5. Türchen

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HARRY

05.12. :

Als ich am nächsten Tag aufwachte, war der aller erste Gedanke in meinem Kopf eine Frage an mich selbst : Warum hatte ich Louis gestern einen geblasen? Nach drei Tagen? What the fuck! Okay, aber ich kannte Louis ja nicht erst seit drei Tagen, also war das okay für mich. Ich hatte ihm unbedingt beweisen wollen, dass ich schwul war - und was hatte ich schon zu verlieren? Ich war Single und jetzt endlich offen schwul, also warum nicht? Und außerdem hatte es mir gefallen und ich hätte es jederzeit wieder getan. Wie Louis für mich gestöhnt hatte ... Wie er in meinen Mund gestoßen hatte und auf meine Zunge gekommen war ... Fuck, jetzt musste ich mich auch noch ernsthaft zusammenreißen, um nicht hart zu werden.

Ich öffnete meine Augen und drehte mein Gesicht zu Louis. "Hey", sagte er und grinste mich breit an. "Hey". "Also, wegen gestern ... es tut mir leid, ich hätte dir das gar nicht vorschlagen dürfen, aber ganz ehrlich, ich habe nicht damit gerechnet, dass du es wirklich tust". "Warum nicht? Weil du mir nicht glaubst, dass ich schwul bin?". "Ja, ich meine ... nein, ich meine ... keine Ahnung". "Glaubst du wirklich, dass ich SO weit gehen würde ... dir einen blasen würde, nur um dich zu verarschen und eine Wette zu gewinnen?". "Auf der Highschool hättest du es getan". "Nein, das stimmt nicht". "Wie auch immer, jedenfalls muss ich zugeben, dass ich gestern den Eindruck hatte, dass du das nicht zum ersten Mal getan hast". "Eben. Cappuccino?", fragte ich Louis und stand auf. "Nein, warte, heute gehe ich". "Okay, dann werde ich jetzt duschen". "Alles klar".

Fünf Minuten später stand ich unter der heißen Dusche, als ich plötzlich die Badezimmertür aufgehen hörte - und dann öffnete sich die Duschkabine. Louis stand vor mir. Splitternackt, und sofort beschleunigte sich mein Herzschlag. "Was ... was machst du hier?", fragte ich ihn. Louis schloss die Duschkabine von innen und stellte sich vor mich. "Wenn ich das wüsste...", sagte er und atmete einmal tief durch. "Aber...". Louis unterbrach mich, indem er seine Lippen auf meine drückte. Er küsste mich, und mir rutschte das Herz in die imaginäre Hose. Damn ...

Ich konnte es gar nicht fassen. Dass Louis tatsächlich hier bei mir war, unter der Dusche ... nass ... und mich küsste. Und es gefiel mir. Sein Kuss war harmlos, ohne Zunge, aber doch intensiv. Seine Lippen waren samtweich, sein Atem heiß. Ich bekam eine Ganzkörpergänsehaut - und wurde schmerzhaft hart.

Louis löste sich von mir und blickte an mir hinunter. "Wow", sagte er und nahm mich in seine Hand. "Louis!". "Werde ich es bereuen? Ich meine, bin ich dumm?". "Nein Louis, ich verarsche dich nicht". "Selbst wenn ... ich weiß nur, dass ich mich gut fühle wegen gestern, also ... ich will einfach nicht darüber nachdenken, warum ich das hier tue". "Das musst du auch nicht". "Ich hoffe es", sagte er - und fing an, seine Hand zu bewegen. Überrascht zuckte ich zusammen und bemühte mich, meine Augen offen zu halten. "Wenn ich nicht schwul wäre, dann würde ich doch bei dir gar nicht hart werden, oder? Und das ist jetzt das letzte Mal, dass ich dir sage, dass ich schwul bin". "Okay, ich glaube dir jetzt", teilte er mir mit und drückte ein bisschen zu, so dass ich lustvoll aufstöhnte. "Gut, das ist ... das ... das ist ... sehr gut", stammelte ich und Louis lachte verhalten. "Was? Dass ich dir glaube, oder das was ich gerade mit dir mache?". "Beides ... fuck, beides ist so gut". "Alles klar".

Louis bewegte seine Hand ein bisschen schneller. Und dann noch schneller. Er wusste verdammt gut, was er da tat und wie er mich dazu bringen konnte, fast meinen Verstand zu verlieren. Das konnte er echt gut. Als ich zum Orgasmus kam, kam ich heftig. Ich stöhnte laut auf und ergoss mich auf Louis Handfläche. Dann schlang ich meine Arme um seinen Rücken, krallte meine Hände in seinen Hintern, hob ihn hoch - und küsste ihn richtig. Ich drang mit meiner Zunge in seinen Mund ein, strich damit hart über seine und er atmete zittrig einmal tief durch. Er war heiß. Verdammt heiß, und jetzt, da ich wusste, wie er schmeckte, wollte ich ihn unbedingt. Aber noch war dafür der falsche Zeitpunkt.

Treat People With Kindness  - AdventkalenderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt