Heute ist es wieder soweit. Nach Acht Wochen Ferien beginnt der alltägliche Stress. Nur dieses Mal auf einer anderen Schule, mit fremden Schülern, in einer neuen Stadt.
Ich habe die zehnte Klasse abgeschlossen und beginne nun mein Fachabitur an einem Berufskolleg. Wir sind vor sechs Wochen hierhin gezogen und ich war in den Ferien nur einmal draußen, weil ich neue Schuhe brauchte. Ich habe mich noch nie so einsam gefühlt wie in den letzten Wochen. Ich hatte noch nie viele Freunde und beliebt war ich auch nie, aber wenn ich mir die anderen hier in meinem Alter ansehe, fühle ich mich noch einsamer und noch mehr als ein Außenseiter wie vorher. Die meisten Mädchen sind so hübsch und haben so teure Klamotten an, während ich meine Sachen im Primark und Takko kaufe. Meine Eltern sind nicht wohlhabend, aber es reicht zum überleben. Ich kann ehrlich gesagt froh sein, dass meine Mutter mir ein Bus- und Bahnticket bezahlt und mich die zwölf Kilometer nicht mit dem Fahrrad fahren lässt.
Ich stehe auf und gehe ins Badezimmer. Dort kämme ich mir meine Haare zu einem Zopf, putze mir meine Zähne und wasche mir das Gesicht. Dann geht es zurück ins Zimmer. Am Kleiderschrank angekommen suche ich mir eine dunkel blaue Jeans, schwarze Socken, einen schwarzen BH und ein blaues T-Shirt. Dadrüber ziehe ich meine graue Kapuzenjacke. Als Schuhe wähle ich meine einfachen Nike Sneaker und fertig ist mein Outfit. Danach packe ich meinen Rucksack. Ich nehme für den ersten Tag mein Mäppchen, ein Collegeblock, mein Portemonnaie und etwas Verpflegung mit. Gegen sieben Uhr verlasse ich die Wohnung und laufe zur Bushaltestelle. Und wie man es kennt, die Haltestelle ist voll von Schülern, die alle am ersten Tag pünktlich sein wollen, um einen guten Schein zu trüben. Der Bus fährt an und ich steige ein. Ich werde geschubst, drehe mich um und gucke in die braunen Augen eines großen und wunderschönen Jungen. Er entschuldigt sich und geht an mir vorbei, um sich zu anderen Jungs zu setzen. Geschockt vom Gedanken wie hübsch dieser Junge ist komme ich zu mir zurück und setze mich in eine Vierer Sitzecke.
Nach 25 Minuten Busfahrt kommt die Bushaltestelle vor meiner Schule. Der Bus hält und alle stürmen raus. Ich suche draußen nach dem Jungen und finde ihn vorne bei einer Gruppe Jungen. Ich laufe in das Gebäude und werde direkt von einem Lehrer empfangen. Wir versammeln uns in der Aula, dort erfahren wir unsere Klassennummer. Als erstes stellt sich ein Lehrer vor, nennt seine Klassennummer und liest die eingeteilten Schüler vor. Dann ist eine Lehrerin dran, sie stellt sich als Frau Klinger vor. ,,Lilli Krüger", überraschend komme ich zum Bewusstsein zurück. Ich muss wohl sehr in meinen Gedanken vertieft gewesen sein.
Als alle Lehrer ihre Schüler aufgerufen haben, gehen wir mit unserer Klassenlehrerin zu unserem Klassenraum. Sie schließt den Raum auf und lässt uns rein. Im Raum stehen Stühle zu einem Kreis geformt. Ich setze mich einfach in einen Stuhl, neben mir nimmt sich Frau Klinger Platz. Die Klasse wird langsam ruhiger und Frau Klinger ergreift das Wort und möchte uns alle sich vorstellen lassen. Während sie sprach schaute ich mir die anderen an und erkenne den Jungen aus dem Bus. Obwohl ich nicht mal seinen Namen kenne freue ich mich irgendwie darüber, dass er mit mir in derselben Klasse ist . Eigentlich empfinde ich sowas wie Freude selten, aber irgendwie muss ich mich über diesen Zufall freuen.
Ich bin dran mit vorstellen. ,,Hey, meine Name ist Lilli Krüger, ich bin 16 Jahre alt und bin erst vor kurzem hierhin gezogen." ,,Hallo Lilli, hast du irgendwelche Hobbys?" fragt mich Frau Klinger. Ich muss erstmal überlegen, da ich eigentlich gar kein richtiges Hobby habe. ,,Ich zeichne sehr gerne." antwortete ich einfach. Das vorstellen geht weiter und ich höre nicht zu bis der Junge dran ist, der meine Aufmerksamkeit direkt hatte. ,,Mein Name ist Julian Schneider, ich bin 17 Jahre alt und spiele hier in der städtischen Fußball Liga mit. Ich kann Gitarre spielen und bin Teil einer Band." Er gewinnt immer mehr meine Aufmerksamkeit, wo bleiben nur die Alarmanlagen, um mich vor dem ganzem zu schützen? Am Ende der Stunde gibt jeder seine Nummer einem Mädchen, dessen Vorstellung ich komplett verpennt habe, sie aber zur Klassensprecherin gewählt wurde. Sie wird uns alle in eine WhatsApp Klassengruppe laden.
Ich laufe aus dem Klassenraum raus und mache mich auf Weg zur Bushaltestelle. Von dort aus sehe Erich ein paar aus meiner Klasse, die sich auf den Weg zu Fuß machen. Die müssen sich wohl schon vorher gekannt haben. Der Bus kommt und ich steige ein.
Zuhause angekommen, warte ich den ganzen Tag darauf in die Gruppe eingeladen zu werden. Am Abend gegen 23 Uhr werde ich dann endlich eingeladen. Ich schreibe in die Gruppe schnell ,,Hey Lilli hier" und lege mein Handy weg um schlafen gehen zu können.
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Ewiger Kampf
Romance,,Wie ist es einen Jungen zu lieben, der komplett außerhalb Ihrer Liga ist und somit nicht für Sie erreichbar?" fragt mich meine Psychologin und ich antworte nur mit heiserer Stimme ,,Es ist wie ein ewiger Kampf. Wir wollen uns beide, aber wir sind...