Kapitel 1

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„Wir müssen ihr sagen, dass wir sie adoptiert haben.", hallte es in meine Ohren. Dieser Satz wiederholte sich zum tausendsten Mal in meinem Kopf. Das kann doch nicht wahr sein. Seit 21 Jahren lebe ich eine Lüge. Aber wieso? Wieso erfahre ich es so? Die Menschen von denen ich mein ganzes Leben lang dachte sie seien meine Eltern haben mich belogen. Wäre ich eine Minute zu spät gekommen, hätte ich es vielleicht nie erfahren.

Ich platzte ins Wohnzimmer rein, um meine „Eltern" zur Rede zu stellen. „Hallo Schatz, wie geht es dir?", fragte mich meine „Mutter". „Ist das grad euer Ernst?! Wann wolltet ihr mir erzählen, dass ich nicht eure Tochter bin?". „Hahaha sehr lustig Schatz, wessen Tochter sollst du denn sonst sein?", antwortete mir mein Vater nervös. So habe ich ihn noch nie erlebt. Da muss was dran sein. Wieso sollten sie denn sonst über so etwas reden, wenn ich nicht dabei bin? „Ich habe euch doch gerade gehört! Ihr könnt aufhören mich zu verarschen! 21 Jahre! 21 Jahre habt ihr mir was vorgespielt! Wie könnt ihr sowas machen! Bedeute ich euch denn gar nichts?", schrie ich sie den Tränen nahe an. „Ermira sag sowas nicht. Wir wollten es dir ja sagen, aber wir wussten nicht wann, und wie du reagieren wirst. Wir hatten Angst, dass du uns hassen wirst.", fing sie an zu weinen. Er guckte mich mit Tränen in den Augen an und stimmte dieser Frau zu. Ich konnte sie nicht meine Eltern nennen, wenn sie mich so lange belügen. „Weiß es Emir?!", schrie ich weiter, doch bekam keine Antwort. „Weißt es Emir habe ich gefragt?!", schrie ich noch lauter, woraufhin sie nur ihre Köpfe schüttelten. „Wo sind meine leiblichen Eltern?", frage ich ein bisschen ruhiger, doch sie sagten nur die wüssten es nicht. Was soll ich jetzt machen? Überleg Ermira!

Ich rannte die Treppen unseres Hauses hoch, um in mein Zimmer zu gelangen. Dort packte ich meine Sachen alle zusammen. Ich ließ nichts in diesem Zimmer. Direkt darauf schrieb ich einen Brief an Emir.
„Emir,
ich werde für eine Zeit weg sein, denn ich habe ein wichtiges Angebot bekommen. Wenn ich diesen Job bekomme hole ich dich, Mami und Babi zu mir. Hab dich lieb kleiner.
-Ermira"

Den Brief legte ich schnell auf sein Bett. Schließlich kann er nichts dafür. Er wusste nichts von alle dem. Ich rannte die Treppe runter und während ich meine Schuhe anzog, fragte mich meine Mutter wohin ich gehe mit all den Koffern. „Ich wüsste nicht, was es euch zu interessieren hätte. Schließlich hat es euch 21 Jahre lang nicht interessiert wie es mir dabei gehen wird, wenn ich es erfahre!" antwortete ich und lief mit den Koffern zu meinem Auto.

Ich fuhr zu der Mutter meiner besten Freundin, da sie mit meiner „Mutter" befreundet ist. Als ich ankam öffnete sie mir lächelnd die Tür. „Ahh Ermira schön das du mal vorbei kommst, aber Leonita ist nicht da.", begrüßte sie mich und teilte mir mit das meine beste Freundin nicht da ist. „Kein Problem Dada Kumrije. Ich wollte auch um ehrlich zu sein zu dir.", sagte ich. Nachdem sie etwas verwundert schien, bittet sie mich rein. „Also süße wieso wolltest du zu mir?", fragt sie mich wie immer mit einem Lächeln. „Ehm Dada Kumrije also, du kennst meine Eltern ja länger als ich auf der Welt bin, dass heißt du weißt auch, dass ich nicht ihre leibliche Tochter bin.", ich machte eine Pause, da es zum einen mir schwer fiel darüber zu reden und zum anderen ich sah wie blass und schockiert sie wurde. „Eh Ermira liebes wie kommst du denn auf sowas hahah?", „Dada Kumrije ich weiß alles und deswegen bin ich auch hier. Ich weiß nichts über meine leiblichen Eltern und meine „Eltern" sagen sie wüssten nicht wo meine Eltern sind. Weißt du vielleicht in welcher Stadt sie früher gewohnt haben? Bitte wenn du etwas weißt, sag es mir.", ich schaute sie dabei mit glasigen Augen an. „Ich weiß nicht wo sie jetzt sind aber früher haben sie in Düsseldorf gewohnt. Ich hoffe das hilft dir ein bisschen." Ich bedankte mich, umarmte sie und wollte gehen doch sie hielt mich auf, indem sie anfing zu reden. „Ermira sei deinen Eltern bitte nicht böse. Sie wollten es dir schon lange sagen, wussten aber nicht wie. Du musst sie verstehen. Sowas ist kein Thema, welches man beim Frühstück neben bei erwähnt." „Ich kann's verstehen, aber ich brauche Abstand, um erstmal alles selbst zu realisieren. Alles kam zu schnell." Dada Kumrije umarmte mich, bevor ich ging und so begann eine lange Fahrt für mich...

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Hi Leute:)
Ich weiß, dass sie ersten paar Kapitel nicht die allerbesten sind. Gebt der Geschichte trotzdem eine Chance und holt euch auf TikTok paar Einblicke.
Ich würde mich sehr über Feedback freuen. <3

So nah und doch so fernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt