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„Schatz bist du endlich fertig" schrie ich durch die ganze Wohnung. Aber wer hätte es gedacht, keine Antwort. Amelie steht wahrscheinlich wieder mit ihren Kopfhörern im Badezimmer und kriegt nichts um sich herum mit.

Mit großen Schritten ging ich Richtung Badezimmer. Und tatsächlich Stande sie vor dem Spiegel, hörte irgendwelche Lieder in ihrer Playlist und tanzte.
Sie erfüllt definitiv jedes Klischee wenn es um Frauen im Badezimmer geht.
Immer wieder ist es faszinierend zu sehen wie man so in seiner eigenen Welt sein kann.
Mittlerweile stand ich schon seit 10 Minuten im Türrahmen, natürlich hat sie es noch nicht bemerkt.

Der Anblick brachte mich einfach jedesmal aufs Neue zum Lächeln. So gern ich sie noch 2h beobachten würde ändert es nichts an der Situation das wir in 10 Minuten los müssen.
Meine Mama hat uns zum Essen eingeladen, Amelie liebt meine Mutter und hatte sich extrem über die Einladung gefreut.

Langsam schlich ich mich an sie ran, und umarmte sie von hinten. Wie immer erschrak sie kurz. Danach legte sie aber direkt ihren Kopf in ihren Nacken und kuschelte sich somit an meine Schulter.
Um mir ihre vollkommende Aufmerksamkeit schenken zu können zog sie sich die Kopfhörer aus den Ohren.

„Du siehst wunderschön aus" flüsterte ich in ihr Ohr.
Ohne mir eine Antwort darauf zu geben drehte sie sich um und gab mir einen sanften Kuss.

„Das letzte was ich will ist das hier unterbrechen, aber wir müssen in 10 Minuten los." nuschelte ich in den Kuss.

Erschrocken löste Amelie sich von mir.
„10 MINUTEN?!? ICH BIN NOCH GARNICHT UMGEZOGEN" schrie sie und rannte in unser Schlafzimmer. Kopfschüttelnd ging ich ihr hinter her.
Wie jedesmal räumte sie ihren ganzen Schrank auf den Boden und suchte ein passendes Outfit.

„Ey, ey babe. Wir gehen nur zu meiner Mutter. Außerdem wäre es ihr auch egal wenn du im Schlafanzug kommen würdest, sie liebt dich" probierte ich sie ein wenig zu beruhigen, was nicht so gut klappte.
„Trotzdem will ich gut aussehen, auch für dich. Sollst dich schließlich nicht schämen wenn dich irgendwer mit mir sieht" sagt sie leicht gekränkt.
„Ich würde mich nie mit dir schämen, auch nicht mit deinem Mickey Mouse Schlafanzug." sagte ich lächelnd und zeigte auf das Bett wo der Schlafanzug liegt.

Amelie weiß das sie wunderschön ist, wirklich. Ein Traum von einer Frau. Aber sie will es nicht sagen, sie hat Angst das man dann denkt sie sei abgehoben.

„Geht das?" sagte sie und hält mir ein schwarzes Kleid vor die Nase.
„Sieht wunderschön aus."

Wenig später waren wir auch schon auf den Weg zu meiner Mutter.
Nachdem wir dort gegessen haben gehen wir mit Samra und seiner Freundin noch in eine Shishabar. Und ja Amelie und Samras Freundin sind auch beste Freunde.

Bei meiner Mutter angekommen sprang sie aus dem Auto und rannte direkt auf meine Mutter zu, die schon im Türrahmen auf uns wartet.
Manchmal hab ich echt das gefühlt das meine Mutter Amelie mehr liebt als mich.

Die 2 begrüßten sich herzlich, und danach begrüßte ich meine Mutter.

Nachdem meine Mutter wie jedesmal geschockt ist wie erwachsen ihr Sohn geworden ist sind wir dann auch schon ins Esszimmer gegangen.

„Das riecht soo gut" schwärmte Amelie.
„Vladislav, sei ein gentleman und nimm ihr doch die Jacke ab." sagte meine Mutter streng.

Meine Mutter hasst es wenn ich kein absoluter Gentleman bin. Sie fragte sich auch immer wie ich so eine abbekommen habe. Und wenn ich ehrlich bin frag ich mich das selbst auch.

Während dem Essen redeten wir über Gott und die Welt. Besser gesagt meine Mutter und Amelie.
Ich saß nur stumm daneben und starrte die beiden an.
Es tut mir so weh sie jetzt so glücklich zu sehen, und zu wissen das ich ihr heute Abend das Herz zum gefühlt 100 mal brechen muss.

Im Gegensatz zu ihr bin ich kein Traummann.
Ich habe sie schon so oft betrogen, und so oft ist sie bei mir geblieben, sie war nie sauer auf mich sondern immer nur enttäuscht.
Sie hat mich beim ersten Mal drum gebeten ihr zu schwören das ich es nie wieder tue. Ich wusste das ich das nicht kann. Sogar dass verstand sie.
Dann hat sie mich drum gebeten ihr es nie zu verheimlichen.
Ich hab es ihr jedesmal gesagt, und jedesmal ist ihr Herz in 1000 Teile zerbrochen.
Schon so oft wollte ich Schluss machen, um sie zu schützen.

Aber jedesmal meinte sie das sie das aushält, und das ihr es egal ist solange mein Herz nur ihr gehört. Und das tut es. Definitiv.

Nach dem Essen fuhren wir auch schon zur Shishabar. Samra und Jojo warteten schon auf uns.
„Schatz" sagte sie mir zittriger Stimme.
„Mhm"
„Vielleicht war die Jacke doch ein bisschen zu dünn."
Mit hochgezogener Augenbraue guckte ich sie an.
„tja Pech gehabt. Ich hab gesagt nimm eine dickere mit." sagte ich kalt und konzentrierte mich wieder auf den Straßenverkehr.

10 Minuten später waren wir auch schon an der Shishabar.
Während ich mir meine warme Jacke anzog zitterte sie neben mir wie keine Ahnung was.
„Ich geh schon mal vor." sagte sie und rannte halb Richtung Wärme.

„ey" schrie ich und zog somit ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich.
„Ich würde meine Prinzessin doch niemals frieren lassen." sagte ich und warf ihr einen von meinen pullis zu.

Darf ich vorstellen? Typisch Frau.

Sich immer zu kalt anziehen um dann unsere pullis zu bekommen. Aber ich kannte es ja nicht anders. Ich nahm schon immer einen extra Pulli für sie mit. Sowas gewöhnt man sich halt in 2 Jahren an.

Als wir die Shishabar betraten wartete schon Samra und Jojo.
Wir genossen noch den Abend.
Ich tat alles damit sie eine möglichst gute Zeit hat.
Und dann wurde es Zeit, reinen Tisch zu machen.

until i die - capital bra fan fiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt