Kapitel 132 (267) Vater und Sohn & Bedienstete Wladimirs

100 16 11
                                    


Der Vierte Advent, meine Lieben. Übermorgen ist Weihnachten. Noch zwei Mal schlafen xD 
Ich habe gerade noch alle Geschenke eingepackt :D 
Ich wünsche euch noch zwei stressfreie Tage, ehe die Familie anstürmt (wie bei mir xD)

In Liebe
Eure Eliska 


**********


Freitag, später Abend, 27.1.
Russland, Sankt Petersburg
Wladimirs Anwesen
Im Garten


Vater und Sohn

Calvin wusste nicht wie klug das von ihm war, doch er saß seit fast zwei Stunden hier draußen bei seinem Reh. Refil hatte ihm alles abgenommen. Gras, Nikotin in jeder Form, den Alkohol hatte sein Vater abgesperrt. Wenn er sich verkühlte war es auch schon egal.
Eigentlich sollte Refil bei ihm sein, weil Vater das verordnet hatte, doch Calvin hatte ihn gebeten ihm noch einmal zu vertrauen und ihn ein bisschen alleine zu lassen.

Refil hatte ihm bewiesen, dass er ihm traute und, dass sie Freunde waren und ließ ihm seinen Freiraum, bevor sie das Wochenende beisammen sein würden.

Er wusste selbst, dass es besser so war, liebevolle Strenge von Vater und Refil. Aber er hatte dennoch keine Lust darauf.

Der Tierarzt hatte gesagt, dass er das Reh trotz seines jugendlichen Alters noch mit einem Milchfläschchen füttern und so auch locken könnte.

Er hatte eines dabei. Greez hatte es ihm gerade gebracht und war jetzt wieder gegangen, weil er alleine sein wollte.

Der Tag war aufwühlend gewesen.

Er gab es ungern zu, doch er hatte Angst.

Nicht vor seinem Vater, oder der Schule, weil er Fehlstunden kassieren würde.

Nein.

Es war das Nagen seiner Sucht in seinem Inneren, das ihm Angst einjagte.

Ein Entzug war sicherlich nicht lustig.

Wie hatte er sich nur so sehr verlieren können? Er hatte die Kontrolle nie abgeben wollen und jetzt war er ein Gefangener seines eigenen Körpers. Anstatt ihn zu managen musste er ihm Folge leisten, weil er zu schwach war sich zu wehren.

Es war ein schlimmes Gefühl.

Er sah sein Reh an.

Es lag neben ihm, den Kopf hatte es leicht erhoben und sah ihn an.

Calvin hielt ihm die Flasche hin.

Seit vorgestern hatte er einen Namen für es. Es war eine junge Dame. Poppy-Eve. Oder Eva. 

Behutsam schnüffelte es an dem Fläschchen mit dem Trinkaufsatz für Babys. Doch dann spitzte es die Lippen und schloss sie um den Saug-Kopf. Mit mehr Kraft als er erwartet hatte fing es an zu nuckeln, so sehr, dass er die Flasche dabei richtig festhalten musste, damit es ihm die Flasche nicht aus der Hand zupfte, weil es so gierig war

Calvin lächelte.

"Brav", sagte er leise.

Während es trank wagte er ihm eine Hand an den Hals zu legen und das Reh ließ ihn.

Er sah kurz zum Haus, dann erhob er sich ganz langsam und hob damit auch die Flasche an. Das Reh dachte aber nicht daran die Milch wieder herzugeben, so folgte es ihm nach oben. Zwar etwas schlaksig, weil es eine Schiene am rechten Vorderbein hatte, doch es war tapfer.

Hinkend ging es ihm hinterher, während er sich langsam dem Haus näherte.

Die Treppen zur Eingangstüre meisterte es mit Bravour, indem es das rechte Vorderbein nicht belastete und mit den restlichen drei Beinen hüpfte.

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt