Die Ferien bei Oma

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Es stand also fest, ich werde in den Ferien bei Oma sein. Naja nicht nur bei meiner Oma, sondern auch meiner ganzen vornehmen Familie. Ein Teil meiner Familie ist nämlich adlig, naja was heißt hier adlig. Sie haben nichts zusagen, sind aber reich und leben in einem Schloss. Und diese Ferien muss ich bei ihnen bleiben. Ich mag sie ja eigentlich, aber sie haben alle ihre vornehmen Regeln, wie zum Beispiel: stramm stehen (gute Haltung), Absolute Höflichkeit (keine Kraftausdrücke) und man darf nicht zu laut sein, obwohl sie das Schloss vollkommen für sich allein haben. Das entspricht nicht wirklich meinem Geschmack. Außerdem haben sie eine eigene Kleiderordnung, was nicht so wirklich schlimm ist, da ich die Kleider mag. Aber dennoch, wer hat bitteschön eine Kleiderordnung, bei sich Zuhause? Das ist doch nicht normal!

Naja also ich steh hier mit meinen Koffern und warte, dass mich mein Onkel abholt. Neben mir steht Elly und beschwert sich, dass sie alleine mit den Lehrern im Internat bleiben muss. Ich hörte mir ihre Beschwerden solange an, bis ich ein Auto sah, wo drin eine person saß,  welche mir ein wenig bekannt vorkam. In dem Auto saß auf dem Beifahrersitz mein Onkel. Auf dem Fahrersitz saß...och nö...ernsthaft? Der hat allen Ernstes einen Chaufeur engagiert?!?! Der kann doch selber fahren, was soll denn das bitte? Oh man ist das peinlich. ,,Du hast einen Chaufeur?", fragte Elly schockiert. ,,Bist du etwa reich oder so was?!", fragte sie weiter. Ich schaute peinlich berrührt und antwortete:,,Nun ja, ja also ein Teil meiner Familie ist vornehm und sogar adlig. Und für diese Ferien muss ich halt zu ihnen." ,,Okeee"

Der Chaufeur kam zu mir hin und sagte:,,Du müsstest Alexia Katharina sein!" Ich antwortete:,, Genau die bin ich!" Ich verabschiedete mich von Elly mit einer intensiven Umarmung. Ich würde sie ganze zwei Wochen nicht sehen. Wir hatten uns schon versprochen, dass wir in den ganzen Tagen Kontakt miteinander haben. Sie soll mir über alle Streiche erzählen, welche sie bei den Lehrern anstellt und generell über neues. Der Chaufeur nahm meine Koffer und brachte sie zum Kofferraum. Ich setzte mich nach hinten in dem Wagen. ,,Na, teuerste. Du hast uns eine Zeit lang nicht gesehen, es ist schön, dass du wieder zu uns kommen konntest. Ich freue mich sehr darüber." Man hörte zwar dass es nicht stimmte, trotzdem lächelte ich aus Höflichkeit. Wir fuhren zum Flughafen. Von dort flogen wir nach Deutschland. ,,Wie lange werden wir fliegen?", fragte ich meinen Onkel. ,,Circa Drei Stunden" Ich nickte und holte meinen Laptop und meine Kopfhörer raus. Ich schaute mir die Anime Serie Rozen Maiden an. Eigentlich sind die Serien total kindisch, aber ich finde die so niedlich und süß. Nach ganzen zwei Stunden taten mir aber die Augen weh. Ich machte meinen Laptop aus und packte ihn weg. Die restliche Stunde verbrachte ich damit gelangweilt aus dem Fenster zu glotzen und Musik zu hören.

Endlich war ich aus dem stickigen Flugzeug befreit, ich schnappte meine Koffer und lief mit meinem Onkel zu einem Taxi. Dieser fuhr uns dann zum Schloss meiner Familie. Ich merkte schon, dass wir in der Nähe waren. Überall sah man Schilder, wo drauf: "Schloss der Soon's" stand. In der Allee, welche zum Schloss führte, sah schon alles vornehm, elegant und perfekt aus. Die Bäume hatten rote Blätter und sahen alle gleich aus. Kein Laub lag auf dem Boden, nichts, alles war perfekt. Ich weiß schon, dass ich mich hier nicht wohl fühlen kann. Ich bin nicht perfekt und fehlerfrei. Ich gehöre hier nicht hin. Am Eingangstor angekommen, stiegen wir aus. Schon kam meine Tante angelaufen, und begrüßte mich vornehm. ,,Schön dich zu sehen, Liebes." Meine Koffer wurden mir abgenommen und ich wurde auf mein Zimmer gebracht. Mir wurde die riesige Tür geöffnet und ich trat herein. Das Zimmer sah fast genauso aus wie früher. Vor einigen Jahren habe ich hier nämlich gewohnt, also lebte hier früher eine riesige Großfamilie mit mindestens drei Generationen. Es kam aber dazu, dass einige geheiratet haben und umgezogen sind, dass einige verstorben sind wie mein Opa, oder sie haben es einfach nicht mehr ausgehalten. Jetzt wohnen hier nur meine Oma, meine Tante, mein Onkel, deren Tochter, also meine Cousine, eine Großtante und einige Butler. In so einem riesigem Schloss leben so wenige Menschen.

Gegensätze sind füreinander bestimmtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt