Reys Erleichterung darüber, Palpatine besiegt zu haben, war schnell in tiefe Trauer umgeschlagen. Sie dachte, sie könne sich mit dem, was geschehen war, abfinden und mit sich selbst Frieden schließen, nachdem die Erste Ordnung besiegt war, aber ein Gedanke verfolgte sie bei jedem Atemzug.
Ben.
Endlich hatte er es geschafft, der dunklen Seite der Macht den Rücken zuzukehren und Rey hatte für einen Moment gedacht, alles würde gut werden. Als sie sich geküsst hatten, war Rey sich so sicher gewesen, dass das der Anfang ihres gemeinsamen Lebens sein würde; aber im gleichen Moment hatte sie auch gewusst, dass Ben mit den Qualen seiner Vergangenheit nicht weiterleben konnte und wollte.
In den letzten Tagen und Wochen hatte Rey versucht, damit abzuschließen und zu akzeptieren, dass Ben nicht bei ihr geblieben war, aber sie schaffte es nicht. Was auch immer sie tat, Ben blieb ein Teil von ihr – der Teil von ihr, der ihr am meisten bedeutete. Schließlich war Rey wütend geworden. Warum hatte Ben sie nur verlassen müssen? Ging es ihr so viel besser als ihm? Nach allem was sie gemeinsam durchgestanden hatten, war das sein Dank?
Rey wollte es nicht wahr haben, dass Ben in die Macht übergegangen war; aber nicht einmal das schien der Wahrheit zu entsprechen. Sie hatte mit ihren eigenen Augen gesehen, wie sein Körper verschwunden war, aber in der Macht fehlte jede Spur von ihm. Es war, als hätte es ihn nie gegeben. Auch Luke und Leia, die Rey oft erschienen, um sie zu trösten, konnten ihn nicht finden. Sie wussten, dass Ben Rey viel bedeutet hatte. Nur von ihrem Kuss hatten sie nichts erfahren – niemand hatte das. Rey wollte den Moment für immer in ihrem Herzen bewahren. Er war zu magisch gewesen, um jemandem davon zu erzählen. Deshalb wuchs ihre Enttäuschung darüber, Ben nicht mehr an ihrer Seite zu haben, nur noch mehr und ihre Wut auf ihn wurde immer stärker.
Eine stumme Träne lief Reys Wange hinunter. Sie wollte schreien und gleichzeitig Ben anflehen, dass er zurückkomme, aber ihre Kehle verließ nicht mehr als ein Krächzen. Sie hatte so lange um ihn gekämpft, alles getan, um ihn zu bekehren und ihm zu helfen. War das wirklich umsonst? Nein. Es war der einzige Gedanke, der Reys Herz daran hinderte, komplett zu zerbrechen. Sie hatte Ben gerettet. Das war das einzige, was sie gewollte hatte – bis mehr daraus geworden war. Rey hatte irgendwann begonnen, in Ben viel mehr zu sehen, als einen gefallenen Jedi, der innerlich zerriss und erkannt, dass sie genauso litt wie er. Schließlich hatten sie ihre Einsamkeit nur gemeinsam überwinden können und Rey hatte gewusst, dass sie Ben für immer an ihrer Seite –
„Rey?", wurde sie plötzlich aus ihren Gedanken gerissen.
Sie schluckte, als sie Leias und Lukes graue Körper wenige Meter vor ihr stehen sah. Mittlerweile war es Nacht geworden und sie schimmerten leicht in der Dunkelheit.
„Sagt es nicht", bat Rey. Sie wusste, warum ihre ehemaligen Meister erschienen waren. Sie wollten ihr sagen, dass sie Ben noch immer nicht gefunden hatten.
„Wir haben Ben gefunden." Es war Leias erleichterte Stimme.
„Was?", hauchte Rey, nachdem sie Luke und Leia kurz angestarrt hatte. Ihr Kopf war wie leer gefegt. Konnte das wirklich sein? „Wo ist er?" Hoffnung – sie hatte zum ersten Mal wieder Hoffnung. Rey hatte sich geschworen, nicht aufzugeben, daran zu glauben, eines Tages Bens Stimme wieder hören zu dürfen und endlich konnte sie zuversichtlich sein.
„Wir wissen es nicht genau", antwortete Luke und Rey wurde augenblicklich in die Wirklichkeit zurückgeschmettert.
„Ihr wisst es nicht?", fragte sie verzweifelt und eine Träne lief über ihre Wange.
„Nicht genau", erklärte Leia mit gefasster Stimme, „Ben scheint in der Macht gefangen zu sein."
„Ihr habt ihn gespürt?"
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Ein letztes Mal | Reylo Oneshot
Fanfiction„Reys Erleichterung darüber, Palpatine besiegt zu haben, war schnell in tiefe Trauer umgeschlagen. Sie dachte, sie könne sich mit dem, was geschehen war, abfinden und mit sich selbst Frieden schließen, nachdem die Erste Ordnung besiegt war, aber ein...