Kapitel 19: Das ist so verdammt unfair...

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- Auf ein neues Kapitel voller Dramatik! x3 Aus den üblich danksagenden Gründen gewidmet an Radioactive_Lover :3 - 

„Geht es dem jungen Mann gut..?“, fragte ein Sanitäter besorgt. Seine Kollegin derweil notierte sich einige Stichpunkte zu Manus Zustand. „Er ist sein Freund. Das trifft ihn relativ schwer“, erklärte Ardy. Er sah Taddl etwas erstaunt an, nickte dann aber nur. „Ich verstehe das nicht... Sein Blutdruck sinkt stetig und ich werde aus den Werten nicht schlau!“ „Wir sind ja gleich da, die diagnostizieren das schon.“ „Meinst du, er könnte-“ Ehe die Sanitäterin zu Ende sprechen konnte, hielt der Krankenwagen abrupt an und ihnen wurde bewusst, dass sie da waren. Alle reagierten sofort und gingen schnell nach draußen, gleich darauf kümmerten sich zwei Sanitäter darum, Manu so schnell wie möglich in die Notaufnahme zu schieben. Der Einzige, der nicht reagierte, war Taddl. Ardy hatte dem nach wie vor leicht zitternden Blonden auf die Beine geholfen und warf ihm besorgte Blicke zu. „Dürfen wir mit in die Notaufnahme?“ „Wir bitten darum.“ Ardy nickte kurz und sah Taddl wieder an. „Komm'... Das wird wieder... Die bekommen ihn wieder hin...“ Genau diese Art von Versprechungen hatte er nicht machen wollen, aber gut... Jetzt hatte er es gesagt. Taddl schien seine Worte nicht einmal wahrzunehmen. Er war jetzt fast so blass wie Manu und starrte mit glasigem Blick zu Boden. „Wir gehen zu ihm, okay?“ Taddl sah auf. „...Ja.“ Ardy war sich leider unbeschreiblich sicher, dass Taddl nicht davon überzeugt war, keine Schuld an der momentanen Situation zu tragen. Als die beiden zu Manu kamen, erwartete sie nicht das, was sie erhofft hatten. Da waren keine gut organisierten Ärzte, die sofort diagnostizieren könnten, was ihm fehlte, keine sofortige Hilfe... Was da war, war Chaos. „Sind Sie die Angehörigen?“ „N- Na ja, Freunde eben...“ „Können Sie uns sagen, was passiert ist?“ „Taddl, das müsstest du übernehmen...“ Taddl schenkte weder den Ärzten, noch Ardy Gehör. Er starrte Manu mit blasser, monotoner Miene an. Seine Gefühlsregungen schienen allesamt versiegt zu sein. Ardy wurde unruhiger und besorgter, als er bemerkte, dass der Schock so tief zu sitzen schien. „Taddl..?“ „Warum ist das passiert?“, fragte er nur leise. Ardy musste letztlich das sagen, was er wusste, obgleich es nicht allzu viele Informationen waren. „Nun, die Situation ist die: Die Sauerstoffwerte in seinem Blut sind viel zu niedrig, genau wie sein Blutdruck an sich. Außerdem hat er überraschend hohe Kalziumwerte... Wir wissen nicht ganz, was los ist.“ „Ich habe die Nummer des behandelnden Arztes, vielleicht können Sie sich später mit ihm in Verbindung setzen“, schlug Ardy vor, zog einen Zettel aus seinem Geldbeutel, der sich in seiner Hosentasche befunden hatte. Darauf hatte er sich die Nummer notiert. Der Arzt nahm sie dankend an. „Hatte er mal einen Unfall?“, fragte eine junge Ärztin, die die bisherigen Notizen und Werte überflog. „Nicht, dass ich wüsste“, erwiderte Ardy. Die Frau legte die Stirn in Falten. „Das ist merkwürdig. Solche Werte lagen mir schon ein oder zweimal vor, bei Unfällen, wo innere Organe zu Schaden kamen und innere Blutungen verursacht haben. Aber den Werten nach, scheint kein lebenswichtiges Organ verletzt zu sein...“ Ardy sah auf. „Könnte das durch Nierenversagen ausgelöst werden?!“ „Nierenversagen? … Nun ja, bei akutem Nierenversagen kann es durchaus auch zu inneren Blutungen kommen, aber den Werten nach...“ Sie überflog das Blatt erneut und warf einen Blick auf ein kleines Gerät, dann weiteten sich ihre Augen mit einem mal und sie starrte Manuel geschockt an. „Nierenversagen?! Natürlich!! Das ist es! Der junge Mann hat starke, innere Blutungen! Er braucht umgehend eine Blutspende! Und eine Operation!“ Alle Anwesenden starrten sie geschockt an. „Los, los, los, wir dürfen keine Zeit mehr verlieren!!“ Mit einem letzten besorgten Blick auf die absinkenden Blutwerte, machten sich die Ärzte an die Arbeit. Eine Operation schien vorbereitet zu werden, wovon Ardy und Taddl allerdings nicht viel mitbekamen. Was sie miterlebten, war, wie Manu vorsichtig ein bisschen Blut abgenommen wurde. Ein Mann eilte damit weg und kam erst qualvolle Minuten später wieder, in denen Taddl vor Anspannung zu explodieren schien. Er fühlte sich kraftlos und so, als könne er explodieren zugleich. „Das... Das wird schon wieder...“, versuchte Ardy ihn aufzumuntern. Taddl zitterte leicht. „Ich will ihn nicht verlieren...“ „Das musst du nicht.“ „...Vielleicht hab' ich's ja verdient...“ „Hör' sofort auf, so was zu sagen! Als ob Manu das gewollt hätte alter!!“, rief Ardy plötzlich und Taddl wollte sofort etwas darauf erwidern, in eben jenem Moment kam allerdings der Arzt zurück. Er hatte einen halbgefüllten Blutbeutel in der Hand. „B!“, rief er nur und schloss Manuel so schnell wie möglich daran an, kurz darauf wurde er durch eine Infusion mit durchsichtiger Flüssigkeit versorgt. „B..? Haben wir noch genug Plasma? Es gab doch letztens schon ein Problem damit, nicht..?“, fragte ein besorgter, junger Arzt. „Das ist es ja!“, entgegnete der Mann, „Wir haben noch ein bisschen Plasma, das wir verwenden könnten, aber uns fehlen gut zwei Liter, um eine risikofreie OP durchzuführen!“ Taddl blickte noch betrübter und betroffener drein. „Was soll das jetzt heißen..? Dass...- Können Sie ihn... nicht...? Be...deutet das etwa...-?“ „Es tut mir aufrichtig Leid, wir müssten neue Blutreserven anfordern und-“ „Dann tun Sie das!!“, rief Taddl plötzlich aufgebracht. „Das Problem ist... Dass diese Spenden nicht früh genug ankämen...“ „Und was heißt das?!“, rief Taddl noch lauter. „Sie können ihn nicht einfach sterben lassen!!“ „Nein, natürlich nicht...“, murmelte die Ärztin, die vorhin die Diagnose gemacht hatte. „Die innere Blutung muss wohl oder übel gestoppt werden... Und das geht nicht anders, als mit einer OP.“ „Vielleicht hat ja einer von uns dieselbe Blutgruppe“, merkte Ardy an und die Ärzte schienen zu verstehen. „Sind Sie beide gesund..?“ „Dafür ist keine Zeit, wir müssen ihnen das Blut abnehmen und ins Labor bringen, wir brauchen diese Gewissheit so oder so!“, rief einer der Ärzte und nahm Ardy und Taddl Blut ab. Taddl, der längst nicht mehr wirklich klar denken konnte, starrte ihn wütend an. „Wieso nicht mehr?! Nehmen Sie mehr!! Manu braucht es, oder?! Also geben Sie ihm mein Blut!“ „Tut mir sehr Leid, das zu sagen, aber dazu haben wir nicht die Möglichkeit, solange Ihr Blut nicht im Labor war...“ „Dann bringen Sie es da hin!!“, rief er. Der Arzt nickte nur ein wenig eingeschüchtert und machte sich auf den Weg. „Wütend zu werden ändert die Situation auch nicht, Taddl...“ „Genau so wenig wie ruhig zu bleiben!“ Die nächsten zwei Minuten schienen Taddl innerlich zu zerfressen. Er wollte Manu sein Blut spenden, alles davon, jetzt sofort! Daran, dass sie womöglich nicht dieselben Blutgruppen haben könnten, dachte er nichtmal im Ansatz. Als der Arzt wieder kam, sah er etwas zuversichtlicher aus. „Wir haben eine gute Nachricht, wir haben einen Spender im Raum!“ Alle atmeten erleichtert auf. „Machen Sie schon! Nehmen Sie mir schon mein verdammtes Blut ab! Bitte!! Wir haben keine Zeit, um sie zu verschwenden! Manu darf doch nicht-... Er darf nicht-...“ „Entschuldigen Sie, ich verstehe Ihre Sorge, aber... Um ehrlich zu sein, sind nicht Sie kompatibel, sondern Ihr Freund.“ Taddl erstarrte.

Taddl x GLPWo Geschichten leben. Entdecke jetzt