Emphat
Harry saß, auf einem Sims, oben auf dem Nordturm und wiegte sich hin und her. Es war Mitternacht und die einzigste Zeit für Harry, wo er in Ruhe über alles nachdenken und in sich kehren kann. Wo er seine Gefühle ordnen kann. Doch seit einer Woche war dies nicht mehr möglich. Sogar die Empfindungen der schlafenden konnte er nun spüren und sie machten ihn langsam wahnsinnig. Einmal brach er mitten im Unterricht zusammen, weil ihn die Gefühle eines anderen so aus der Bahn geworfen haben.
Es war im Zaubertrankunterricht. Er hatte gerade wieder versucht die Gefühle der anderen abzuschotten, da fuhr Snape ihn auch schon an, er solle sich gefälligst konzentrieren. Daraufhin hatte Harry ihn angesehen und in dem Moment überfluteten ihn die Gefühle. Das was er fühlte konnte nicht sein. Gefühle wie Sorge, Angst und Liebe kamen auf ihn zu. Dann brach er zusammen und wachte erst auf der Krankenstation wieder auf. Seitdem spürte er die Gefühle der anderen noch intensiver. Nur wieso konnte er die Gefühle der anderen spüren? Das konnten doch nur Empathen. Oder war er einer? Nein, dass konnte nicht sein.
Ja, er hat schon immer gespürt, wenn ihn jemand beobachtet hatte und manchmal auch was dies für ein Blick war, doch ein Empath zu sein war vollkommen ausgeschlossen. Hermine hatte ihm einmal ein Buch darüber gegeben und er hat sich auch die ersten Kapitel angesehen. Dann hatte es ihn gelangweilt. In den ersten Kapiteln ging es nur darum, was man tun muss, wenn man ein 100%iger Empath ist.
Wieder musste er an Snape denken und welche Gefühle er ausstrahlte. Waren es wirklich Snape’s Gefühle gewesen? Irgendwie hoffte er es, denn er weiß schon seit zwei Jahren, dass er in diesen Miesepeter verliebt ist. Doch seit den Ferien wusste er nicht mehr was seine Gefühle sind und welche nicht. Auch konnte er nicht zuordnen, wem welche Gefühle gehören. Seit zwei Wochen vergrub er sich vollkommen in sich, da er sonst etwas tat, was er hinterher bereuen würde.
Nun saß er hier oben auf dem Sims und sah hinunter auf die Länderein. Langsam wurde es ihm zu viel. Sogar schon, wenn alle schlafen, naja fast alle. Einige Lehrer liefen ja noch durch die Gänge.
Plötzlich wurde er von hinten gepackt und vom Sims gezogen. Erschrocken wehrte sich Harry und versuchte sich loszukämpfen, mit der Folge, das derjenige, der ihn hielt nach hinten fiel und auf dem Hintern landete. Nun saß Harry auf seinem Schoss und versuchte sich immer noch zu befreien, doch der Griff war unerbittlich.
„Nun hör schon auf Harry. Bitte.“ Hörte er und hörte augenblicklich auf zu zappeln. Das konnte doch nicht wahr sein. Wieso musste ausgerechnet ER ihn finden? Harry war so sehr in Gedanken darüber, dass Snape ihn gefunden hatte, dass er nicht bemerkt hatte, dass er die Gefühle der anderen nicht mehr so deutlich spüren konnte, sie waren nur noch ein dumpfes Pochen.
„Was hattest du vor Kleiner? Wolltest du mich alleine zurücklassen?“ Harry traute seinen Ohren nicht.
„Es soll aufhören. Es wird langsam zu viel. Diese Gefühle werden einfach zu viel. Es sind ja nicht einmal meine.“ Hauchte Harry und versuchte sich zusammen zu rollen. Snape drehte ihn so, dass er ihm in die Augen sehen konnte. Ängstlich sah Harry ihn an und einige Tränen liefen ihm übers Gesicht.
Das konnte doch nicht wahr sein. Er wollte doch gar nicht weinen, vor allem nicht vor ihm. Doch Snape lächelte nur leicht und wischte ihm sanft die Tränen weg. Harry’s Herz raste. Dieser Mann verwirrte ihn, wieso war er denn auf einmal so sanft und nett zu ihm. Wieso zog er ihm keine Punkte ab und verdonnerte ihn zu Strafarbeiten? Diese Frage schien ihn im Gesicht zu stehen. Langsam beugte Snape sich vor und küsste ihn sanft auf die Lippen. Harry riss seine Augen auf. Das tat Snape jetzt nicht wirklich oder?
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Empath
FanfictionHarry empfängt die Gefühle der anderen. Anfangs nur sehr schwach, doch mit jedem Mal werden sie stärker und unerträglicher. Kann ihm geholfen werden? Pairing: wird am Anfang klar OS