Wie alles begann

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Wie er den ersten Schultag hasste. Die Massen an unbegabten Kindern ohne Sinn und Verstand strömte ins Schulhaus und alles was sie interessierte war die Einwahl der Erstklässler und das Festessen. Snape saß auf seinem Platz und starrte böse auf die hereinkommenden Kinder.

Alle wirkten aufgeregt und ein Junge sah aus, als müsse er sich gleich übergeben vor Angst. Er sprach einen Zauber um die Gespräche der Erstklässler belauschen zu können. Ein Junge flüsterte: ,,Das ist tatsächlich Harry Potter, kannst du ihn sehen?"

Snape richtete automatisch seinen Blick auf einen kleinen Junge mit runder Brille welcher neben einem Weasley lief. Der Junge erinnerte ihn sofort an James und er wusste jetzt schon, dass er ihn hassen würde.

Ein kleinen Mädchen mit buschigen Haaren sprach: ,,Sie ist so verzauber, dass sie wie der Himmel draußen aussieht, ich habe darüber in der Geschichte Hogwarts gelesen." Ein kleines schmunzeln huschte über Snapes Gesicht. Wenigstens ein Kind mit Verstand. Lilly hatte ihm an seinem ersten Schultag damals genau das selbe gesagt. Den jungen Potter schien das allerdings nicht zu interessieren.

Die Kinder hatten sich mittlerweile vor dem Sprechenden Hut versammelt und er sag sein Lied wie jedes Jahr. Snaps Gedanken waren noch immer bei Lilly, wurden jedoch von Minervas Stimme unterbrochen: ,,Hermine Granger." Das kleinen Mädchen mit den buschigen Haaren und viel zu großen Vorderzähnen lief nach vorne und setzte sich.

Der Hut rutschte über ihren Kopf und rief kurz darauf laut: ,,Gryffindor" glücklich sprang sie auf und setzte sich an ihren Haustisch. Snape schaute ihr verwundert hinter her. Wie bei Lilly damals hatte er erwartet, dass sie nach Ravenclaw kommen würde.

Die nächsten Schüler setzten sich nach vorne, bekamen den sprechenden Hut aufgesetzt und wurden ihren Häusern zugeteilt. Nun war Harry Potter an der Reihe. Der Hut brauchte länger als sonst um sich zu entscheiden und schickte ihn schließlich nach Gryffindor wie früher seinen Vater. Snapes Wut auf den Jungen stieg. Er würde es ihm nicht leicht machen, da war er sich sicher.

Am nächsten Tag betrat er den Kerker und hielt seine üblich Ansprache. Als er in die Augen des jungen Potters schaute traf ihn fast der Schlag. Er hatte die Augen seiner Mutter. Für einen kurzen Moment sah er Harry nicht als nervigen Schüler der ihn an James erinnerte, sondern als kleinen Jungen, der seine Mutter verloren hatte.

Er richtete das Wort direkt an ihn und fragte: ,,Was bekomme ich, wen ich einem Wermutaufguss geriebene Affrodilleurzel hinzufügen?" Zu seinem Ärger wusste der Junge die Antwort nicht mal. Der Arm des kleinen Mädchens schoss allerdings sofort in die Höhe als wollte sie versuchen die Kerkerdecke zu erreichen. Snape ignorierte sie und stellte die nächste Frage.

Wieder wusste der Junge keine Antwort. Das Mädchen stand nun beinah und bei der dritten Frage, die er an Potter richtete stand sie tatsächlich und versuchte Snapes Aufmerksamkeit zu erlangen. Potter wies darauf hin, dass Hermine die Antwort ja wüsste und das er sie dran nehmen kann.

Snape blaffte sie an sie solle sich gefälligst setzen und beantwortete seine Fragen selbst. Er zog Potter einen Punkt ab und fühlte sich nun um einiges besser.

Das ganze Jahr über behielt er Potter, Wealsley und Granger im Auge. Die drei trieben ihn in den Wahnsinn und erinnerten ihn zu all seinem Ärger auch noch an James, Lupin und Lily. Immer wieder musste er Harrys Leben retten und er bemerkte schnell, wie schlau die kleine Granger war.

Die nächsten Jahre vergingen schnell. Er arbeitete als Spion für Dumbledore und es kostete ihn alle Anstrengung seine Gedanken vor dem dunklen Lord zu verbergen.

Er hasste den jungen Potter noch immer und auch an Weasley fand er nichts Gutes. Bei Hermine war das allerdings anders. Er bewunderte sie dafür, wie oft sie den beiden Jungs das Leben rettete, wie schlau sie war und das sie sich von ihm nicht klein kriegen ließ. Wie oft er bei ihren Aufsätzen gestaunt hatte, ihr aber trotzdem kein Ohnegleichen gegeben hatte, um sie noch mehr zu fordern.

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