"You're dripping like a saturated sunrise
You're spilling like an overflowing sink
You're ripped at every edge but you're a masterpiece
And now you're tearing through the pages and the ink
Everything is blue
His pills, his hands, his jeans
And now I'm covered in the colors
Pulled apart at the seams
And he's blue
And he's blue..."-Colors, Nightcore (Originally by Halsey)
"Hey, Bonnie! Ähm... Ich bin's. Schon wieder, ich weiß. Ich wollte nur mal nachfragen, wie es dir geht. Ich hoffe deine Tante ist nicht zu anstrengend. Melde dich doch mal. Hab dich lieb", sprach ich auf den Anrufbeantworter, ehe ich auflegte und seufzend mein Gesicht in meinen Händen vergrub.
"Alles okay?" Ich blickte durch meine Finger hindurch zu Tyler auf, der gerade mit einem vollgeladenen Teller das Esszimmer betrat und sich neben mir am Tisch niederließ.
"Ja", sagte ich leise, "Ich hab nur Bonnie grad nochmal auf die Mailbox gesprochen."
"Geht sie immer noch nicht dran?", fragte Tyler nach, was mich nur den Kopf schütteln ließ.
Noch am gleichen Abend, als wir diese verfluchte Gruft geöffnet hatten, war Bonnies Großmutter verstorben. Die Beerdigung war erst vor ein paar Tagen gewesen und seitdem wohnte Bonnie erstmal bei ihrer Tante in Seattle. Ich hatte in den letzten Tagen ständig versucht sie anzurufen. Schließlich war es eigentlich meine Schuld, dass ihre Grams gestorben war, da ich sie zur Öffnung der Gruft überredet hatte. Und da Bonnie diese Anrufe offensichtlich ignorierte, dachte sie wohl genau das gleiche, was dafür sorgte, dass ich mich noch mieser fühlte als ohnehin schon.
Ich wurde aus den Gedanken gerissen, als mein Handy vibrierte und ich einen eingehenden Anruf auf den Display sah. Als ich jedoch den Namen las, schüttelte ich nur genervt den Kopf und drückte auf den roten Hörer.
"Du bist aber auch nicht gerade zuverlässig, was die Annahme von Anrufen betrifft", meinte Tyler, der mich dabei beobachtet hatte, amüsiert, was mich nur erneut seufzen ließ.
"Ich habe momentan einfach keinen Nerv für Jeremys Versuche, sich mit mir zu treffen", sagte ich nur.
Ich hatte absolut keine Ahnung, weshalb Jeremy so vehement versuchte, mich auf ein Date einzuladen, doch seit er mich am Morgen nach der Nacht des Gruftzaubers angerufen und ich ihn abgewiesen hatte, da ich deutlich andere Probleme gehabt hatte, rief er mich immer wieder an. Und ich drückte ihn immer wieder weg.
"Noch immer nicht über Damon hinweg, hm?", fragte Tyler und biss von seinem Brötchen ab, während ich ihn überrascht ansah. Wann hatte ich ihm denn erzählt, dass wir endgültig Schluss gemacht hatten?
"Wie kommst du denn darauf?", fragte ich verwirrt und Tyler zuckte mit den Schultern.
"Nur so eine Vermutung. Warum solltest du sonst einem Date mit Jeremy Gilbert so abgeneigt sein? Ich meine, ihr wart mal unzertrennlich, bevor Damon hier aufgetaucht ist", sagte er und ich runzelte nachdenklich die Stirn.
Irgendwie hatte er ja recht. Bevor Damon aufgetaucht war, hatte ich wirklich über eine ernsthafte Beziehung mit Jeremy nachgedacht. Das Einzige, was mich abgeschreckt hatte, war sein Drogenkonsum gewesen, doch der war dank Damon komplett verschwunden. Und dennoch konnte ich mir jetzt nicht einmal mehr im Entferntesten vorstellen mit Jeremy zusammen zu sein.
In diesem Punkt hatte Tyler dann wohl auch recht. Es lag eindeutig an Damon.
"Außerdem hab ich was Interessantes aufgeschnappt, als ich auf Dukes Party war", sprach Tyler weiter, wobei er seine Worte gezielt betonte und ich musste kurz überlegen. Dukes Party? Ach ja, die Party, die auf dem Friedhof in der gleichen verdammten Nacht wie der Gruftzauber stattgefunden hatte.
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The She Wolf And The Vampire
FanficWenn ich heute an das Geschehene zurückdenke, erscheint es mir wie ein billiger Fantasy-Roman. Ein Mädchen, das sich in einen Vampir verliebt, welcher erst versucht sie umzubringen, dann belügt und schließlich noch mit einer anderen hintergeht. Dann...