Panisch renne ich zu Jin. Er hat den Wald wieder neu erblühen lassen. Die Bäume strotzen von neuer Lebenskraft und überall blühen neue Blumen. Er selber liegt neben Blossom auf der Erde, er ist direkt ohnmächtig geworden. Schlitternd komme ich bei ihm an und falle auf meine Knie. Der Rest unserer Gruppe kommt ebenfalls zu uns. „Ihm geht es gut", meint Taehyung, nachdem er und Feather einmal geguckt haben, ob Jin etwas fehlt. „Aber warum...?", fange ich an zu fragen. „Energieaustausch. Er hat eine Verbindung mit Blossom aufgebaut", erklärt Jungkook und zeigt auf das hoch gerutschte Oberteil von Jin. Ich gucke ebenfalls in die Richtung und erkenne Blätter, die sich im Wind zu wiegen scheinen auf seinem Rücken. Blossom neigt ihren Kopf und stößt mich an, als wenn sie sagen würde, dass alles gut ist. Ich streiche Jin die Haare aus der Stirn und gucke meine Gefährten an.
„Wir sollten weiter reiten. Ich denke eine Gefahr geht von diesem Wald nicht mehr aus", meine ich und sehe die drei Drachen um uns herum an. „Fliegt bitte wieder zurück zu den anderen Drachen", meine ich zu ihnen. Sie erheben sich und fliegen davon. „Jungkook, kannst du mir Jin bitte gleich auf mein Pferd reichen? Dann reite ich mit ihm weiter", frage ich unseren Jüngsten, der mir zustimmend zu nickt. Ich gehe zu meinem Pferd und steige auf. Sanft reicht Jungkook mir Jin auf mein Pferd und auch die anderen steigen auf ihre Pferde. Langsam, aber stetig machen wir uns auf den Weg durch den Wald, in dem wir inzwischen wieder normal sehen können und die Nachmittagssonne wieder durch das Blätterdach scheint.
Den ganzen Nachmittag über reiten wir weiter durch den Wald. Es ist Sonnenuntergang, als wir den Wald verlassen. Über uns erscheinen die ersten Sterne und die Lasten des Tages sind uns allen anzumerken. Vor uns erstreckt sich ein flacher Strom und auf der anderen Seite in der Ferne ist ein Gasthaus zu sehen. Gemeinsam reiten wir durch den Fluss und den weiteren Weg entlang. Als es dunkel ist, kommen wir bei dem kleinen Gasthaus an. Wir binden unsere Pferde draußen an und betreten das Haus. Jin befindet sich dabei immer auf meinem Arm. Wir werden von einem älteren Mann empfangen, der unten in dem großen Raum Kunden bedient. „Guten Abend, was kann ich für sie tun?", fragt er mit einer kratzigen Stimme. „Wir brauchen mindestens drei Zimmer für die Nacht", meine ich. „Das ist kein Problem. Ich habe noch drei Zimmer frei. Bitte hier. Die Zimmer sind oben im ersten Stock", sagt er mit einem unheimlichen Grinsen und überreicht uns drei Schlüssel. „Danke", sagt Hoseok und sieht ihn noch einmal prüfend an. Wir gehen langsam die Treppe hoch und zu den uns zugewiesenen Zimmern. „Findet ihr den Typ auch irgendwie unheimlich?", fragt Hobi leise in die Runde. „Mit dem stimmt was nicht", meint Yoongi. „Haltet die Augen offen." Damit geht er in sein Zimmer. Automatisch teilen wir uns alle auf. Ich lege Jin sanft auf das Bett und mich letztendlich auch, um selber ein wenig Schlaf zu bekommen.
Panisch scheuende Pferde reißen mich nur ein paar Stunden später aus meinem wenig erholsamen Schlaf. Abrupt sitze ich senkrecht in meinem Bett und sehe in der Dunkelheit umher. „Namjoon was ist los?", höre ich die leise Stimme von Jin neben mir. „Ich weiß es nicht", gebe ich zu und steige schon aus dem Bett. Ich hechte zum Fenster und sehe nach draußen, als die Tür zu unserem Zimmer auffliegt. „Sie machen sich an unseren Pferden zu schaffen!", ruft Jimin und stürmt zu mir an das Fenster. „Wir müssen sie aufhalten", meint Taehyung bestimmt und dreht sich, um aus dem Zimmer zu stürmen, gefolgt von Jungkook. Auch wir anderen folgen den Jüngsten nach draußen. Unsere Sachen haben wir dabei. Vor dem Haus angekommen machen sich vier Männer an unseren Pferden zu schaffen und versuchen ... ich weiß nicht was. Sie aufzuscheuchen? Sie zu verjagen? Sie ruhig zu stellen? „Was macht ihr da?", schreie ich in die Nacht und augenblicklich hören die Männer auf. In dem Moment reißen sich die Pferde los und rennen davon in Richtung des Waldes der Finsternis. „Mist die Viecher sind weg", flucht einer der schwarzen Gestalten. „Wieso sind die überhaupt wach und noch nicht längst von Flammen eingeschlossen?", fragt ein anderer. „Was?", fragt Taehyung leise neben mir erbleichend. Geschockt sehen wir uns um und sehen den hinteren Teil des Gasthauses in Flammen stehend. Ein weiterer Mann tritt zwischen uns und das Haus mit einer Fackel in der Hand. Es ist der Mann, der uns die Zimmerschlüssel gegeben hat. Mit einem teuflischen Grinsen lässt er die Fackel fallen und sofort entzündet sich die Vordertür und die gesamte untere Ebene fängt auch langsam Feuer. Von drinnen sind die Schreie von Besuchern zu hören, die ebenfalls im Gasthaus übernachtet haben. Die Fenster werden aufgerissen, von den Teilen des Hauses, dass noch nicht in Flammen steht.
Ein dumpfes Geräusch ertönt hinter mir und ich sehe dort hin. Gerade in dem Moment, als Yoongi und Jimin zu Boden gehen. Hinter ihnen erscheinen zwei Gesichter mit schiefem Grinsen. „Suga, Jimin", ruft Tae wird aber von einem weiteren Mann festgehalten und weggezogen. „Fury!", schrei ich über das Rauschen des Feuers, weil ich mir nicht mehr anders zu helfen weiß. Nur ein paar Sekunden später segelt mein Freund über uns hinweg und schlägt stark auf den freien Boden rechts von mir auf. „Dafür werdet ihr bezahlen", meine ich mit wutverzerrtem Gesicht. So aufgebracht war ich noch nie. Fury schnauft auch einmal auf und bleckt seine Zähne. Ein tiefes grollendes Knurren ertönt aus seiner Kehle. „Versucht es doch, das Feuer könnt ihr nicht mehr löschen. Hier in der Nähe gibt es kein Wasser und sie werden alle verbrennen, bevor ihr sie retten könnt", grinst der Mann, der Taehyung ein Messer an die Kehle drückt. Jungkook, Hoseok und Jin haben einen Halbkreis gebildet und versuchen so nicht noch von mehr der Männer überrumpelt zu werden. „RM, sollen wir auch...", fängt Hobi an, doch ich falle ihm sofort in sein Wort. „Nein. Das macht es nicht besser. Ich kümmere mich darum. Beschützt euch gegenseitig", meine ich und gehe zu Fury. Schnell steige ich auf und fliege rasant in die Luft.
Hoch oben in den Wolken, höre ich noch den Schrei von einem der Männer „Ich will diesen Drachen." Fury und ich segeln einmal im Kreis und ich suche nach Wasser, finde aber keins in der Nähe und der Fluss ist zu weit weg. „Okay mein Freund, wir müssen dieses Feuer irgendwie löschen und das schnell. Meinst du wir bekommen das hin?", frage ich den großen Drachen unter mir. Er knurrt wie zur Bestätigung. Im freien Fall sinken wir bis über das Feuer und bleiben dann in der Luft darüberstehen. Fury hält sich mit seinen großen Schwingen in der Luft und ich sehe zu meinen Freunden rüber. Jungkook ist inzwischen auch überwältigt und liegt mit dem Rücken nach oben im Sand. Jin blickt sich panisch um und Taehyung kann nur zu gucken. „Wir müssen uns beeilen", meine ich zu ihm. Ich gucke wieder nach unten zu den Flammen. Fury und ich können Flammen erzeugen und zu einem gewissen Grad kontrollieren, aber wir haben noch nie welche absorbiert. Ich bin mir aber sicher das es funktioniert.
„Komm Fury, wir müssen diese Flammen irgendwie absorbieren", meine ich und lege meine Hand auf seinen Hals. „Okay, wir holen die Flammen erstmal hier nach oben und lassen sie uns umschlingen", meine ich und schon fängt Fury an. In einem großen Tornado kommt das Feuer zu uns nach oben und umfängt mich und Fury in einer großen Kugel. Die Hitze umfängt mich und senkt meine Haut an. Es fühlt sich an, als wenn uns das Feuer verbrennen würde. Ich muss dieses Feuer absorbieren, bevor Fury und ich sterben oder es nach unten regnet und meine Freunde verletzt. Da würde ich lieber selber verbrennen. Mehrere Minuten kämpfe ich mit den Flammen, aber merke, dass ich keine Chance habe. Langsam lasse ich mich auf Fury fallen, schließe meine Augen und hoffe, dass wenigstens er das überlebt. Es zieht in meinem Körper und ich merke, wie ich schwächer werde. Jetzt ist wohl meine Zeit gekommen, hoffentlich überlebt Fury. Ein großer Schwung Energie kommt zu mir zurück und ich merke wie ich nicht länger schwach bin, sondern nur so vor Energie strotze. Ein starker Schmerz durchzuckt mein Hals und es fühlt sich an, als wenn meine Haut dort verbrennen würde. Ich leite diese starke Energie weiter und ich sehe, dass die Flammen um mich herum verschwunden sind. Das Haus dampft nur noch und Rauchschwaden steigen zu mir auf, aber es brennt nicht mehr.
Erleichtert gucke ich zu meinen Freunden rüber und sehe das inzwischen alle überwältigt worden sind. Ein kleines Rinnsal Blut läuft über den Hals von Taehyung, Yoongi und Jimin liegen immer noch bewusstlos auf dem Boden, Jungkook ist fixiert, Hoseok wird auch festgehalten und Jin ist an einen Baum gedrückt und wird mit einem Messer bedroht. Meine Erleichterung, die ich gespürt habe, weicht meiner vorherigen Wut. Sie kommt mit voller Wucht zurück. „Wir kümmern uns um sie", höre ich eine Stimme in meinem Kopf und weiß instinktiv, dass es die Stimme von Fury ist. Ich stimme ihm im Kopf zu und sofort wenden wir uns Richtung Boden. „Schick Feuer auf sie. Verletz unsere Freunde bitte nicht und töte die Anderen nicht", teile ich Fury gedanklich mit. Er öffnet sein Maul und schickt Feuer auf den Boden nieder. Schreie ertönen und in der Luft hängt der Geruch von verbranntem Fleisch. Die schwarz gekleideten Männer springen auf und rennen davon. Meine Freunde rappeln sich langsam wieder auf und auch Jimin und Yoongi werden wieder wach. Fließend kommen Fury und ich auf den Boden an und ich fühle mich plötzlich unendlich müde. Schwach klettere ich von Furys Rücken und bleibe neben seinem Bein sitzen. Hoseok kommt auf mich zu gelaufen und kraftlos hebe ich meinen Kopf. „Ihr müsst, die Menschen aus dem Haus rausholen. Und versucht bitte die Pferde wieder einzufangen. Ein paar Wegstunden entfernt ist ein kleines Hafendorf, da müssen wir hin", erkläre ich Hoseok schnell, denn ich merke, dass mich die Dunkelheit überkommt. Er nickt mir nur einmal zu und ich lasse mich fallen.
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Dragon (Vkook)
FantasyEs ist eine unglaubliche Ehre an die Dragon High zu gehen. Dort dürfen nur besondere junge Menschen hingehen. Um genau zu sein dürfen dort nur Menschen hin, die Drachen zähmen können. Für Taehyung ist es sein erstes Jahr dort, mit seinem Drachen is...