Stories of Hogwarts - Wie es begann | Kapitel 12 Toris Sicht

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Aufgeregt folgte ich Will durch das heruntergekommen Haus und fragte mich was im oberen Stockwerk so interessantes zu finden war. Gleichzeitig genoss ich die Anspannung und Herausforderung. Egal was er mir zeigte, ich würde nicht erschrecken. Das hatte ich mir zumindest fest vorgenommen.
„Wo ist es denn nun?", fragte ich jedoch, als ich meine Neugierde nicht mehr unterdrücken konnte.
"Dort vorne beim Fenster.", meinte er und ich schaute in die Richtung, während er sich auf das Sofa, welches davor stand fallen ließ.
Argwöhnisch und doch neugierig ging ich näher und schaute.
Vor dem Fenster war ein wundervolles Farbenspiel in allen möglichen Nuancen.
Mein Mund klappte wie von alleine auf und ich ließ mich neben Will fallen, ohne den Blick abzuwenden.
„Das ist traumhaft.", flüsterte ich.
"Man sieht es nur durch dieses Fenster. Keine Ahnung was es ist, vermutlich ein Zauber, aber Emily erforscht es noch. Aber ich finde es schön.", erklärte William neben mir, während ich mich weiter von den Farbenspiel verzaubern ließ.
„Das würde ich auch gerne Wissen. Dann könnte ich es den Hauselfen geben."
...
Der Satz war aus meinen Mund ehe ich überhaupt darüber nachgedacht hätte. Trotzdem setzte ich mich stocksteif auf und biss mir auf die Lippe. Niemand sollte erfahren, wie ich zu unseren Hauselfen stand.
"Du magst die Hauselfen?" , wollte er nun natürlich wissen.
„Sicher.", gestand ich, „Sie sind sozusagen meine einzigen Freunde, auch wenn ich das nur zeigen kann, wenn meine Eltern nicht da sind. Sie waren es, die mir den Spitznamen Tori gegeben haben."
"Ja das passt. Ich habe unsere frei gelassen, aber das weißt du sicher. Und den neuen bekomme ich nicht zu Gesicht, es ist ihm verboten. Oh, ich sollte dir unbedingt mal Pity kennen lernen. Sie ist toll.", grinste er und ich lächelte.
„Natürlich hab ich davon gehört. Weißt du nicht mehr, als ihr kurz danach bei uns wart? Ich hab es ausgenutzt und einen unserer Elfen frei gelassen. Meine Eltern waren sicher, dass du es warst.", gab ich zurück, „Entschuldige."
"Du hinterhältige Slytherin!", meinte er gespielt empört.
„Was kann ich tun, damit du mir verzeihst oh großer Gryffindor.", sprang ich mit ein.
"Ich lass mir etwas einfallen. Aber sei dir sicher, meine Rache wird schrecklich sein.", lachte er.
„Oh, da hab ich jetzt aber Angst. Kannst du sehen wie ich zittere?"
Es tat gut herum zu blödeln, wodurch ich mich wieder ein wenig entspannte und zurück lehnte. Mit William schien dies immer so einfach.
Mein Blick fiel wieder aus dem Fenster und ich genoss die Zeit. Ich merkte erst, dass mein Kopf auf Williams Schulter ruhte, als er dort schon war, doch es fühlte sich gut an.
Immer wieder schielte ich zu ihm hoch, als auch er plötzlich zu mir herunter schaute.
Mein Herz begann regelrecht zu rasen, was mir so vorher noch nie passiert war. Trotzdem konnte ich nur zwischen seinen Augen und Lippen hin und her starren, ehe ich mich auch schon langsam nach oben streckte.
Da er nicht zurück schreckte wurde ich mutiger und legte meine Hand sanft auf seine Brust.
Es war nicht einmal mehr ein Millimeter der unsere Lippen trennte, als ein Scheppern aus der unteren Etage, mich zusammenzucken ließ.
"Da kommt jemand.", meinte William leise und rügte ab.
Ich konnte nur nicken und stand langsam auf, als weitere Stimmen dazu kamen, die sich anscheinend über das Ungeschick eines anderen lustig machten.
Eine der Stimmen kam mir bekannt vor, da sie sehr tief und rau war.
„Das ist Michael. Er ist im siebten Jahr.", flüsterte ich, „Slytherin."
Sofort zog Will seinen Zauberstab und ich konnte mir ein grinsen nicht verkneifen.
„Du weißt schon noch, wie das beim letzten mal geendet ist oder?"
Gleichzeitig zog ich jedoch ebenfalls meinen Stab. Sicher war sicher.
"Jetzt hab ich dich ja auf meiner Seite. Und Lehrer sind auch keine da.", grinste er breit, ehe er wieder ernst wurde und mich hinter sich her winkte.
An der Treppe hielt er an, wodurch wir besser lauschen konnten.
„Und deine Eltern meinen wirklich dieser... Voldemort will alles besser machen?", meinte eine mir unbekannte Stimme.
„Er will uns Reinblüter endlich dahin bringen, wo wir gehören. An die Macht. Keine Versteckspiele mehr.", antwortete eindeutig Michael.
"Wer ist Voldemort?", fragte William leise und ich zuckte mit den Schultern.
„Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.", gestand ich, als ich mich auch schon wieder auf das Gespräch konzentrierte.
„Meine Eltern und ich haben uns ihm schon angeschlossen.", posaunte Michael stolz.
„Und warum haben wir dann davon noch nichts gehört?", fragte nun eine dritte Stimme argwöhnisch.
„Vielleicht seit ihr ja noch dran.", brummte Michael, „Oder aber ihr seit ihm nicht gut genug. Er versammelt nur die Besten um sich."
"Ich will wissen wer das ist.", murmelte William neben mir.
Er machte nur eine kleine Bewegung, doch diese reichte, damit das Brett unter ihm knarrte.
Meine Hand krallte sich sofort in sein Shirt, als wir beide erstarrten.
„Was war das?", hörte ich wieder die Stimme des Ersten.
„Ist da jemand?", brüllte der Andere mir Unbekannte.
„Wahrscheinlich nur eine Ratte. Jetzt stellt euch nicht so an.", beschwerte sich Michael.
Erleichtert Atmete Will neben mir auf und griff nach meiner Hand.
Kurz blickte ich darauf, drückte sie dann aber und atmete ebenfalls ruhig weiter.
„Und wie heißt dieser Voldemort wirklich?", begannen sie nun wieder das Gespräch aufzunehmen.
„Das weiß ich nicht. Niemand weiß es. Ich kann euch mehr nach den Winterferien sagen.", behauptete nun Michael und murren war zu hören.
„Dann treffen wir uns nach den Ferien wieder hier? Am ersten Wochenende?", fragte nun Nummer Drei.
Sie stimmten alle zu und Schritte wurden wieder laut.
Jedoch erst nach dem die Tür zu viel und keine Geräusche mehr im Haus zu hören waren, sackte ich erleichtert zusammen.
"Das war knapp.", seufzte nun auch William.
Ich konnte nicht anders als grinsen.
„Ich dachte du hättest mich dabei und keine Lehrer?", musste ich ihn einfach ärgern.
"Ach komm, wir wären locker mit ihnen fertig geworden. Sie waren nicht unbedingt das was man als Intelligent bezeichnen würde.", behauptete er und ich schlug spielerisch gegen seine Schulter.
„Hey, wir sind aber nicht alle dumm in Slytherin. Ich würde es eher überheblich nennen."
"Gut, damit bin ich einverstanden. Und ich würde vorschlagen, wir machen uns jetzt auch auf den Weg.", meinte er.
Ich erinnerte mich daran, dass ich versucht hatte ihn zu küssen und wurde augenblicklich rot.
„Wir... also hättest du Lust mal wieder hier her zu kommen... mit mir?", platze ich schnell heraus, ehe mich der Mut verließ.
"Gerne.", antwortete er endlich und hauchte mir sogar einen sanften Kuss auf die Wange, ehe er mich hochzog.
Auf dem Rückweg musste ich die ganze Zeit wie dämlich grinsen.

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