Stille...
Einsamkeit...
Dunkelheit...
Ihre ständigen Begleiter.
Den einen fürchtet sie, den zweiten ist sie gewohnt und führt ihn selbst herbei. Der dritte gibt ihr ein Gefühl von Sicherheit.
So sitzt sie einen Abend wieder einmal alleine im Dunkeln, die Musik auf ihren Kopfhörern fast auf maximaler Lautstärke.
Sie ist verliebt, aber ihr Liebster reagiert seit Monaten eher sporadisch. Das er sich einmal von sich aus meldet wäre ein Wunder.
Sie hat Freunde, aber möchte ihnen nicht zur Last fallen( wie ich sagte selbst herbeigeführte Einsamkeit).
Während sie gerade " Egoist " von Falko hört und lautstark mitsingt bemerkt sie nicht dass ihr Telefon klingelt. 1 mal.. 2 mal... 3 mal... Der Anrufer gibt auf...
Als sie endlich auf ihr Handy blickt ist der Anruf schon Stunden her.
"Mist" ruft sie. Es war eine Freundin die in der Nähe ihres Liebsten wohnt. Aber jetzt war es schon so spät.
Sie schreibt ihr eine kurze Nachricht, das sie jetzt spazieren ist und ihr Handy wieder hört.
Es ist kurz vor Mitternacht als Sie ihre Tür hinter sich abschließt.
Die Dunkelheit der Nacht beruhigt sie, wie immer. Kaum Menschen unterwegs.
Ein Mann komplett in schwarz gekleidet läuft an ihr vorbei. Es stört sie nicht, sie beachtet ihn nicht einmal.
Dann hört sie schreie hinter sich, von der Stimme her würde sie sagen ein Junger Mann. Sollte sie...? Ihr Verstand schreit " Renn, Renn weg!!!"
Aber ihr Herz " Du musst helfen."
Sie läuft auf die Stelle zu wo der Schrei herkam. Eine Gestalt liegt am Boden, eine zweite darüber gebeugt. Die zweite Gestalt bemerkt sie. Er steht auf und kommt bedrohlich auf sie zu. Jetzt bemerkt sie etwas aufblitzen. Starr vor Schreck, nicht in der Lage wegzurennen, liegt ihr Blick auf der langen Klinge.
Er spricht zu ihr, aber sie ist wie weggetreten. Als er nur noch einen halben Meter entfernt ist, schafft sie es endlich sich aus der Schockstarre zu lösen.
Sie wartet bis er dicht vor ihr steht und... holt mit ihrem Knie aus. Damit hat er nicht gerechnet. Er krümmt sich vor Schmerz. " Du Miststück." Sie versucht ihm das Messer abzunehmen in dem nun folgendem Gerangel ist sie ihm unterlegen. Erst erwischt er sie mit dem Messer an der Wange.
Dann stürzt er sich auf sie und drückt sie zu Boden. Er ist zu schwer, sie schafft es nicht sich zu befreien. " Halt ja, deine Klappe" zischt er bedrohlich. Sie nickt nur, er hält ihr das Messer an die Kehle.
Sie erkennt sein Gesicht, weiß aber nicht mehr woher.
Plötzlich geht alles ganz schnell. Ein dumpfes Geräusch ist zu hören und er sackt über ihr zusammen. Sie kommt unter ihm frei und nimmt sein Messer. Während sie sich nach ihrem Retter umsieht.
Es ist ihre Freundin. Wie sich rausstellete wollte ihre Freundin sie überraschen und war mit ihrem Liebsten auf einen Überraschungsbesuch vorbei gekommen.
Sie rufen die Polizei und sehen nach dem jungen Mann der immer noch am Boden liegt, das ursprüngliche Opfer. Er blutet stark, während ihre Freundin versucht die Blutung zu stoppen. Sieht sie nach dem Angreifer. Woher kennt sie dieses Gesicht nur. Er blutet am Kopf, ihre Freundin hat ganze Arbeit geleistet, mit einem Faustgroßem Stein.
Endlich kommt der Notarzt und die Polizei. Nachdem die beiden Frauen ihre Zeugenaussage gemacht haben und durchgecheckt wurden, dürfen sie gehen.
Als sie zu ihrem Haus kommen, steht er da, man sieht ihm an das er sich Sorgen gemacht hat. Sie stürmt auf ihn zu. Er umarmt sie fest. Nun fühlt sie diese wundervolle Wärme, die sie so lange vermisst hat. Die drei gehen in ihre Wohnung. Ihre Freundin lässt die beiden alleine und zieht sich ins Gästezimmer zurück.
Er erklärt das es ihm leid tut das er die Beziehung hat schleifen lassen. Sie liebt ihn so sehr das es ihr nur wichtig ist was jetzt ist. Er schaut ihr tief in die Augen und verkündet. " ich ziehe in das Nachbarhaus, ich habe einen Job hier bekommen."
Er streicht vorsichtig mit seiner warmen Hand über den Kratzer auf ihrer Wange, " Ich beschütze dich und werde so etwas nie wieder zu lassen."
