heute hart an dem Beat gearbeitet. Ich bin mir sicher, dass wir unseren Lehrer begeistern werden.", lächelte  ich zurück, wodurch sein Ausdruck gleich wieder ein wenig strahlender wurde. Als er in der Tür stand und ich nicht wusste wie ich mich verabschieden sollte, wurde die Stimmung ein wenig komisch, da wir beide uns einfach nur ansahen.

„Dann sehen wir uns im Unterricht.", meinte er, wobei ich schwören könnte, dass ich ein trauriges Glänzen in seinen Augen erhaschen konnte.

„Bis bald.", sagte ich, ehe ich überraschender Weise von Jooheon in eine feste Umarmung gezogen wurde. Überrascht riss ich die Augen auf und versuchte perplex zu realisieren, was gerade passiert war. Unbeholfen legte ich meine Arme um ihn, während er mich noch näher zu sich zog.

„Endlich habe ich dich gefunden, Changkyun.", hörte ich ihn dabei flüstern, weshalb ich mich verwirrt versuchte zu lösen.

„Hast du etwas gesagt?", fragte ich skeptisch nach. Jooheon, der mir übrigens immer noch sehr nahe war, schüttelte nur den Kopf.

„Gute Nacht, Changkyun."

Living Spirit | 주균Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt