Kapitel 20: Die Party am Abend

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Gerade als ich aus der Dusche kam klopfte es bereits weswegen mein Blick kurz an meinem Körper entlang gleitet. Eric kann es nicht sein, denn dieser klopft nicht da er einen Schlüssel für mein Quartier hat. Seufzend werfe ich mir schnell ein Shirt von Eric über und gehe zur Tür vor. Kurz nachdem ich diese geöffnet habe bleibe ich mit einem fragendem Gesichtsausdruck stehen. Dylan stand vor mir und hielt eine silberne Schachtel in seinen Händen, um welche eine schwarze Schleife gebunden war. Mit hochgezogener Augenbraue löse ich mich dann aus meiner Starre und sehe ihn direkt an. „Ich habe doch noch gar nicht Geburtstag." Grinsend zuckt Dylan mit den Schultern. „Das ist nicht von mir sondern von Eric. Genaueres sollte in der kleinen Karte stehen nehme ich an. Viel Spaß damit." Dylan reichte mir das Geschenk und ich sah ihm noch einen Moment fassungslos nach ehe ich die Tür schloss. Das Paket, stellte ich auf dem kleinen Tisch vor dem Sofa ab. Mit gerunzelter Stirn öffnete ich es dann und war sprachlos. Im Paket lag ein kurzes schwarzes Kleid und mit solch einem Geschenk hätte ich gewiss nicht gerechnet. Klar, Eric war für die ein oder andere Überraschung gut aber ganz ehrlich eher für die schlechte Art von Überraschung. Noch dazu wo er ständig am Nörgeln ist wegen meiner Kleidung. Das Top ist zu eng, die Shorts zu kurz oder irgendwas anderes gefiel ihm nicht. Hier nun aber lag ein ziemlich kurzes Kleid und es war eindeutig von Eric. Um zusehen ob es ein Scherz ist öffnete ich die beiliegende Karte. Schmunzelnd lese ich sie und schüttle nur den Kopf. Es standen lediglich 6 Worte auf der Karte und keines davon war ein Bitte oder so. Er wollte dass ich dieses Kleid am Abend zur Party trage aber ob das am Ende nicht in einem Desaster endet weiß ich gerade noch nicht.

Seufzend lehne ich mich zurück und betrachte das Kleid. War das Ganze hier ein Test und er wollte sehen ob ich tue was er sagt oder ob ich mich weiterhin gegen ihn auflehne werde. Egal, ich stand auf und machte mir erstmal einen Kaffee denn diesen brauche ich jetzt einfach, abgesehen davon das die Party sicherlich bis in die frühen Morgenstunden gehen wird. Jetzt, wo ich mich versehentlich als Eric seine Freundin geoutet habe wird gewiss auch das ein oder andere von mir verlangt als Frau an der Seite eines der Anführer. Mist aber auch! Ich hätte besser aufpassen sollen und mich kontrollieren sollen als die Ergebnisse erschienen waren. Mit dem Kaffee in der Hand setzte ich mich wieder aufs Sofa und schaltete ein wenig Musik ein. Während ich den Kaffee trank sah ich immer wieder zu dem wunderschönen Kleid und irgendwann stand meine Entscheidung auch. Ich stellte die leere Tasse zur Seite und nahm das Kleid aus dem Karton heraus. Im Schlafzimmer zog ich mich um und betrachtete mich im Spiegel. Das Kleid war wirklich recht kurz aber es stand mir einfach super. Mit einer Hand nahm ich meine Haare zusammen und hielt sie rauf. Nein, meine Haare würde ich offen lassen immerhin ist es eine Party und kein 3 Gänge Essen bei den Schwiegereltern. Lachend warf ich mich aufs Bett und drehte mich auf den Bauch um in die Schublade vom Nachtschrank zu greifen. Dort nahm ich mir meinen Lippenstift heraus und legte ihn auf. Gerade als ich fertig damit war ertönte Erics Stimme aus dem Wohnbereich. „Na Kleines, bist du fertig?" Ich stand vom Bett auf und schlüpfte in meine schwarzen knöchelhohen Stiefel. „Ja ich bin so weit, auch wenn ich noch immer der Meinung bin du erlaubst dir einen Scherz mit mir." Mit einer Hand fuhr ich mir durchs Haar und mit der anderen fummelte ich am Saum des Kleides herum während ich in den Wohnbereich ging.

Eric stand ungefähr 3 Meter von mir entfernt und er sah in seinem schwarzen Hemd und der schwarzen Jeans einfach zum Anbeißen aus. „Wie kommst du darauf ich würde mir einen Scherz erlauben?"  War das jetzt eine ernst gemeinte Frage von ihm? „Hast du gesehen wie kurz das Kleid ist?" Bei meinen Worten drehte ich mich langsam im Kreis und ich konnte förmlich spüren wie Erics Blick auf mir klebte. Da er allerdings nichts sagte sondern mich weiterhin anstarrte räusperte ich mich kurz, da diese Stille gerade echt unangenehm ist. „Was", brachte Eric nur fragend heraus. „Ich will wissen ob du es Ernst meinst dass ich diesen Hauch von Nichts auf der Party tragen soll." Der junge Mann vor mir nickte und kam ein paar Schritte auf mich zu. „Ich bin mir absolut sicher auch wenn ich tatsächlich Probleme haben werde mich in deiner Gegenwart zu benehmen." Er griff nach meiner Hand und drückte sie ohne lange zu Zögern auf seinen Schritt. Jetzt verstand ich auch was er meint, denn er war eindeutig erregt und das nur durch dieses Outfit. Lachend küsse ich ihn auf den Mundwinkel und gehe an ihm vorbei. „Das ist ja dann wohl dein Problem, immerhin hast du es ausgesucht." Drehe den Kopf über meine Schulter zu ihm und gehe weiter in Richtung Tür. „Na los, lass uns zur Party gehen." Noch bevor ich mein Quartier verlassen hatte war er neben mir und legte seinen Arm um meine Schultern.

Schon auf dem Weg zur Location konnte man die tiefen Bässe der Musik war nehmen. Der Boden vibrierte leicht und das wiederum sorgte dafür dass meine Stimmung immer besser wurde, weswegen ich auch direkt Lust hatte zu Tanzen. „Übertreib es mit dem Alkohol nicht Kleines. Wir wollen ja nicht das du dieses sexy Kleid versaust." Ich rollte provokativ mit den Augen und befreite mich aus seiner Umarmung. „So, es ist irgendwie meine Party immerhin bin ich unter den ersten Zehn, demnach werde ich nun Tanzen gehen und du wirst mir brav dabei zusehen." Lachend bahnte ich mir einen Weg durch die tanzende Menge und entdeckte Tris. Gemeinsam bewegten wir uns zur Musik und amüsierten uns dabei köstlich. Dylan gesellte sich irgendwann dazu und auch Four, so dass wir Mädels mit den Kerlen tanzten. Nur für einen kurzen Augenblick sah ich zu Eric und alleine sein Blick hätte den ein oder anderen eingeschüchtert aber bei mir zog das nicht mehr. Lächelnd entschuldigte ich mich bei Dylan und bewegte mich tänzelnd auf Eric zu. „Gefällt dir was du siehst?" Mein Freund knurrte allerdings nur vor sich hin und ich trat daraufhin noch einen Schritt näher an ihn heran. „Du könntest ja Dylans Stelle übernehmen und mit mir Tanzen." Es dauerte nur ein paar Sekunden bis er sein Glas wegstellte und mich an den Hüften zu sich heran zog. „Ich habe dir gesagt dass es mir schwer fallen wird dir zu widerstehen."  Das störte mich aber nicht weiter sondern ich lockerte seinen Griff und drehte mich in seinen Armen.

Meinen rechten Arm streckte ich aus und legte ihm diesen um seinen Nacken. Zu den etwas langsameren Klängen des aktuellen Liedes ließ ich meine Hüften kreisen und ging dabei immer mal wieder ein wenig in die Knie. Unvermittelt biss Eric zu, sodass seine Zähne sich in meinen Halsansatz bohrten. Stöhnend schloss ich die Augen und presste meinen Hintern fester gegen seinen Schritt. Keuchend löste er sich von meinem Hals und drehte mich mit etwas mehr Schwung zu sich herum. Seine Hände glitten über meinen Rücken bis hin zu meinem Hintern und seine Lippen pressten sich auf meine. Als seine Zunge meinen Mund eroberte krallte ich mich in seinem Nacken fest. Keiner von uns wollte nachgeben und es wurde ein wildes Zungenspiel bis wir abrupt unterbrochen wurden. Dylan flüsterte Eric etwas ins Ohr und kurz darauf verwandelte sich seine Miene in die des eiskalten Anführers. Das war es dann wohl mit der Party. Ich löste mich von Eric und trat etwas zurück doch umklammerte seine Hand plötzlich meinen Oberarm. „Du wirst jetzt mit Dylan zurück in dein Quartier gehen und dort bleiben bis ich zu dir komme." Ich legte den Kopf schief und schaute ihn fragend an. „Was ist denn los Eric?" Alles was ich bekam war ein genervtes „Später" und dann war er auch schon weg.

Mich nervte das jetzt so dermaßen das ich nach Eric seinem Glas griff und den Inhalt in einem Zug hinunterstürzte. Dylan berührte mich an der Schulter und forderte mich auf mit ihm mitzugehen. Kopfschüttelnd sah ich ihn an und bestellte mir noch einen Drink. Erst als ich diesen auch noch auf Ex vernichtet hatte, war ich bereit zurück in mein Quartier zu gehen. Im Schlafzimmer kickte ich mir meine Boots von den Füßen und warf mich aufs Bett. „Heilige Scheiße, immer der gleiche Mist hier!". Genervt schaltete ich das Licht aus und rollte mich unter der Decke zusammen. Während ich so in der Dunkelheit lag spielten sich in meinem Kopf die schlimmsten Szenarien überhaupt ab. Das bringt aber nichts, denn erst wenn Eric zurück ist würde ich erfahren was los ist.

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