4. Türchen

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HARRY

04.12. :

Als ich am nächsten Tag aufwachte und mein Gesicht zu Louis drehte, sah ich, dass er bereits wach war. Und mich anstarrte. "Was ist?", fragte ich ihn und er setzte sich auf. "Nichts, ich frage mich nur ... also, wenn du wirklich schwul bist, dann ... auf was stehst du denn so?".

Okay, langsam aber sicher ärgerte ich mich ein bisschen über Louis. Er glaubte mir nicht, dass ich schwul war, fragte mich aber trotzdem, auf was ich stand...? Was kümmerte es ihn überhaupt?

"Es ist also nicht nichts", stellte ich fest, setzte mich ebenfalls auf und gähnte herzhaft. "Ich weiß, dass es mich nichts angeht, aber wenn du wirklich schwul bist, dann musst du wissen, auf was du stehst". "Das weiß ich auch". "Aber du willst es mir nicht sagen". "Ich habe kein Problem mit einem erwachsenen Gespräch zwischen zwei Schwulen, aber du glaubst mir doch sowieso nicht". "Ich weiß nicht, ob ich dir glauben soll, oder nicht!", rief er - und jetzt verstand ich, was Louis von mir wollte. "Du willst, dass ich dir beweise, dass ich schwul bin, oder? Denn wenn ich dir nicht sagen kann, auf was ich stehe, dann bin ich es deiner Meinung nach nicht". "Jep". "Okay, aber alles, was ich dir sage, kann man doch auch googeln". "Ja, aber ich werde dir dann schon ansehen, ob du es selbst schon erlebt oder nur gegoogelt hast". "Wenn du meinst". "Okay, dann eben nicht, ich wollte dir die Chance geben, es mir zu beweisen, weil ich kein Unmensch bin, aber wenn du nicht willst, dann...". "Okay okay", unterbrach ich ihn und wortlos grinste er mich selbstzufrieden an - was mir wiederum nicht gefiel, also beschloss ich spontan, ihn ein bisschen auflaufen zu lassen.

"Weißt du, wenn du es einfach zulassen würdest, dass ich dir einen blase, dann würdest du wissen, dass ich wirklich schwul bin", stellte ich fest - und schon verging Louis das Grinsen wieder. Strike! "Was?". "Ja, denn wenn ich straight wäre, dann würde ich es gar nicht über mich bringen, oder? Und außerdem glaube ich, dass ich deep-throat-mäßig gar nicht so schlecht bin".

Für ganze zehn Sekunden starrte Louis mich wortlos an und ich verhielt mir das Lachen. Aber dann überraschte er mich unsagbar. "Okay", sagte er und legte sich auf seinen Rücken. Ich verschluckte mich an meinem eigenen Speichel und fing an zu husten - und Louis lachte. "Dein Gesicht! Genial!", rief er und setzte sich wieder auf. "Haha", gab ich von mir, konnte mir aber das Grinsen nicht verhalten. "Ich lasse mich von dir nicht mehr verarschen, Harry". "Ich will dich nicht verarschen, Louis, ich will nur, dass du mir glaubst". "Was? Dass du schwul bist?". "Ja". "Okay, bist du top oder bottom?". "Ich bin neugierig auf beides", sagte ich wahrheitsgemäß, und jetzt starrte Louis mich wieder an wie ein Autobus. "Du hast noch nie...?". "Nein". "Oh...". "Siehst du, jetzt hast du etwas, das du gegen mich verwenden kannst : Harry Styles ist noch Jungfrau". "Das bist du nicht". "Mein Arsch schon". "Okay ja, das stimmt". "Und du?". "Oh nein, ich werde dir rein gar nichts über mich erzählen!", rief er, und fügte dann noch ganz leise hinzu : "Noch nicht". "Von mir aus, dann sage ich dir jetzt auch nicht, auf was ich so stehe". "Gut!". "Und? Wie lautet dein Urteil? Glaubst du mir jetzt, oder nicht?". "Keine Ahnung", sagte Louis und ich atmete genervt einmal tief durch.

Es ärgerte mich, dass ich mich ihm so sehr beweisen musste. Ich war schwul, und es fiel mir so schon nicht leicht, mir das selbst einzugestehen, und jetzt musste ich mich vor ihm auch noch dafür rechtfertigen, und damit machte er es mir noch schwerer.

"Wie auch immer, es ist mir egal", sagte ich und stand auf. "Ach ja?". "Ja! Ich bin schwul und habe keine Wette mit Zayn oder mir selbst abgeschlossen! Auf diese Idee wäre ich selbst auf der Highschool nicht gekommen! Ich war scheiße zu dir und das tut mir leid, und du hast jedes Recht dazu, mich zu hassen! Aber ich bin jetzt damit fertig, mich dir zu beweisen, denn das muss ich nicht!", rief ich wütend. Louis schwieg und sah mir einfach dabei zu, wie ich mich warm anzog. "Ich gehe jetzt zum Coffeeshop", teilte ich ihm mit - und verließ das Wohnheimzimmer.

Eine viertel Stunde später stellte ich den Cappuccino für Louis auf seinen Nachttisch. Ich hörte die Dusche, also war er im Badezimmer. Ich hatte jetzt keine Zeit mehr, um auf ihn zu warten, da meine erste Vorlesung in einer halben Stunde anfing. Also schulterte ich meinen Rucksack und ging wieder.

LOUIS

Als ich aus dem Bad kam war Harry weg, aber wieder stand ein Kaffee für mich bereit.

Nachdenklich setzte ich mich auf mein Bett und trank einen Schluck Kaffee. Ich fragte mich, ob ich ihm endlich glauben sollte. Vielleicht hatte er sich doch geändert und war ein anderer Mensch geworden.

Mit einem ungläubigen Lachen verwarf ich den Gedanken und machte mich dann auf den Weg zu meiner ersten Vorlesung.

Nach der Uni traf ich mich mit Liam und wir arbeiteten gemeinsam an einer Hausarbeit.

„Wie läuft es mit Harry?“, fragte Liam mich als wir unsere Bücher weggeräumt hatten. „Er versucht mir einzureden, dass er schwul ist.“ „Und warum ist das so unwahrscheinlich?“ „Du hättest ihn früher erleben sollen, er hat mich behandelt als wäre ich ein Aussätziger nur weil ich schwul bin. Und jetzt auf einmal will er sein wie ich? Ich brauche nicht Psychologie studieren um zu wissen, dass das eine Megaladung Bullshit ist.“ „Du studierst Psychologie.“, grinste Liam und ich verdrehte die Augen. „Du weisst, was ich meine.“ Liam nickte nur und ich seufzte und rieb mir müde das Gesicht.

Als ich ins Wohnheim zurückkam war Harry schon da und lag lesend auf seinem Bett.

„Nehmen wir mal an, dass ich dir glaube. Wie soll unser Verhältnis aussehen? Willst du, dass wir Freunde sind?“, fragte ich ihn. „Freunde sein wäre schön.“ „Und wären wir friends with benefits?“ „Das liegt ganz bei dir.“ „Und du bist tatsächlich noch Jungfrau?“ „Wenn es um Männer geht, dann schon.“ „Aber du hast schon mal wem einen geblasen?“, fragte ich weiter. „Ja, das schon.“ „Also gut, tu es bei mir.“, sagte ich todernst, meinte es aber nicht so.

Ausserdem würde er es sowieso nicht tun, darauf würde ich meinen Arsch verwetten.

Harry legte sein Buch weg und rutschte von seinem Bett auf den Boden auf die Knie. Im nächsten Moment drückte er meine Beine auseinander und hockte sich dazwischen. „Was… Harry…“, stammelte ich aber er machte meine Hose auf und holte meinen Penis heraus. „Pssst, lass mich nur machen.“, sagte er leise und nahm mich in seinen Mund. Sofort begann er zu saugen und ich wurde hart. Er tat es wirklich!

OH MY FUCKING GOD!

Und es war gut. Ehrlich gesagt war es sehr gut! Ich stöhnte auf und stützte mich nach hinten meine Ellbogen. Meine Hüften hoben sich und ich stiess in seinen Mund. Mein Hirn schaltete sich aus und ich ließ ihn einfach machen. Harry hatte offenbar keinen Gag-Reflex und mit jedem Stoß drang ich tiefer in seine Kehle vor. Ich krallte eine Hand in seine Haare und zog daran.

Viel zu schnell erreichte ich meinen Höhepunkt und ergoss mich auf Harrys Zunge. „Heilige Scheiße!“, sagte ich schwer atmend und Harry leckte noch einmal über meine Eichel ehe er sich wieder auf sein Bett setzte.

„Glaubst du mir jetzt?“, fragte er mich und wischte sich den Mund ab. „Ich bin eher geneigt es zu glauben.“, sagte ich schliesslich. „Wie soll ich dich überzeugen, wenn es nicht mal ein Blowjob schafft?“, fragte er mich verzweifelt. „Erst wenn dein Arsch mir gehört und du meinen Namen schreist… Dann.“, übertrieb ich, aber jetzt wollte ich sehen wie weit er gehen würde.

An diesem Abend schlief ich entspannter ein und die Alpträume blieben aus. So relaxed war ich nicht mehr gewesen seit Harry bei mir eingezogen war.

Treat People With Kindness  - AdventkalenderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt