26.

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Pov Paul

Ungeduldig sitze ich im Wertebereich. Mein Kollege ist zurück zur Wache gefahren, ich soll hier bleiben.
Wegen ihr.
Ich kann es kaum erwarten. Mit ihr zur reden. Ihren Namen zu wissen.
"Herr Richter?"
Mein Kopf zuckt nach oben. "Ja?" Vor mir steht eine Krankenschwester.
"Der Arzt würde sich gerne mir Ihnen Unterhalt. Würden Sie mir folgen?"
Stumm nicke ich.
Sie führt mich aus dem Wertebereich, einen kurzen Gang entlang.
An einer Seite ist ein Fenster in der Wand eingelassen.
Durch das Glas erkenne ich die Gestalt des Mädchens, die leblos auf einen Bett liegt.
Unwillkürlich bleibe ich stehen.
Ihre Augen sind geschlossen.
Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob sie nicht lebt, so tot sieht sie aus.
Ire Haut ist ungesund blass.
"Wie geht es ihr?", meine Augen können sich von ihren Anblick einfach nicht losreißen.
"Ich weiß es nicht."
Mit aller Gewalt reiße ich mich von diesen Anblick los. Allerdings schaffe ich es nicht, meine Füße auch nur einen Millimeter weiter zu bewegen.
"Geht es Ihnen gut?", die Krankenschwester sieht mich besorgt an.
"Ja. Alles gut. War nur ein anstrengender Tag."
Seufzend fahre ich Mir durch die Haare. Wenn es doch nur so wäre...
Ein Knaller lässt mich zusammenfahren.
Ruckartig drehe ich mich dem Fenster zu, nur um zu sehen, wie sie leblos zu Boden fällt.
"Scheiße!"
Ohne groß darüber nachzudenken reiße ich die Tür auf und stürmen an den Arzt vorbei.
Da liegt sie. Zusammengesunken, wie tot.
Vor ihr Falle ich auf die Knie.
"Ach du...", fluche Ich leise.
Behutsam hebe ich ihren Kopf hoch.
"Alles gut?"
Ihre Augen öffnen sich.
Mein Herz macht einen Satz.
Ihre Augen wandern träge über meine Uniform, bleiben an meinen Namen hängen.
Der Arzt und die Schwester bringen sofort das Bett zu ihr.
Ehe ich mich versehe, nehmen Sie sie mir ab.
Etwas verwirrt stehe ich wieder auf.
"Was ist mit ihr?" Ich stelle mich neben ihr Bett und sehe sie an.
Ihre Augen sind wieder geschlossen. Ihr Brustkorb allerdings bewegt sich tief und gleichmäßig.
"Wissen wir nicht.", der Arzt starrt konzentriert auf das EKG. "Es gibt einfach keine Ursache..."
"Aber sie wird wieder... wach?", mir ist sowas von klar, dass dieser Fall schon längst nicht mehr nur Arbeit für mich ist. Es ist mehr.
Zuversichtlich nickt er. "Ich denke schon. Wir müssen sie auf jeden Fall auf die Überwachunsstation schicken."
"Verstehe."
Ihre Lider flackern wieder ein Stück weit auf.
Trotzdem habe ich das Gefühl, dass sie immernoch halb bewusstlos ist.
"Kannst du mich verstehen?", der Arzt beugt sich über sie.
Ihr Kopf fällt zur Seite.
Sie sieht mich an.
Ihre Augen... Sie sind noch leerer als bei unserer ersten Begegnung. Viel trüber und leblos. Beinahe schon tot.
Ihre trockenen Lippen öffnen sich einen Spalt breit.
"Paul... Richter."
Stille.
Es ist nicht mehr als ein flüstern, ein kraftloser Atemzug, durch die Stimmlippen gepresst.
Aber ich hab sie verstanden.
"Ja. Ich bin da.", aus Einen kurzen Aussetzer meines Gehirns berühre ich ihre Hand.
Kalt.
Eiskalt.
Ich zucke zurück.
Du bist Polizist. Sei professionell.
"Ich... Ich rufe kurz meinen Chef an und informiere ihn... darüber."

Wer Bist du Nur? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt