Eiche

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Es war einmal ein alter Mann der in einer einsamen Berghütte lebte. Seine Hütte stand ganz oben auf dem bewaldeten Berg. Vor seiner Hütte wuchs eine riesige alte Eiche, deren Stamm so dick war, dass sich ein ganzer Braunbär dahinter verstecken konnte und deren Krone so dicht verästelt war, dass sich manchmal ein Eichhörnchen darin verliefen.

Der alte Mann saß fast jeden Tag unter der Eiche. Er beobachtete die Vögel am Himmel wie sie ihre waghalsigen Manöver flogen oder er schaute die Klippe hinab in das grüne Tal und beobachtete die Menschen bei ihrem Geschäftigen treiben. Er lauschte nach den Geräuschen der Natur nach dem Gesang der Vögel nach den Rufen der Tiere im Wald und manchmal, wenn es ganz leise war hörte er sogar die Eiche flüstern. Immer wenn dies geschah fühlte sich der alte Mann geehrt, denn er wusste das Bäume nur zu Menschen sprechen die sie als würdig erachten. Menschen, die die Bäume nicht stören und mit der gleichen Gelassenheit und Geduld wie die Bäume walten. Doch wie schon so Häufig bewiesen, muss wohl jede Idylle eines Tages enden.

So war es auch in diesem Fall. Eines Nachts während eines heftigen Sturms wurde eben diese wundersame Eiche entwurzelt. In ihrem Fall verfehlte sie die Hütte des alten Mannes nur knapp. Als nun der alte Mann am Nächsten Morgen erwachte und die Eich gefallen vorfand war er tief betrübt.

Doch da kam ihm eine Idee. Er schnitt ein Stück Holz aus der Mitte Stammes der Eiche und begann zu Schnitzen. Er arbeitete drei Tage und Nächte durch bis er schließlich mit seiner Arbeit zu Frieden war.

Er brachte sein Werk nach draußen. Es war die Figur eines Vogels die so lebensecht aussah. dass wer nicht wusste das sie aus Holz geschaffen, war erwartet hätte das sie gleich los fliegen würde. Tatsächlich im ersten Licht des Tages begann die Figur sich zu schütteln und zu zucken währen sich das Holz in Knochen, Fleisch, Blut und Federn verwandelte.

Der alte Mann hatte ihn geschaffen tief in den Wald zu fliegen und Eicheln zu sammeln mit denen er eine neue Eich Pflanzen konnte. So nannte er den Vogel Eichelhäher. Und wie er es geplant hatte flog dieser sogleich los, tief in den Wald.

Der Eichelhäher kehrte noch an diesem Tag mit den letzten Sonnenstrahlen zurück und überbrachte dem alten Mann die gesammelten Eicheln. Jene wollte der alte Mann am nächsten Tag einpflanzen. Um einer neuen Eiche das Leben zu ermöglichen.

Jedoch verlief der nächste Tag nicht so wieder alte Mann ihn geplant hatte. Denn als am Nächsten Tag die Sonne aufging war der alte Mannschon längst entschlafen. Die Sehnsucht nach seiner Eiche war wohl doch etwas zu groß gewesen. Die Bewohner des Waldes versammelten sich um ihn, so wie es der Wald mit jedem seiner Bewohner macht, zu beerdigen. Sie legten sein Grab an der Stelle an wo einst die Eich gestanden hatte. Auch gaben sie ihm die gesammelten Eicheln mit. Damit sie sich von seinen Überresten nähren und so gut und rasch gedeihen konnten.

Heute dort wo der alte Mann begraben liegt steht eine riesige Eiche, deren Stamm so dick ist, dass sich ein ganzer Braunbär dahinter verstecken kann und deren Krone so dicht verästelt ist, dass sich manchmal ein Eichhörnchen darin verläuft. Ab und zu wenn es ganz still ist kann man die Eiche flüstern hören und wenn man genau hinsieht kann man in der Rinde das runzelige Gesicht eines alten Mannes erkennen.

C.U 2018

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⏰ Last updated: Dec 20, 2019 ⏰

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