Eigentlich sollte das Kapitel erst morgen kommen, aber ich hab gerade Lust :) Habt viel Spaß.
Nur langsam schlug John seine Augen auf. Das grelle Licht blendete ihn, also schloss er sie sofort wieder. Er fühlte sich seltsam betäubt und versuchte, sich an das Geschehene zu erinnern. Doch jedes der Bilder, das er zu greifen probierte, verschwamm vor seinem inneren Auge. Er fühlte sich leer und kraftlos, ein wenig wie auf Wolken. Nach wie vor hatte er das Gefühl, von einer tiefen Dunkelheit eingenommen zu werden, die ihn noch nicht loslassen wollte. Er konzentrierte sich auf seine Atmung, sog gleichmäßig Luft in seine Lungen und verspannte sich automatisch, als ein dumpfer Schmerz seinen Körper durchfuhr. Automatisch öffnete er seine Augen und schaute in ein dunkles, schwarz umrandetes Augenpaar einer hübschen Asiatin. Sie schenkte ihm ein Lächeln.
„Ausgeschlafen?", lächelte sie und präsentierte dabei ihre nahezu perfekten Zähne, ehe sie sich dem Bett, in dem er lag, mit einem freundlichen Gesicht näherte. Er runzelte fragend die Stirn. Er hatte keine Ahnung, wer sie war oder wo er sich befand. Bei dem Versuch, an sich herabzuschauen, konnte er jedoch nur einen Teil der Bettdecke erkennen, die über seinem Körper lag. Er wollte etwas sagen, doch seine Stimme versagte. Sein Hals fühlte sich widerlich kratzig an, sein Kopf schwer wie ein Backstein. Erst jetzt bemerkte er, dass er lediglich ein dünnes, blauweiß gemustertes Stück Stoff trug, das unter der Bettdecke hervorschaute. Er ertastete den weichen Stoff, ließ seinen Kopf in das weiche Kissen zurücksinken und atmete tief durch. Er war abgeschlagen, hatte kaum Energie, sich zu bewegen, doch er verstand jetzt, dass er sich in seiner persönlichen Hölle befand. Er hatte Krankenhäuser; nicht erst seit dem Tod seines Vaters. Träumte er? Oder war das hier die Realität?
Er schlug seine Augen wieder auf und erfühlte seinen Körper, probierte Hinweise auf seinen vermeintlichen Traum zu entdecken. Die schöne Asiatin, die ihre üppigen Brüste zu seinem Leidwesen unter einem weißen Kittel versteckte, sprach jedenfalls schonmal dafür. Er probierte erneut zu sprechen, doch ihm gelang lediglich ein unverständliches Gemurmel.
„Sie sind im Krankenhaus", erklärte sie mit einer engelsgleichen Stimme. Vielleicht war das wirklich ein Traum. Wenn das hier tatsächlich ein Krankenhaus war, war sie möglicherweise der Teufel in einem verführerischen Gewand. Er streckte seine Hand nach ihr aus, um zu prüfen, ob sie wirklich existierte und glaubte, jede Sekunde aufzuwachen.
„Ruhen Sie sich noch etwas aus", lächelte die Krankenschwester und strich ihm sanft über den Oberarm. Ihre Berührung hinterließ ein sanftes Kribbeln und er realisierte, dass er nicht träumte. Was war mit ihm passiert? Wie kam er hierher? Angestrengt legte er die Stirn in Falten, so, als könne er sich auf diese Weise besser erinnern, dich in seinem Kopf herrschte nach wie vor bedrückende Dunkelheit. Dann erinnerte er sich tatsächlich an etwas; an Fragmente seines verstörenden Traums. Er bekam ihn nicht mehr zusammen, doch es dämmerte ihm, dass er etwas mit Rome zu tun hatte.
Er atmete tief durch, schloss seine schweren Augenlider und genoss kurz die Entspannung, während sich seine Lungen mit Luft füllten. Als er die Augen ein weiteres Mal öffnete, fiel sein Blick auf seine bandagierte Hand. Er drehte sie auf den Handrücken, betrachtete sie, kniff die Augen zusammen und bewegte vorsichtig seine Finger. Sofort brannte seine Handinnenfläche unangenehm und er biss knurrend die Zähne zusammen. Auf einmal wurde eines der vielen unscharfen Bilder klarer. Er sah Romes hasserfülltes Gesicht, seine beinah schwarzen Augen, die in seinen dunklen Augenhöhlen saßen und ihn anstierten und seine weit aufgeblähten Nasenflügel. Es war, als spürte er plötzlich Romes harten Griff, all die Kraft, mit der er sich auf ihn geschmissen hatte und die scharfe, kalte Klinge an seiner Hand, die ihm tief ins Fleisch geschnitten hatte beim Versuch, ihm das Messer zu entreißen. Das war kein Traum!
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Started from the Bottom 1 & 2 & 3
ChickLit„Verdammt, bleib stehen!", forderte er energisch, umfasste ihren Oberarm und wirbelte sie zu sich herum. Sie musterte ihn angriffslustig. „Ach, du hast deine Eifersucht nicht im Griff, aber mir steht das nicht?", fragte sie und machte sich los. Joh...