Kapitel 105

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Die Fahrt zur Waldbühne war sehr lustig. Isa und Johannes verstehen sich zum Glück super gut, weswegen ich mir da wirklich keine Sorgen machen brauche. Etwas mehr Sorgen mache ich mir allerdings um das Zusammentreffen zwischen Isa und Jennifer. Irgendwie komme ich auf die Situation von gestern noch nicht ganz klar und so wirklich weiß ich auch noch nicht, wie ich damit umgehen soll. Kurz bevor wir da waren wendetet ich mich nochmal an Isa, welche hinter mir saß, weil sie darauf bestand, dass Johannes vorne sitzt. „Ach so Isa, Marvin ist übrigens auch da, an den kannst du dich dann einfach halten, falls wir mal irgendwie nicht da sind. Und wenn es dir nicht gut geht oder so sagst du mir sofort Bescheid, okay?", sagte ich vielleicht ein bisschen zu streng. „Mach ich.", kam es nur von Isa. Ich stellte das Auto ab, wir stiegen aus und gingen Richtung Hintereingang. Dort wartete Marvin schon auf uns, welchen wir begrüßten und uns dann wirklich auf den Weg zum Eingang machten. Am Eingang bekamen wir alle die Backstage-Pässe, die wir uns umhängen mussten und dann konnten wir endlich rein. Wie es für mich typisch war waren wir mal wieder auf den letzten Drücker unterwegs, weswegen ich nur schnell meinen Rucksack in meine Garderobe warf, bevor wir zur Bühne gingen. Isa und Marvin gingen mit einigem Abstand hinter Johannes und mir, während ich damit beschäftigt war meine In-Ears zu entknoten.

An der Bühne angekommen begrüßten wir erstmal die anderen und wurden direkt von den Technikern in Beschlag genommen, als Paddy auf mich zu kam. „Und wen hast du uns noch mitgebracht?", fragte er mit einem Blick zu Isa und Marvin. Ich rief die beiden zu uns, um sie besser vorstellen zu können. Jennifer stand natürlich ungünstigerweise auch daneben. „Also das ist Marvin, mein Videograf und das ist Isa...", fing ich meinen Satz an. „Ach ist das nicht deine neue Mitarbeiterin?", fiel Jennifer mir ins Wort. Ich nickte nur und sah kurz zu Isa, welche nur freundlich lächelte. „Was machst du denn bei Wincent?", fragte Paddy. „Eigentlich ein bisschen was von allem, aber viel Management zusammen mit Amelie.", gab Isa freundlich zurück. „Und was machst du dann heute hier?", fragte Jennifer kritisch. Nein bitte nicht. „Sie ist privat hier.", sagte ich nur knapp und wendete mich an einen Techniker, in der Hoffnung, dass die Situation hier nicht eskaliert. Isa wendete sich ebenfalls von Jennifer ab und begann mit Marvin ein philosophisches Gespräch über Videos und so. Während der Proben saß Isa einfach nur am Rand und beobachtete das Geschehen, wobei ich das Gefühl hatte, dass sie Jennifer besonders im Auge hatte. Wenn ich eins heute nicht gebrauchen kann, dann ist es eine Eifersuchtsszene.

Nach den Proben gingen wir kurz in unsere Garderoben, bevor wir alle zusammen zum Mittag verabredet waren. Marvin wollte noch schnell telefonieren, weshalb ich mit Isa schon vorging. Als ich die Tür hinter uns schloss, musterte sie mich kritisch. „Du sag mal, nur so aus Interesse: Lief zwischen Jennifer und dir mal was?", fragte Isa gerade raus. „Nein, wirklich nicht, aber sie hat gestern irgendwas in der Richtung geäußert, dass sie dachte, dass sich zwischen uns was entwickeln würde, bis sie gesehen hat, dass ich ne Freundin habe.", gab ich ehrlich zurück, ich kann Isa eh nicht anlügen. „Okay." „Wie okay?", wieso verunsichert sie mich immer so? „Ja, naja, was soll ich noch dazu sagen? Solange sie es akzeptiert ist es doch gut. Ich würde ihr jetzt nur nicht unbedingt unter die Nase reiben, dass ich das bin. Und die Frage, ob was lief kam halt durch ihre Blicke... und naja ich hab Sing mein Sing halt gesehen...", sagte Isa und sah mir direkt in die Augen. Ich nickte nur kurz und drückte meine Lippen auf ihre. Wir lösten uns relativ schnell wieder voneinander und ich sah Isa prüfend an. „Wirklich alles gut?", fragte ich nochmal. „Ja, ich muss nur aufpassen, dass ich kein Eifersuchtsdrama starte.", sagte sie ernst. Ich habe sie bis jetzt noch nie eifersüchtig erlebt und eigentlich wollte ich darauf auch verzichten, denn so eine Seite hatte ich ihr gar nicht zugetraut. Und hier und heute wäre das denkbar schlecht, denn auch die Presse läuft hier überall rum. Ich sah wieder hoch zu Isa, welche langsam begann schief zu grinsen. „Das hast du jetzt gerade nicht wirklich geglaubt oder?", fragte sie. „Ich habe kurz in Gedanken abgewogen.", log ich. „Du bist süß.", sagte Isa und drückte mir noch einen kurzen Kuss auf die Lippen, bevor wir die Garderobe wieder verließen.

Sicht Isa

Früher war ich mal ein sehr eifersüchtiger Mensch, doch das hat sich geändert. Klar würden jetzt viele sagen, dass ich doch gerade bei Wincent Angst haben müsste, weil er ja Jede haben kann, aber mein Gefühl sagt mir genau das Gegenteil. Ich vertraue ihm und das ist auch gut so. Er soll sich durch mich nicht eingeschränkt fühlen und er soll sich erstrecht nicht verändern müssen. Klar hatte ich ein etwas mulmiges Gefühl, Jennifer heute den ganzen Tag zu sehen, aber nicht weil sie was von Wincent will, sondern eher, weil ich ihre Reaktion auf mich nicht wirklich einschätzen kann. Gerade waren wir auf dem Weg zum Essen, wo wieder alle miteinander verabredet waren. Ich hielt mich außerhalb der Garderobe eher an Marvin, da hier auch überall Presse rumlief und ich keine Lust auf neue Schlagzeilen über Wincent hatte. Beim Catering schnappten wir uns alle einen Teller und füllten ihn am Büffet, ehe wir uns an einen großen Tisch setzten. Ich setzte mich neben Wincent, welcher neben Janett und ihrer besten Freundin saß. Wir unterhielten uns gut, bis sich kurze Zeit später Jennifer direkt gegenüber von mir hinsetzte. Ich lächelte sie einmal kurz an und konzentrierte mich dann auf mein Essen. Wir hatten heute nicht gefrühstückt, weswegen es noch wichtiger war, dass ich jetzt etwas esse, immerhin hatte ich keine Lust auf einen weiteren Zusammenbruch. Ich spürte, dass Wincent mich beobachtete, aber ich ignorierte das und begann lieber wieder ein Gespräch mit Marvin, welcher auch neben mir saß. Irgendwann standen Wincent und Marvin relativ zeitgleich auf, um sich noch was zu essen zu holen. Jennifers Blick lag schon die ganze Zeit auf mir und jetzt begann sie zu reden...

Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt