Als wir aus dem Auto aussteigen, komme ich aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Es war wirklich warm und die kleine Stadt war atemberaubend schön.
Natürlich hatte ich mir in Deutschland Fotos von der Altstadt Saint-Malo's angeschaut, aber das alles selbst zu sehen, ist ein komplett anderes Erlebnis.Die Altstadt ist von einer großen Stadtmauer umgeben und die Häuser stehen dicht beieinander, sodass wunderschöne kleine Gassen entstehen, die mit Torbögen und kleinen Parkanlagen verschönert sind. Das macht diesen kleinen Ort ganz gemütlich und ich fühle mich gleich etwas wohler, was ich vorher nie geglaubt hätte.
An fast jeder Ecke sieht man ein kleines Café, in denen ein paar Leute sitzen. Allerdings erkennt man wer hier einheimisch ist und wer hier nur Urlaub macht. Tante Lisette hatte mir erzählt, dass das kleine Örtchen Saint-Malo nämlich ein beliebtes Reiseziel ist.
Die Einheimischen strahlen eine Art Ruhe und Gelassenheit aus und man merkt, dass sie sich hier gut auskennen. Vielleicht klingt es komisch, aber man sieht ihnen an, dass sie der Zauber der Altstadt nicht mehr so erreicht, wie bei den Touristen.
Viele von den Urlaubern rennen herum und tragen Stadtkarten, sowie Sonnenhüte. Ein klares No-Go bei den Bewohnern von hier.Wir biegen in eine kleinere Straße ein und Luc steuert auf eine große hellbraune Holztür zu. Sie sieht total alt aus, denn sie hat noch einen antiken Türklopfer.
Von sowas können wir in unserer Neubauwohnung nur träumen.
Luc schließt in dem Moment schon die Tür auf und tritt ein. Ich folge ihm und mir kommt ein kalter Windzug entgegen, als ich durch die Tür trete.
Bei angenehmer Temperatur steige ich hinter Luc die Treppen hoch und folge ihm bis zum letzten Stockwerk.Außer Atem komme ich anschließend oben an. "Da... muss man sich erstmal... dran gewöhnen.", wende ich mich schnaufend an Tante Lisette. "Oui oui, da hast du recht. Wir waren anfangs auch immer kaputt nach dieser Tortur. Vier Stockwerke sind anfangs noch ziemlich anstrengend."
Luc dreht sich zu mir um: "Wenn du fertig bist können wir dir gerne die Wohnung zeigen. Sie ist recht bescheiden."
Ich verdrehe die Augen zu seinem ersten Komentar, da man hören kann, wie er sich über mich amüsiert.
Egal! Außerdem ignoriere ich seinen Seitenhieb gekonnt, weil ich die Wohnung jetzt gerne sehen möchte.Bescheiden ist gut! Diese Wohnung ist ein richtiger Traum! Man könnte sie als Loft bezeichnen.
Es gibt einen riesigen Wohnbereich mit einer großen Terasse, von der man die ganze Altstadt sehen kann.
Die Wohnung liegt fast direkt an der Stadtmauer und ist wirklich stylisch eingerichtet.
"Komm mal mit."
Ich werde von Luc in mein eigenes Zimmer geführt und schaue nicht schlecht, als ich den süß eingerichteten Raum betrachte. Tante Lisette musste sich wohl echt viel Mühe gegeben haben. So viel Liebe zum Detail.
In meinem Zimmer steht ein riesiges Bett, eine kleine Kommode, auf der kleine Kakteen stehen und ein kleiner Schreibtisch.
Außerdem habe ich einen schönen Kleiderschrank, an den ich Fotos pinnen kann, da dort zusätzlich eine Pinnwand angeschraubt wurde.Mein persönliches Highlight ist aber die wunderschöne Aussicht aus meinem Fenster. Ich sehe den strahlend blauen Himmel, die Sonne und das türkisfarbende Meer.
Ich drehe mich wieder um und umarme Luc. "Wow! Das Zimmer ist wirklich perfekt! Danke." Ich schaue ihn an und er lächelt. Seine engelsblauen Augen wirken, als ob sie einen glatt blenden könnten. "Wirklich kein Problem. Ich bin froh, dass du da bist und es dir schonmal gefällt. Mein Zimmer ist übrigens gleich nebenan, also komm ruhig rüber, wenn du mit dem Auspacken fertig bist."Ich löse mich aus der Umarmung und sage ihm zu, gleich rüber zu kommen, sobald ich meinen Koffer ausgepackt habe.
Diese Stadt ist wirklich ein Traum! Am liebsten würde ich mir einfach ein bisschen was von hier abschneiden und Deutschland mitbringen, als Vorzeigeexemplar, was eine schöne Atmosphäre abgibt.
Also lege ich meinen Koffer auf dem Bett ab und beginne meine Sachen auszupacken und in den Kleiderschrank einzusortieren.
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Zwei Facetten
RandomEine Entscheidung von außenstehenden Personen kann alles verändern. Man kann in ein anderes Land geraten. Man kann dort neue Freunde finden. Man kann sich verlieben. Kira ist ein ganz normales Mädchen. Sie ist 16 Jahre alt, hat keine Geschwister und...