kapitel 11 teil 8

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JESSY: unsere geschichte war ganz einfach gelebt, samuel.
sie war zu ende. das weißt du auch. ich habe es nicht gesagt,
aber du wärst nie gegangen.  rochester ist dein leben.
ich wollte etwas anderes.

SAMUEL: ein spektakel vor ein paar hunder junkies?

JESSY: du irrst dich. so läuft das nicht.
und ich finde es traurig, dass du so über
meine karriere urteilst.

SAMUEL: traurig?...... du hast mich für irgendwelche
leute verlassen, die du nicht kanntest.
traurig ist jetzt nicht das wort, das ich verwändet hätte.
du machst dir deshalb nicht mal vorwürfe.

( nein ich werfe mir das nicht vor.)

JESSY: ich bedauere, dass du das nicht gut findest,
aber dieses leben passt besser zu mir.

SAMUEL: oh! tut mir leid, dass du mit mir
deine zeit vergeudet hast...

JESSY: das habe ich nicht gesagt, sam.
verdammt nochmal...hör auf, hier so zu
übertreiben. ich kann nicht mal normal
mit dir sprechen....

aus seinen augen lese ich wut und unverständnis ab.
er ballt die fäuste, um sich zu beruhigen, aber schafft es nicht.

SAMUEL: ich übertreibe also!
und du machst dich über mich lustig!

er rückt mir so nahe, dass mein kinn nur noch wenige 
zentimeter von seinem gesicht entfernt ist.
seine geschichtszüge sind angespannt, seind mund gespitzt.

SAMUEL: weißt du..als du gegangen bist
und mich zurückgelassen hast....

ohne vorwarnung  holt er eine schachtel aus seiner tasche und 
hält sie mir mit zittrigen händen . er öffnet sie.
ein ring mit einen kleinen diamanten kommt zum vorschein.

( oh scheiße!)

wenn ich das gewusst hätte....
nein, das ist unmöglich!

JESSY: was soll das bedeuten?

SAMUEL: an den tag, an dem du abgehauen bist und 
mich allein gelassen hast, wollte ich um deine hand anhalten.

diese nachricht trifft mich wie der schlag.
ich schwanke und muss mich am treppebgeländer festhalten.

JESSY: was?

samuel sieht in richtung parkplatz, bevor er mut
fasst und sich wieder mir zuwendet.

SAMUEL: ich war verrückt nach dir, jessy.
ich dachte, du wärst es auch nach mir.
ich wollte mein leben mit dir verbringen.
du bist gegangen und hast dir nicht einmal
die zeit genommen, mir zu  berichten, was
es neues gibt. kein einziges mal!
du hast mir das herz gebrochen. 
das hat sich angefült wie ein heftiger schlag.
also ja, um mit dir zu reden ist hier und jetzt
sicher nicht der beste moment. aber nach den vielen 
monaten ohne lebenszeichen von dir war das die einzige
chance die mir blieb.

ich weiche zurück und setzt mich auf die stufen.
das gesicht vergrabe ich in meinen händen,
die kleine schachtel zwischen den fingern.

JESSY: es tut mir so leid.
ich dachte nicht....

SAMUEL: das ist das problem.
du hast an niemanden gedacht außer an
dich selbst. du warst einfach nur egoistisch.
du hast mich verdrängt. ich habe monatelang wie 
ein häfchen elend gefühlt, bis ich realisiert habe, dass ich
mir einfach nur etwas vorgemacht habe.

JESSY: ich wollte dir nicht wehtun.
das alles war einfach zu viel für mich.
ich brauchte abstand.  ich hatte das gefühl 
zu ersticken.

SAMUEL: selbst mit mir?

ich nicke, bevor ich dann aufschaue und ihm in die augen sehe.
sein gesicht zieht sich wieder zu und seine wut
verschwindet hinter einer eisigen  gefühlskälte.

SAMUEL: warum hast du mir das nicht erklärt?
ich hätte es verstehen können.

JESSY: hättest du verstanden, wenn ich gesagt hätte,
ich ersticke? dass mir diese stadt die luft zum atmen 
nimmt? dass ich nicht mehr hierbleiben konnte?
du wärst genauso wütend wie heute und hättest 
nicht verstanden, dass ich einfach von hier weg musste.

is its love colin ( original Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt