Vierzehn

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19.09.2019, 22:26

Die rosarote Brille

Nimm die rosarote Brille ab, er ist es nicht wert.

Nimm die rosarote Brille ab, Du bist es nicht, den er sucht.

Nimm die rosarote Brille ab, dann verstehst Du, dass er Dir genau das sogar gesagt hat.


Es ist schön, mal wieder mit jemandem zu kuscheln, hat er gesagt.

Nicht: Es ist schön, mit Dir zu kuscheln.

Nein, das hat er nicht gesagt, aber die rosarote Brille hat es so verstanden.


Sein: Ich wäre jetzt doch noch ganz gerne bei Dir,

hat die rosarote Brille auch falsch verstanden.

Damit warst keineswegs Du als Charakter, damit war nur Dein Körper gemeint.


Während die rosarote Brille nach seiner Pfeife tanzte,

hat er Dich sogar darauf aufmerksam gemacht,

doch die rosarote Brille hat es gefiltert und nicht durchgelassen.


Die Thunfischpizza im Tiefkühler lässt Dich immer wieder die rosarote Brille auf den Boden fallen hören.

Das Klirren der rosaroten Gläser auf dem Steinboden deines Herzens

Und dann das Geräusch des abreißenden Tesafilms, um das Glas wieder zu kleben.


Aber nimm doch endlich die rosarote Brille ab, merkst Du es nicht?

Nimm doch endlich die rosarote Brille ab, es schert ihn doch nicht.

Nimm doch endlich die rosarote Brille ab, lass es Dir besser gehen.

Texte an dich, die ich niemals abschicken werdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt