Wir beide setzten uns auf meine Couch bzw. Sessel. Der kleine Wohnbereich ist zum Essen der gemütlichste Ort, in meinem doch sehr unpersönlichen, Quartier. Der General bestellte für uns beide Essen, was für mich wieder ein Salat war, und legte dann das Datapad zur Seite.
„Was haben sie denn für Hobbys Miss Naru?"
Er fragte es nicht auf diese belanglose unpersönliche Art und Weise, mit der man nun mal Smalltalk mit einer fast fremden Person führt. Nein, er wirkte wirklich interessiert an mir und meinem Privatleben.
„Meistens lese ich etwas, aber in selten fällen male ich auch. Dass letztere schaff ich zeitlich leider einfach seltener, denn Farben und Pinsel herausholen und alles dauert leider etwas länger als ein Buch aufschlagen."
War meine, der Wahrheit entsprechenden, Antwort, auch wenn ich selbst für lesen viel zu selten Zeit finde.
„Ja, ich verstehe was sie meinen, ich mag es neben lesen eigentlich auch sehr gerne zu Laufen oder irgendwie anderweitig Sport zu machen. Aber bei durchschnittlich 16 Stunden Arbeit pro Tag zieht man Schlaf einer 2 Stündigen Joggingtour doch vor."
„Verständlich, auch wenn ich mich jedes Mal dazu zwingen muss Sport zu machen, da ist eher das Pflichtgefühl die bewegende Kraft, nicht der Spaß daran."
Ich bin wirklich kein Sportfreund, wäre es keine Pflicht, sich und seinen Körper im bestmöglichen Zustand zu erhalten, würde ich wahrscheinlich nichts tun. Trotzdem freue ich mich, mehr von dem General, und gerade seinem Privatleben, zu erfahren.
„So habe ich auch sehr lange gedacht, aber inzwischen finde ich doch Gefallen daran, so den Kopf frei bekommen zu können."
„Da haben sie natürlich recht, es bringt mir persönlich keinen Spaß Sport zu machen, aber danach geht es mir Psychisch immer recht gut."
Gerade wenn mein Kopf voll mit allen möglichen Gedanken ist und noch so viel auf der Agenda steht, hilft es mir Sport zu machen. Danach sind alle Gedanken viel geordneter und ich habe das Gefühl, dass alle Aufgaben so viel kleiner und einfacher erscheinen.
„Falls mein Terminplan demnächst mal für ein zwei Stunden eine Lücke aufweist, können wir vielleicht mal zusammen Sport machen. Ich fragte mich was der Kampfunterricht in der Akademie für Ergebnisse zeigt."
Ein leichtes Lächeln legte sich auf meine Lippen. Gerade bin ich dabei gefallen an der gemeinsamen Zeit mit dem General zu finden und ich denke, es würde auch wirklich Spaß machen, vielleicht sogar mehr als unseren gemeinsamen Pausen.
„Es wäre mir eine Ehre, mit ihnen zu Trainieren Sir."
„Da bin ich mir sicher Miss."
Ein schmunzeln legte sich auf seine Lippen, ich glaube er findet auch gefallen an unserer gemeinsamen Zeit.
Kurz darauf kam ein Service Droide mit unseren Bestellungen zu uns und stellte das Essen vor uns ab. Gemeinsam begannen wir zu essen, gelegentlich warf ich einen kurzen Blick zum General und beobachte sein Profil. Er hatte recht stark hervortretende Kieferknochen, das ließ ihn definitiv respekteinflößend und eindrucksvoll wirken.
Als wir beide aufgegessen hatten, sah er mich leicht Stirnrunzelnd an, was ich mit einem verwirrten Blick erwiderte.
„Essen sie eigentlich immer so wenig?"
Die Frage kam für mich sehr überraschend und ich fühlte mich etwas ertappt, auch wenn es nicht wäre, als hätte ich etwas zu verstecken.
„Mir reicht das, morgens und abends fehlt es mir meist an Appetit."
Nicht die ganze Wahrheit, aber zumindest nicht gelogen. Egal wie sympathisch mir der General ist, wir haben noch keinen so engen Kontakt.
Der General musterte mich Kritisch sagte aber nichts darauf.
„Müsste Commander Ren nicht eigentlich irgendwie dafür bestraft werden? Ich meine es wirkt auf mich nicht so, als würde der Commander das erste Mal seine Aggressionen an Mitarbeitern der ersten Ordnung auslassen."
Der General schnaubte belustigt auf.
„Ren sorgt dauernd für Probleme, aber er ist das Schoßhündchen des Obersten Anführers, so kann er leider tun und lassen was er möchte. Rang technisch stehe ich quasi mit ihm auf einer Höhe, aber ausrichten kann ich trotzdem nichts gegen dieses Kleinkind."
In der Stimme des Rothaarigen lag ein hörbares Level an Missmut, aber auch ein leicht bitterer Humor.
„Das klingt recht ungerecht, aber verstanden Sir."
Der General wirkte etwas amüsiert von meiner vielleicht doch etwas naiven Willen zur Gerechtigkeit.
„Wir befinden uns im Krieg Miss, es ist quasi alles außer gerecht."
„Da haben sie wohl recht General."
Der General trank sein restliches Getränk aus, daraufhin zog er seine Manschetten zurecht und räusperte sich noch mal.
„Wie dem auch sei Miss, ich muss wieder auf die Brücke, es war schön die Mittagspause mit ihnen zu verbringen, schonen sie sich bitte damit sie morgen wieder fit zur Arbeit können. Ich finde selber raus."
Er warf mir noch ein Lächeln zur Verabschiedung zu, welches ich erwiderte und er stand daraufhin auf.
„Ich fand es auch schön, die Mittagspause mit ihnen zu verbringen, General. Haben sie noch einen guten Tag."
„Gleichfalls Miss."
War das letzte was er sagte bevor er das Quartier verließ.
Als ich das Schließen der Tür hörte, ließ ich das Geschirr von einem Droiden wegbringen und holte meine Malsachen heraus. Heute habe ich schließlich wirklich Zeit für mich.
Ich setzte mich an meinen Schreibtisch und fing an mit einem Bleistift Skizzen zu zeichnen. Es sollte irgendetwas buntes werden. Für meinen Geschmack brauchte ich wirklich lange um wieder ins Zeichnen reinzukommen. Die Handbewegungen waren unsauber und ich konnte den Druck nicht gut kontrollieren.
Nach mehreren verzweifelten Skizzen war ich relativ zufrieden mit dem was ich vor mir liegen hatte und übertrug die Skizze auf gutes Papier. Das Bild malte ich mit farbkräftigen Farbtönen aus, wobei ich mich doch recht ausgetobt habe.
Zufrieden sah ich am Ende auf das fertige getrocknete Ergebnis und rahmte es in einen Bilderrahmen ein.
Das Bild stellte ich auf den Beistelltisch und sah es zufrieden lächelnd an. Es war nicht viel, aber trotzdem verlieh es dem Raum zumindest ein wenig Persönlichkeit.
Mit einem blick auf die Uhr merkte ich, dass es langsam später wurde und machte mich Bettfertig. Häufig arbeite ich um diese Uhrzeit wohl noch, aber gerade habe ich das Gefühl, dass es die beste Idee ist, möglichst viel Schlaf zu tanken.
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➥Hey ho ihr Leser! Ich hoffe, ihr hattet schöne Feiertage und habt euch vielleicht auch schön beschenken lassen. Bald ist 2020 da, doch werde ich euch (wahrscheinlich) nicht mit einem Kapitel beim Rutsch begleiten können.Trotzdem hoffe ich das ihr viel Spaß mit diesem Kapitel hattet.
Wie immer wäre es ein Träumchen, wenn ihr es mir mit einem Stern und am liebsten auch einem Kommentar zeigt. Auch wenn ich generell ein großes dank zu euch aussprechen muss. In dieser kurzen Zeit, mit bisher gerade mal 6 Kapiteln, habe ich schon so viel Feedback euch bekommen und das freut mich wirklich enorm! Bitte macht doch weiter so und schickt mir auch gerne eure Gedanken, Wünsche und Vorstellungen zu dieser Story, vielleicht baue ich sie ja mit ein :)
Habt auf jeden Fall noch einen wundervollen Tag liebe Leute!
-Tiara ✨
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SUNSHINE GIRL | armitage hux | fanfiction |
Fanfic|»Sei froh, dass ich dir nicht mehr antue! Würde ich dein Geheimnis ausplaudern, würde dir viel Schlimmeres widerfahren!«| Die junge Chloe Naru ist auf der Liste der diesjährigen Absolventen der Akademie. Mit ihren herausstechenden Leistungen betrit...