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᳓ᴛʜᴇ ᴄᴜʀᴇ ғᴏʀ ᴘᴀɪɴ ɪs ɪɴ ᴛʜᴇ ᴘᴀɪɴ᳓

Hyunjin

Geduldig wartete ich auf Felix, nachdem dieser kurz in seinem Zimmer verschwunden war, um etwas zu holen. Ein Blick auf die Uhr, die an der Wand hing, verriet mir, dass wir noch eine knappe halbe Stunde hatten, bevor wir im Unterricht sitzen mussten, und deshalb hetzte ich den Jüngeren auch nicht. Stattdessen dachte ich etwas über meine Träume nach und passend dazu gähnte ich dann einmal kurz. Heute Mittag musste ich diesen unruhigen Schlaf definitiv irgendwie ausgleichen.

Eigentlich war ich ein Mensch, der viel und auch gerne schlief. Einmal kam es sogar vor, dass ich über 22 Stunden nur geschlafen hatte. Danach war ich für ein bis zwei Stunden wach geblieben und hatte mich danach erneut hingelegt. Wie es dazu kam, wusste ich selbst nicht einmal mehr wirklich, aber selbst heute hielt ich meinen langen Schlaf bei und war es darum nicht ganz gewohnt gewesen, so einen unruhigen Schlaf zu haben.

Die Treppe gab durch zusätzliches Gewicht nach und knarzte dabei auf, weshalb ich schnell meinen Kopf hob und dann zu Felix sah, der eilig die Treppen hinunter gerannt kam. In seiner Hand war etwas Silbernes, dem ich sofort Beachtung schenkte, aber nicht weiter nachfragte. Langsam hob ich meinen Rucksack auf und wollte schon nach draußen, als sich zarte Finger um mein Handgelenk legten und mich dabei hinderten, zu gehen. Verwundert blieb ich stehen und sah mit großen, verwirrten Augen zu Felix, der mir seine andere Hand hinhielt.

,,Hier...", nuschelte der junge Australier verunsichert und schüchtern, legte mir dabei das silberne Ding in die Hand und löste sich dann von mir. Langsam schaute ich auf meine Hand und erkannte, dass es ein silbernes Armband war, an dem ein kleiner Anhänger mit einer Feder hing. Es war wirklich unfassbar hübsch, sah dabei noch richtig teuer aus und ich fühlte mich etwas schlecht, dass Felix es mir gab. Ich hatte das Gefühl, als würde es ihm viel bedeuten... Wie konnte er sich also davon trennen und es anschließend einfach mir geben?

,,Felix, behalte es selbst", meinte ich daraufhin zu ihm und lächelte ihn dennoch vorsichtig an. Seine Augen wurden größer und wanderten dabei zu mir, dabei konnte ich erkennen, dass er mir widersprechen wollte, aber ich redete einfach weiter. ,,Ich kann mir denken, wofür es ist, aber gleichzeitig bedeutet es dir eine Menge, richtig? Darum behalte es." Vorsichtig legte ich das Armband um das dünne Handgelenk von Felix und machte es mit einem leisen Klick zu. Die ganze Zeit sagte der Jüngere nichts, sondern starrte mich an und warf dann einen Blick auf sein Armband.

,,Danke, Hyunjin..." Seine Stimme war so zart, so schüchtern und doch so tief. Sie zitterte leicht, seine Hände fingen ebenso an zu zittern und langsam löste ich meine Finger von seinem Handgelenk, um ihn nicht zu überfordern. Es war nun das zweite Mal, dass er mir dankte und das für Sachen, die eigentlich selbstverständlich sein sollten. Meine Augen fielen auf seine weichen, blonden Haare und ich widerstand dem Drang, diese einfach zu berühren. Aber verschrecken wollte ich ihn nun auch nicht, sondern öffnete die Tür und nahm gleichzeitig seinen Rucksack in die Hand.

,,Lass uns zur Schule gehen. Chan wartet bestimmt längst auf dich", meinte ich lächelnd zu ihm und ging dann nach draußen. Sofort folgte mir Felix und wollte nach seinem Rucksack greifen, allerdings ließ ich das nicht zu, sondern hielt ihn weiterhin fest und trug ihn selbst. So viele Bücher, wie er da drinnen hatte, wunderte ich mich langsam, wieso seine Schultern oder sein Rücken nicht wehtaten. ,,Magst du Chan sehr?", versuchte ich ihn nun in ein Gespräch zu verwickeln und tatsächlich hatte ich auch endlich mal ein richtiges Gesprächsthema gefunden, denn zum ersten Mal erkannte ich ein schwaches Lächeln auf den vollen Lippen des Jüngeren.

,,Ja... Ich mag Chan wirklich unglaublich sehr."

𝐅𝐚𝐫𝐛𝐞𝐧𝐛𝐥𝐢𝐧𝐝 ✦ 𝖧𝖸𝖴𝖭𝖫𝖨𝖷 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt