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᳓ɪ ʜᴀᴛᴇ ɢᴇᴛᴛɪɴɢ ғʟᴀsʜʙᴀᴄᴋs ғʀᴏᴍ ᴛʜɪɴɢs ɪ ᴅᴏɴ'ᴛ ᴡᴀɴᴛ ᴛᴏ ʀᴇᴍᴇᴍʙᴇʀ.᳓

Hyunjin

Geschockt starrte ich Felix an und wusste im ersten Augenblick nicht, was ich darauf antworten sollte. Es musste schrecklich für ihn sein, darüber zu reden oder vor allem, daran zu denken und die Erinnerungen wieder aufzuholen. Aber nur wer sprach, konnte Hilfe bekommen und nur so würde es einem besser gehen können. Manchmal mussten die Worte ausgesprochen werden, um sie selbst zu verstehen, und auch wenn es schwer war, so würden wir erst dann dieses Hindernis überwinden können. Und auch wenn mir bewusst war, dass Chan von allem wusste, so verdrängte es Felix dennoch.

,,Meine Mutter... verfiel daraufhin ihren Depressionen", erzählte Felix schließlich tapfer weiter und sanft, sowie beruhigend, drückte ich seine Hand und malte weiterhin sanfte Kreise auf seinem Handrücken. Er sollte spüren, dass er nicht alleine war und dass er mich hatte. Dass er mich wieder an seiner Seite hatte. Noch immer konnte ich nicht ganz verstehen, was Chan mir erzählt hatte, aber ich akzeptierte es langsam. Meine Erinnerungen würden vielleicht nie wieder zurückkommen, aber ich würde neue schaffen.

,,Es ging ihr immer schlechter und sie vernachlässigte mich immer mehr, bis wir unsere Wohnung verloren. Daraufhin wollte auch meine Mutter sich umbringen, aber sie wurde aufgehalten und befindet sich zur Zeit in psychiatrische Behandlung... Und ich? Ich kam letztendlich in das Waisenhaus und hatte niemanden, außer Chan, der sich um mich kümmerte", beendete er seine Erzählung und nun brach wohl damit der Damm, den er sich aufgebaut hatte. Die Tränen flossen unaufhörlich über seine Wangen und er schluchzte laut auf, löste seine Hand von meiner und schlug sich diese vor sein Gesicht, damit ich es nicht mehr sehen konnte.

Darum stand ich vom Stuhl auf und setzte mich vorsichtig auf das Bett, legte meine Arme um seinen schmächtigen Körper und drückte ihm an mich. Erst wollte sich Felix wehren, wollte sich aus meiner Umarmung lösen und schlug mir mit seinen Fäusten gegen die Brust, aber der Versuch hatte ihn geschwächt und er war noch immer nicht ganz bei Kräften. Demnach gab er relativ schnell auf, lehnte einfach seine Stirn an meiner Schulter und weinte weiter. Sanft ließ ich meine Finger über seine Wirbelsäule gleiten und versuchte, ihm ein gutes und beruhigendes Gefühl zu geben.

Und obwohl ich ihn nicht weinen sehen wollte, so hielt ich ihn nicht auf. Einmal musste er einfach alles herauslassen.

,,E-Es... t-tut mi-mir so l-leid..", schluchzte Felix auf und verkrampfte sich sofort wieder. Verwirrt zog ich meine Stirn leicht in Krause, da ich nicht verstehen konnte, worauf er anspielte. Er sollte sich doch nicht die Schuld dafür geben, was seine Eltern getan oder eben nicht getan hatten. ,,A-Alles ist me-meine S-Schuld... D-Dein Unfall... D-Das d-du.. a-alle ve-vergessen h-hast..." Immer wieder schluchzte er auf und ich fühlte mich immer schlechter, weil ich nicht wusste, wie ich ihm dieses Gefühl nehmen konnte. Nichts war seine Schuld... Rein gar nichts.

,,Psst... Es ist alles gut, mein Kleiner", hauchte ich sanft und zog ihn nun einfach auf meinen Schoß, drückte seinen Kopf sanft an meine Brust und wiegte ihn etwas in meinen Armen. ,,Es ist nicht deine Schuld, hörst du? Du konntest nicht ahnen, was passiert, und du wolltest nur glücklich sein. So wie ich. Es ist sehr schmerzhaft für dich gewesen, aber wir haben beide, eine zweite Chance bekommen. Eine zweite Chance, auf ein glückliches Leben.." So gerne ich sagen würde 'zusammen' fürchtete ich mich etwas davor. Ich wusste nicht, ob Felix überhaupt Gefühle für mich hatte oder ob es bloß die Schuld gewesen war, die ihn zum Kuss geführt hatte.

,,I-Ich... I-Ich verdiene k-keine zw-zweite C-Chance..."

𝐅𝐚𝐫𝐛𝐞𝐧𝐛𝐥𝐢𝐧𝐝 ✦ 𝖧𝖸𝖴𝖭𝖫𝖨𝖷 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt