“Iwazumi... ich sterbe siehst du nicht? Ich habe Krebs im Endstadium“, Oikawa hatte tiefe dunkele Augenringe unter den Augen. Seit wann hatte er das letzte mal so wirklich ausgeschlafen?
Und seit wann hatte er seine Hoffnung verloren?Der braunhaarige fasste sich an den Kopf und zog leicht an seinen Haaren, die daraufhin einfach ausfielen. Schockiert blickte er auf die Haarebüschel in seinen Händen und vereinzelte stumme glänzenden Tränen liefen ihm die Wange hinunter.
"Du wirst nicht sterben. Nur weil deine verdammten Haare ausfallen und alle deiner bescheuerten Freunde abgehauen sind und dich alleine gelassen haben... Ich bin da Oikawa. Ich werde immer da sein", ich richtete mich auf und ging zu ihm hinüber, kniete mich vor ihm hin und nah seine Hände in meine.
“Oikawa du wirst nicht sterben.“, versuchte ich ihn aufzumuntern doch konnte das die Tränen nicht stoppen. Im Gegenteil. Er fing nun richtig an zu weinen und schien sich regelrecht zu verkrampfen.Langsam schlang ich meine Arme um ihn, so sanft wie es ging um ihn nicht weh zu tun, drückte ihn an mich und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Vorsichtig fuhr ich seinen Rücken hoch und herunter, in der Hoffnung ihn zu beruhigen.
Doch selbst das beruhigte ihn nicht.Was konnte nur das Loch in ihn flicken? Was konnte ihn heilen? Auf jeden Fall nicht die starken Medikamente und auch diese Umgebung war kein Ort an dem man gesund werden konnte! Ich hatte es ihnen versucht zu erklären doch all das was sie taten war es alle meine Aussagen abzustreiten als wäre ich ein Kind, dass jemanden gerade klar machen wollte, dass es Aliens gesehen hatte.
Was war denn mit ihnen los? Sahen sie nicht Oikawas Leid? Oder wollten sie nicht hinsehen um diese Illusion einer heilen Welt krankhaft aufrecht zu erhalten?Hauptsache ihnen ging es gut. Oikawa war für sie wie ein Fehler in der Matrix, etwas was nie passiert hätte können, es muss ein Fluch oder schiere Magie gewesen sein die in krank gemacht hatte denn so etwas gab es doch in der echten Welt nicht!
Sie waren doch alle so verdammt verblendet. So verdammt egoistisch.“Iwa... wo denkst du das wir hingegen nach dem hier?“, die Frage kam so unerwartet, dass es wie ein Schlag ins Gesicht schien. So unerwartet das ich zuerst gar nicht antworten konnte.
“Du meinst wenn wir sterben?“, ich ließ ihn los um in sein Gesicht sehen zu können, wich dennoch nicht von seiner Seite, denn wenn ich nur für ein paar Augenblicke das Krankenzimmer verließ hatte ich Angst, schreckliche Angst er könnte in dieser Zeit gehen ohne das ich es mitbekam, ohne mich von ihm verabschieden zu können, ohne ihn dafür zu danken, dass er all die Jahre an meiner Seite war.“Ja wenn wir sterben“, seine Tränen waren allmählich versiegt doch die Traurigkeit spiegelte sich immer noch in seinen Augen wieder. In diesen wunderschönen Augen.
“Ich denke wir dürfen alle in den Himmel und sind mit allen und jedem verbunden. Wir können glücklich sein. Wir können für ewig mit den leben, die wir lieben“, ich griff nach seiner Hand und verschreckte unsere Finger miteinander. Wieso war seine Hand so kalt? War sie das vorher schon gewesen?“Das ist wirklich schön...“, er schien nicht mehr so traurig aber immer noch sehr müde und schwach. Wie könnte es auch anders sein? Er war todkrank und niemand außer mir schien es zu sehen. Zumindestens konnte ich ihm ein wenig die Angst nehmen und versuchen jede Sekunde bei ihm zu bleiben.
“Kann ich mich hinlegen?“, er schloss kurz seine Augen, kämpfte mit der Müdigkeit.
Oikawa sah so wunderschön aus selbst wenn er so dahingerafft wie jetzt wirkte. Ich würde ihn ewig lieben und ewig bei ihm bleiben wenn ich nur könnte auch wenn mich das innerlich zerstören würde.
So wie es mich die letzten Monate getan hatte.Ich war nicht mehr zu Schule gegangen und wenn ich ehrlich war waren gerade die anstehenden Abschlussprüfungen das geringste Übel für mich. Dann würde ich halt eben ein Jahr wiederholen, was kümmerte es mich?
Mein bester und gleichzeitig fester Freund war für mich wichtiger als alles andere.“Klar kannst du das“, ich setzte mich auf das Bett und deckte ihn zu.
“Hajime... kannst du mir einen Wunsch erfüllen, wenn ich gehe?“, der Fakt das er mich bei meinen Vornamen nannte machte mich in irgendeiner Weise total nervös.
Was sollte das für ein Wunsch sein?
Ich würde ihm alles erfüllen. Und wenn ich alles sagte meinte ich es auch so.“Klar doch Tooru! Ich mach alles was du willst.“, gespannt auf seinen Wunsch rückte ich noch ein wenig näher an ihn heran um ihn besser verstehen zu können.
“Bitte. Sei glücklich“, und wieder einmal war seine Aussage wie ein Schlag ins Gesicht nur das dieser wirklich weh tat.
Schief lächelte ich um ihn weiß zu machen, dass ich seine Bitte verstanden hatte.Doch bei dem Gedanken, dass ich irgendwann ohne ihn glücklich sein könnte wurde mit schwindelig.
Nein. Nein. Nein. Ich könnte niemals wieder ohne ihn glücklich sein. Er war mein ein und alles doch selbst ich ahnte das der nahe Tod Oikawas unvermeidlich war. Trotzdem wollte ich die Hoffnung nicht aufgeben es gäbe noch Heilung für ihn. Es musste doch was geben! Er konnte nicht einfach so sterben!War ich derjenige, der die Augen vor der Wahrheit verschließen wollte um mir nicht einstehen zu müssen, dass der Junge den ich so unendlich liebte mich verlassen würde?
“Hajime ich fühle es...“, seine schwache Stimme holte mich aus meinen Gedanken. “Es ist so weit.“
Nun war ich der, der in Tränen ausbrach. Seine Worte holten mich in die Realität. Der Tod war unausweichbar egal wie sehr ich nicht daran glauben wollte.Zwei große Hände legen sich auf meine Wangen und strichen die Tränen weg. “Hey... denk an meinen Wunsch. Sei glücklich schon vergessen?“, wie konnte er in so einer Situation so ruhig und gelassen sein? Zumindest hatte er sein Schicksal angenommen und war bereit.
“S-Soll ich deine Eltern holen?“, brachte ich mühsam unter Schluchzern hervor.
“Nein ich will nur dich bei mir haben.“, er lächelte und in seien Augen spiegelte sich gar keine Trauer mehr, eher Liebe.
Auch ich lächelte, dankbar darüber mit ihm alleine sein zu dürfen.“Bitte rede noch bis ich einschlafe. Ich möchte dem Klang deiner Stimme hören“, immer noch mit einem Lächeln auf den Lippen schloss er seien Augen und wartete bis ich sprach. Meine Hände fanden seine eiskalten.
Noch einmal räusperte ich mich bevor ich anfing zu sprechen.
“Es ist okay. Es ist okay wenn du jetzt gehst. Nichts hält für ewig und irgendwann müssen wir alle eben gehen. Versprich mir nur eins. Sei auch du glücklich da oben und denk nicht zu oft an das traurige was passiert ist sondern denke an die schönen Sachen die du hattest. Es wird weiter gehen egal wo und wann du bist. Denke daran das wir in Ewigkeiten noch miteinander zusammen seinen werden, dass wir ewig leben werden. Tooru ich werde dich nie vergessen. Ich danke dir für alles was du mir je gegeben hast, für die gemeinsame Zeit, für jede einzelne Sekunde mit dir. Machs gut Tooru. Ich liebe dich“
Er starb friedlich und mit einem lächeln im Gesicht und während er starb erleuchtete die Sonne das gesamte Zimmer.
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Du wirst nicht sterben // Iwaoi
Fanfiction"Du wirst nicht sterben. Nur weil deine verdammten Haare ausfallen und alle deiner bescheuerten Freunde abgehauen sind und dich alleine gelassen haben... Ich bin da Oikawa. Ich werde immer da sein" » Veröffentlicht : 31. Dezember 2019 « Cover gehört...