Da war es wieder.
Dieses Gefühl.
Sie oder er war hier, hier in meiner Nähe.Suchend schaute ich mich auf der Straße um, doch es war zwecklos. Wie sollte ich denn erkennen, welches dieser Menschen die Eine Person war?
Die Eine.
Bisher hatte ich nicht daran geglaubt, hatte es als Humbuck abgestempelt, aber seit ich seit einigen Wochen immer wieder dieses besondere Gefühl hatte, zweifelte ich langsam aber sicher an meiner Ansicht und musste mir eingestehen, dass es vielleicht wirklich so war, wie es uns immer erzählt wurde.
Seit meiner Kindheit wurde mir eingetrichtert, dass es für jeden Menschen auf diesem Planeten genau einen Seelenpartner gibt. Schon als Kind hatte ich darüber gelacht und gefragt, wie man das denn erkennen soll und auch die Tatsache, ob man genau diese eine Person finden würde - immerhin wohnte nicht jeder Mensch in London.
Meine Lehrerin, meine Oma und meine Eltern meinten dann immer nur, dass ich das dann schon merken würde. Absoluter Mist, hatte ich gedacht.
Auch als mein bester Freund Liam mir berichtete, dass er seinen Seelenpartner gefunden hatte und mir immer wieder dieses Gefühl beschrieben hatte, hatte ich dem keinen Glauben geschenkt.
"Du merkst auf einmal ein anderes Gefühl. Du kannst die Person spüren, seine Gefühle - einfach alles was die Person spürt, spürst du auch", hatte er mir erzählt und ich habe es auf die dummen Schmetterlinge geschoben, die man spürt, wenn man verliebt ist.
Doch jetzt, jetzt auf dieser belebten Straße hatte sich meine Gefühlslage geändert. Zum dritten Mal diese Woche.
War ich vor wenigen Minuten noch schlecht gelaunt und genervt, schob sich eine andere Stimmung dazu. Erst kribbelten meine Hände, dann machte sich eine unglaubliche Wärme in mir breit und mit einem Mal war ich nicht mehr übel gelaunt, nein. Auf einmal hatte ich gute Laune und fühlte mich vollkommen ausgeglichen.
Und wie gesagt, dieses Gefühl hatte ich bereits zum dritten Mal diese Woche.
Und auch in den vergangenen Wochen hatte ich etwas bemerkt. Den einen Sonntag zum Beispiel.
Ich war mit Liam in der Stadt unterwegs, hatte gute Laune und mir ein paar neue Klamotten gekauft und von jetzt auf gleich - Zack - war ich unglücklich und konnte meine Tränen nicht mehr zurück halten. Ich habe mich schlecht gefühlt, tief traurig und konnte es mir nicht erklären.
Erneut schaute ich mich suchend um, doch erkannte nichts. Wie denn auch? Ist ja nicht so, als wenn mein Seelenpartner einen Heiligenschein auf dem Kopf hatte oder so etwas in der Art.
Seufzend gab ich auf und machte mich auf den Weg nach Hause.
Und kaum hatte ich die Innenstadt verlassen, war meine schlechte Laune wieder da und das andere Gefühl verschwunden.
*
Tage vergingen und ich bemerkte nichts, doch dann, an einem Samstag, betrat ich ein kleines Café. Mein Kaffee zu Hause war alle und da ich eh nichts mehr vor hatte, gönnte ich mir eben einen überteuerten Kaffee in einem Laden. Kaum hatte ich die Türschwelle überquert, machte sich wieder dieses Kribbeln in meinen Fingern breit. Je weiter ich in das Café kam, desto mehr veränderte sich meine Stimmung. Trauer und Einsamkeit machte sich in mir breit und ließ mich leise seufzen.
Das Gefühl ignorierend bestellte ich meinen Kaffee und blickte mich dann suchend um.
Überall waren Paare, Freunde oder Familien die alle gute Laune hatten. Doch dann, in der hintersten Ecke des Cafés saß ein junger Mann. Lange, braune Locken, den Kopf gesenkt und die Hände auf den Tisch gefaltet. Sein Gesicht wurde durch die Lockenpracht verdeckt, doch bei seinem Anblick zog es in meiner Brust. Er musste es sein - er konnte es nur sein.
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Hühnersuppe für die Seele - One Direction One Shots
FanfictionIhr kennt das - zu viele Ideen. In diesem Buch werde ich einige meiner Ideen schreiben. Gerne nehme ich auch Ideen an und versuche sie dann für euch umzusetzen.