Giulias Sicht
Wir saßen gerade beim Abendessen, als Nessa mir einen Zettel reichte. „Was ist das?“ „Das ist die Einverständniserklärung einen Austauschschüler für ein Jahr aufzunehmen.“, meinte sie leichthin. „Aha und warum sollten wir damit Einverstanden sein?“, fragte Mats. „Weil das sau cool wäre. Ich mein ich verpasse nichts von der Schule, weil er oder sie ja herkommen würden und es kein Austausch im Sinne von zwei Wochen hier und dann zwei Wochen in der Fremde, sondern ein einseitiger. Wenn ihr wisst was ich meine... Und wir könnten neue Kontakte knüpfen und vielleicht lerne ich ja eine neue Sprachen.“, fing Nessa an zu argumentieren. „Wie bitte stellst du dir das vor? Soll der/die hier wohnen?“, fragte Mats entgeistert nach. „Nessa, ich muss Mats ausnahmsweise mal recht geben. Ich streichle sein Ego nur ungern, aber er ist ein berühmter Fußballer. Wie stellst du dir das vor?“ „Aber das macht doch nichts. Ich meine er oder sie werden schon nicht sofort zur Presse rennen!“ „Giuls lass uns darüber mal in Ruhe nachdenken.“, bat ich sie. „Bei Mum und Dad wäre das überhaupt kein Problem gewesen. Keiner von ihnen war ein berühmter Idiot der Bällen hinterherrennt und auf den man deswegen die ganze Zeit Rücksicht nehmen muss.“, keifte sie, stand auf und ein paar Minuten später hörte man oben ihre Zimmertür zuknallen.
„Darf ich mir Harry Potter anschauen?“, fragte Janni. Ich nickte und kurz darauf war auch er verschwunden. „Das war nicht fair was Nessa gesagt hat.“ „Aber es stimmt irgendwie. Ihr seid eingeschränkt wegen mir, weil die Presse überall herumschnüffelt.“, meinte Mats geknickt. „Na und. Dafür lebst du den Traum den tausende Jungs haben. Du bist ein berühmter, begehrter Fußballspieler. Ich hab keine Ahnung von Fußball und du weißt auch, dass ich es eigentlich für Schwachsinn halte. Aber du lebst einen Traum für den dich Tausende beneiden. Meine heißgeliebte Schwester hat immer gesagt, kämpf für deine Träume und das hast du anscheinend. Ansonsten wärst du nicht da wo du heute bist. Also sei stolz darauf und lass es dir nicht von einem pubertierenden Teeneger schlechtreden, der nur gerade nicht bekommt was er will.“, versuchte ich ihn aufzubauen. Und schon grinste er wieder. „Es ist Wahnsinn wie aufbauend sein kannst, wenn du einen magst.“ Ich streckte ihm die Zunge raus und trug ab.
„Soll ich dir hoch helfen?“, fragte ich ihn. „Ich schau noch mit Janni 'Harry Potter'.“, meinte er und humpelte ins Wohnzimmer. Er hatte sich im Derby gegen Schalke einen Teilriss des Außenbandes und Sehnenansatzes im rechten Sprunggelenk zugezogen, außerdem war er auch immer noch erkältet. Etwas umständlich ließ er sich zu Janni aufs Sofa fallen und sofort kuschelte sich der Knirps an ihn. Ich beobachtete die beiden und musste lächeln. Es war als wären wir eine kleine Familie. Ich weiß nicht wie lange ich in dem Türrahmen gestanden habe und die beiden beobachtete, irgendwann sah Mats aber hoch und klopfte auf seine rechte freie Seite. Grinsend folgte ich der Aufforderung und kuschelte mich rechts an ihn.
„Von mir aus können wir jemanden aufnehmen.“, meinte er irgend wann leise zu mir. Ich schaute zu ihm hoch, da mein Kopf auf seiner Brust ruhte und ich ihn anschauen wollte. „Dir ist schon klar, dass genau das ihr Ziel war. Dir ein schlechtes Gewissen zu machen.“ „Wahrscheinlich... Aber sie hat irgendwie recht und sie war so tapfer. Ich mein es ist nicht lange her, da hat sie ihre Eltern verloren und sie war immer stark und tapfer. Seh es als Belohnung.“, versuchte er mich zu überzeugen. „Es ist echt der Wahnsinn wie leicht man euch Männer um den Finger wickeln kann.“, meinte ich Kopfschüttelnd.
Ich ging nach dem Film in die Küche um den Schrieb zu unterschreiben, währenddessen machte sich Janni Bettfertig und Mats schaute noch irgendeinen Film an. Ich ging hoch zu Nessas Zimmer.
Nachdem ich angeklopft hatte, ging ich rein. Sie hörte Musik und chattete mit irgendjemandem. „Du weißt schon, dass du dich ganz schön daneben benommen hast gerade?“, fragte ich. Keine Antwort. „Ich weiß was dein Ziel war. Ich habe die gleiche Masche bei meinem Dad auch immer durchgezogen. Du wolltest ihm ein schlechtes Gewissen machen. Und ich denke es wird dich freuen zu hören, dass es geklappt hat. Eins will ich allerdings, dass du weißt. Das ganze hast du Mats zu verdanken. Wenn es nach mir ginge, würden wir keinen aufnehmen.“ Ich legte ihr unterschriebenen Zettel hin und ging wieder zu Mats ins Wohnzimmer.
Eine Woche später
Ich kam gerade mit Lulu von der Arbeit nach Hause, wo uns eine freudestrahlende Nessa entgegen kam. „Also ich weiß jetzt wie unser Gastschüler heißt.“ „Soso... Gastschüler also!“, lachte Mats. Ich gesellte mich zu ihm aufs Sofa. „Sie wollte mit den Infos nicht rausrücken bis du nicht auch da bist.“ „Na dann schieß mal los!“ „Also er heißt José da Moura Brandão, wird im April 18 Jahre alt und kommt aus Rio de Janeiro.“, erzählte uns Nessa mit leuchtenden Augen.
„Ich bin gerade dabei ihm das Zimmer im Dachgeschoss einzurichten. Da hat er dann ein eigenes Zimmer, ein eigenes Bad und er kann, wenn er will ja Mats kleines Fitnessstudio benutzen.“, meinte ich. „Das ist kein Fitnessstudio, es sind nur ein paar Geräte und du benutzt die übrigens auch.“ „Der kommt ja schon in zwei Wochen!“, meinte ich entsetzt als ich den Zettel fertig durchgelesen hatte. „Ist so etwas nicht immer erst zum Anfang des Schuljahres?“ „Nein, die rechnen in Quartalen. Also du kannst ein viertel, ein halbes, ein dreiviertel und ein ganzes Jahr bleiben. Die rechnen da nicht richtig nach Schuljahr.“, erklärte uns Nessa. „Na das wird fein. Da kann ich aber portugiesisch lernen.“, lachte ich. „Also ich find das Ganze Hammer. Wenn der mir portugiesisch beibringt kann ich vielleicht irgendwann Cristiano Ronaldo klar machen.“, lachte Lulu. „Lass das mal nicht Kevin hören.“, lachte Mats. „Da läuft doch nichts.“, meinte sie wurde aber leicht rot. „Neeiinn. Natürlich nicht.“, stimmten Nessa und ich ihr unsio zu. Es triefte nur so von Sarkasmus.
„Gut, dann geh ich mal einkaufen. Wir brauchen mehr Handtücher, Betwäschen,...“ „Giuls, der kommt erst in zwei Wochen.“, versuchte Mats mich zu beruhigen. „Das sind 14 Tage und das vergeht schneller als man denkt. Und du sagst heute, dass mach ich morgen und morgen machst du es übermorgen und am Ende steht der da und wir haben nichts gemacht!“, argumentierte ich.
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Plötzlich Eltern (Mats Hummels FF)
FanfictionGiulia und Mats fallen aus allen den Wolken, als der Anwalt ihrer Schwester und seines Cousins ihnen sagt, dass die beiden gestorben sind und sie ihnen das Sorgerecht für die beiden Kinder überlassen haben. Nun heißt es für die beiden völlig verschi...